ARD alpha Uni BWL studieren und Start-Up gründen
Mit BWL kannst du in alle Branchen einsteigen. Du bist bestens aufgestellt, um als Unternehmer:in zu arbeiten oder auch klassisch in großen Unternehmen als Allrounder Fuß zu fassen. Selina studiert an der Technischen Universität München BWL. Nebenbei hat sie schon ihr eigenes Start-Up gegründet.
Zulassungsvoraussetzungen Abitur, Fachhochschulreife, fachgebundene Hochschulreife
Für ein BWL-Studium brauchst du Abitur, die Fachhochschulreife oder zumindest eine fachgebundene Hochschulreife. Für die meisten BWL-Studiengänge gibt es einen NC (einen bestimmten Notendurchschnitt), der variiert allerdings von Hochschule zu Hochschule und kann sich jedes Semester ändern. Hier lohnt es sich, direkt bei deiner Wunsch-Uni nachzufragen.
Bei manchen Hochschulen oder Universitäten gibt es noch speziellere Zulassungsvoraussetzungen. Dort bekommst du nur mit einem Bewerbungsgespräch oder Eignungstests einen Studienplatz.
Studiendauer und Abschluss viele Varianten
Je nach Hochschule dauert ein Bachelorstudium in Betriebswirtschaftslehre 6 bis 8 Semester. Für den Master musst du nochmal 2 bis 4 Semester einplanen. Mit der bestandenen Abschlussarbeit hast du je nach Ausrichtung und Schwerpunkt eines Studiengangs den Bachelor of Science (B.Sc.) oder einen Bachelor of Arts (B.A.) in der Tasche. Dein Masterstudium schließt du entweder mit dem Master of Science (M.Sc.) oder dem Master of Arts (M.A.) ab.
Wenn du praktisch veranlagt bist und dein Wissen schon parallel in der Arbeitswelt gebrauchen willst, lohnt es sich über ein Duales Studium in BWL nachzudenken. Hier sammelst du neben deiner Zeit an der Hochschule praktische Erfahrungen in einem Unternehmen, deinem sogenannten Praxispartner. Du kannst mit einem Brutto-Monatsgehalt von etwa 700 bis 1.500 Euro rechnen. Im dritten Ausbildungsjahr kannst du bei Spitzenunternehmen bis zu 1.800 Euro brutto im Monat verdienen.
(Quelle: Wegweiser: Duales Studium)
Einblicke Studieren und Gründen gleichzeitig
Studienhinhalte Worum geht es konkret bei BWL?
Jedes BWL-Bachelorstudium macht dich in betriebswirtschaftlichem Grundlagenwissen und Methodenkenntnissen schlau. Grundlagenfächer sind:
- Einführung in die BW
- Einführung in die VWL
- Rechnungswesen
- Kosten- und Leistungsrechnung
- Statistik
Je nachdem wie die Studiengänge und Hochschulen ausgerichtet sind, werden Schwerpunkte gesetzt. In der Regel bekommst du bei allen BWL-Studiengängen das Knowhow in:
- Allgemeiner Betriebswirtschaftslehre
- Finanzierung
- Rechnungswesen
- Produktion
- Marketing
- Management
- Statistik
- Personalwesen
- Lieferkettenmanagement
- Wirtschaftsmathematik
- Volkswirtschaftslehre
- Rechtswissenschaften
Seminare oder auch Projektarbeiten für Soft Skills wie Kommunikationsstärke sind im Stundenplan integriert. Wirtschaftssprachen wie Spanisch, Englisch, Französisch oder Russisch gehören – je nach Schwerpunkt deines BWL-Studiengangs – auch dazu.
Damit du schnell praktische Erfahrungen bekommst, gibt es Pflichtpraktika, die dir einen ersten Einblick in die Arbeitswelt geben.
Im klassischen BWL-Masterstudium wird das Grundwissen mit folgenden Schwerpunkten vertieft:
- Steuerlehre
- Finanzen
- Personalmanagement
- Marketing
- Controlling
Wenn du dich schon im Masterstudiengang auf eine Branche konzentrieren möchtest, kannst Du eine Spezialisierung in folgenden Bereichen wählen:
- Handel
- Gesundheitswesen
- Logistikbranche
- Industrie (hier wird wieder spezialisiert)
Laut „Studycheck“ gibt es für BWL um die 327 Studiengänge an 176 Hochschulen. Tendenziell werden zunehmend BWL-Studiengänge mit Spezialisierung angeboten. Eine riesige Auswahl, mit der alle, die sich grundsätzlich für BWL entscheiden, das Richtige für sich finden können.
Skills Affinität zu Wirtschaftsmathematik
Interessiert dich Mathematik in Form von Angebots- und Nachfragekurven oder die Zinsentwicklung und ihr Einfluss auf das Konsum- und Investitionsverhalten der Bevölkerung? Findest du das Steuersystem spannend und hörst dir gerne Börsennachrichten an? Dann bist du im BWL-Studium richtig. Im Beruf werden folgende Eigenschaften wichtig sein:
- selbstverständlicher Umgang mit Zahlen in Wirtschaftsmathematik und Statistik
- Kommunikationsstärke für Teamarbeit und bei geschäftlichen Verhandlungen
- Disziplin und Durchhaltevermögen
- wirtschaftliches Denken
- Belastbarkeit
Beruf und Karriere BWLern und BWLerinnen steht die Welt offen
Betriebswirtschaftler:innen mit breitem kaufmännischen Wissen sind in allen Branchen gefragt: Marktforscher:innen, die Markt- und Wettbewerbsanalysen durchführen, Key Account Manager:innen, die sich um neue Geschäftskontakte für das Unternehmen kümmern und die Stammkunden eines Unternehmens betreuen, Marketing- oder Sale-Experten und -Expertinnen, Finanz- oder IT-Manager:innen bis hin zu Unternehmensberatern bzw. -beraterinnen – für all‘ diese Berufsbilder ist ein BWL-Studium eine ideale Grundlage.
Die Liste der Berufe ist unendlich. Auch wer lieber gleich ein eigenes Unternehmen gründen will, ist mit einem BWL-Studium gut beraten. Kaufmännisches Wissen kombiniert mit dem richtigen Riecher, was im Trend liegen könnte, ist dafür eine gute Voraussetzung. Der Weg zu Erfolg und schwarzen Zahlen ist aber steinig. Ohne Ausdauer geht hier nichts.
Neben dem Studium schon ein Unternehmen zu gründen, birgt das Risiko, dass zu wenig Zeit bleibt, um nebenbei noch einen Abschluss zu schaffen. Der ist auch nicht unbedingt nötig: Schaut man sich die Karrieren von Bill Gates (Gründer von Microsoft) und Mark Zuckerberg (Gründer von Facebook) an, ging es, trotz einem an der Harvard University abgebrochenen Studium, steil nach oben. Bei beiden Managern zahlte sich die Risikobereitschaft aus. Von solchen Karrieren kann man aber normalerweise nicht ausgehen.
Branchen mit Startups
Ein Drittel aller Startups sind laut dem Deutschen Startup Monitor in der Informations- und Kommunikationstechnologie angesiedelt. Weitere 10 Prozent jeweils im Medizin- und Gesundheitsbereich und in der Nahrungsmittel- und Konsumgüterbranche. Die Automobilbranche macht knapp 7 Prozent aus. Hinzu kommt die Finanz- Bau-, Immobilien- und Bildungsbranche. Einige wenige gründen Startups in Human Resources, Energie, Chemie, Pharma, Biologie, Freizeit, Sport sowie Online-Gaming. Auch in der Medien- und Kreativwirtschaft, der Textilbranche, der Agrar- und Landwirtschaft oder im Beratungsbereich und Tourismus kannst du mit guten Ideen punkten. (Quelle: Statista / Deutscher Startup Monitor)
Spezielle Ausbildung Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen
Hinzu kommen Berufe wie Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen, die noch eigene Prüfungen nach einem Studienabschluss benötigen. Mit einem 6- bis 8-semestrigen wirtschaftswissenschaftlichem bzw. rechtswissenschaftlichem Studium wie Steuerrecht, BWL oder VWL und einer Berufserfahrung im Steuerwesen von drei Jahren, kannst du die Steuerberatungsprüfung machen und dich Steuerberater:in nennen.
Wirtschaftsprüfer:innen eignen sich ihr Wissen auch über ein wirtschaftliches Studium an. Sie starten als Assistenten/Assistentinnen bei einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Je nach Studienabschluss sammelst du vor dem Wirtschaftsprüfungsexamen 3 bis 4 Jahre lang Berufserfahrung,
Gehalt abhängig von Branche, Abschluss und Unternehmen
Je nach Branche, Abschluss und Arbeitgeber:in, schwankt das Gehalt von Betriebswirtschaftlern und Betriebswirtschaftlerinnen. Am Anfang des Berufslebens kannst du mit einer Spannbreite von 2.500 bis 4.000 € brutto im Monat rechnen. Je mehr Berufserfahrung du hast, umso höher fällt dein Gehalt aus. Ausschlaggebend ist dabei auch die Größe des Unternehmens. Je größer die Firma desto mehr kannst du dich schon nach ein paar Jahren steigern. Schon nach 2 Jahren kann dein Gehalt um mehrere 100 € im Monat steigen. Quelle: Studycheck
Wirtschaftsprüfer:innen können ein durchschnittliches Gehalt von 6.000 bis 8.300 € brutto monatlich erzielen. Quelle: Gehalt.de
Als Unternehmer:in (Eigentümer:in des Unternehmens) kannst du mit einem Verdienst von 11.000 bis 18.000 € brutto im Monat rechnen, wenn dein Unternehmen finanziell gut aufgestellt ist. (Quelle: Gehalt.de)
Laut aktueller Statistiken im Deutschen Startup Monitor scheitern 80 Prozent aller Startups in den ersten 3 Jahren. Und ein Drittel der Deutschen Startup-Gründer:innen hat ein Startup wieder eingestellt. D.h.: Nur 1 von 10 Startups kann nach 3 Jahren nennenswerte Erfolge nachweisen.
Komplett normal: Werkstudentenjobs während des Studiums
"Beim BWL-Studium ist es schon so: Du musst definitiv auch Praktika oder Werkstudentenjobs machen. Wenn ich in meinem Freundeskreis, die alle BWL studiert haben, schaue, da hat jeder eine Werkstudentenstelle und diverse Praktika gemacht. Ich habe aber auch Freunde, die andere Fächer studiert haben. Die BWL-Studenten sind schon die mit den meisten Praxiserfahrungen während dem Studium. Und es ist komplett normal, dass man währenddessen arbeitet, was ich am Anfang Null auf dem Schirm hatte."
Selina, Masterstudentin für BWL an der Technischen Universität München