ARD alpha Uni Mechatronik studieren
Mechatronik ist fester Bestandteil unseres Alltags. Antiblockiersystem, elektrische Fensterheber, Getriebesteuerung im Auto, Industrieroboter, die Steuerung von Verkehrsflugzeugen: alles steckt voller Mechatronik. Faszination pur für Fabian, Student der Mechatronik an der FAU Erlangen-Nürnberg.
Zulassungsvoraussetzungen:
Für das Studium der Mechatronik im Bachelor (B.Sc.) brauchst du je nach Hochschule die Allgemeine Hochschulreife, die Fachgebundene Hochschulreife oder die Fachhochschulreife. Ähnlich gilt das für Hochschulen und Universitäten, die einen Diplomstudiengang Mechatronik anbieten.
Auch mit einem „sehr gut“ benoteten Abschluss an einer Fachakademie mit einer Ergänzungsprüfung zur Hochschulreife, kannst du zum Studium zugelassen werden.
Die Studiengänge der Mechatronik im Master setzen einen Bachelorabschluss in Mechatronik oder in einem verwandten Studienfach voraus, zum Beispiel Elektrotechnik, oder Maschinenbau.
Einige Hochschulen und Universitäten haben das Studienfach Mechatronik mit einem Numerus Clausus (NC) belegt. Meist liegt er bei einem Notendurchschnitt zwischen 2,0 und 3,1 im Abitur. Manche Hochschulen fordern von den Studienbewerbern ein mehrwöchiges Vorpraktikum.
Daher gilt: Schau genau hin, welche Bedingungen du an der Hochschule oder Universität erfüllen musst, an der du dich für das Studium der Mechatronik interessierst.
Studiendauer: je nach Abschluss sechs bis maximal zwölf Semester
Ein Studium der Mechatronik zur Erlangung des Bachelorgrades dauert zwischen sechs und neun Semester, abhängig nach Studienplan und Hochschule, bzw. Universität. Hochschulen und Universitäten verleihen je nach Spezialisierung die akademischen Titel Bachelor of Engineering (B. Eng.), oder Bachelor of Science (B.Sc.).
An manchen Hochschulen ist es möglich, in einem acht- bis zehnsemestrigen Studiengang Mechatronik auch mit einem Diplom oder Staatsexamen abzuschließen.
Ein Abschluss Master of Science (M.Sc.) in Mechatronik dauert weitere vier bis sechs Semester, wieder abhängig von Studienplan und Hochschule, bzw. Universität.
Was steckt hinter Mechatronik?
Die Mechatronik ist eine relativ junge technische Disziplin mit hohem Innovationsgrad und sehr großem Wachstumspotential. Mechatronische Systeme erfassen automatisch Informationen und Signale, gewinnen daraus selbstständig neue Daten und setzen diese dann wieder in Kräfte und Bewegungen um. Die Mechatronik vernetzt damit die klassischen Ingenieursdisziplinen Maschinenbau/Mechanik, Elektrotechnik/Elektronik und Informatik. Fachübergreifendes und systemtechnisches Denken spielen damit in der Mechatronik eine sehr große Rolle. Entsprechen bunt gestaltet sich der Fächerkanon.
Studienfächer:
Das Mechatronik Studium vermittelt dir, wie mechanische Systeme funktionieren und wie du sie mit den Mitteln der Elektrotechnik und Informatik automatisieren kannst. Fast die Hälfte der Studienfächer stammen aus der Elektrotechnik, Elektronik und Informatik, ein gutes Viertel aus dem Bereich des Maschinenbaus. Grundlage für alles ist viel, viel Mathematik und Physik, dazu kommen weitere Fächer mit denen du dich im Grundstudium zunächst eingehend befasst. Hier ein Gesamtüberblick:
- Mathematik
- Elektrotechnik
- Informatik
- Werkstoffkunde
- Technische Darstellungslehre
- Statik und Festigkeitslehre
- Systemnahe Programmierung
- Dynamik starrer Körper
- Produktionstechnik
- Digitaltechnik
- Maschinenelemente
- Schaltungstechnik
- Halbleiterbauelemente
- Elektrische Antriebstechnik
- Regelungstechnik
- Statistik
- Messtechnik
- Sensorik
Dazu kommen Praktika in Fachgebieten wie Elektrotechnik oder mechatronische Systeme. Im letzten Semester schreibst du deine Bachelorarbeit. Je nach Hochschule werden noch studienergänzende Kurse und Veranstaltungen angeboten aus den Bereichen Management und BWL, auch Sprachkurse gehören dazu.
Im Masterstudium spezialisierst du dich auf Gebieten deiner Wahl weiter, wie zum Beispiel:
- Robotik,
- Schienenfahrzeugbau
- Antriebstechnik beim Auto, beim Flugzeug
- mechatronische Fertigungssysteme
- Radar-, Funk, Photoniksysteme
- Sensorik
- Mikromechatronik für Präzisionsmessgeräte, usw.
Hier ist es dann aber so, dass du da auch schon Weichen für dein späteres Berufsleben stellst. Deine Masterarbeit kann durchaus bereits Teil eines Projektes in einer Firma sein, in die du später eventuell auch beruflich einsteigen kannst.
Welche Skills brauchst Du?
- Interesse an Technik
- … besser Spaß an Technik ;-)
- Solide Kenntnisse in Mathematik
- … besser sehr solide Kenntnisse in Mathematik ;-)
- Keine Berührungsängste mit Physik, hier insbesondere: Mechanik, Elektrizitätslehre und Informatik
- Analyse- und Assoziationsvermögen
- Abstraktes Denken
- Lust am Experimentieren und Basteln
- Disziplin
Mechatronik als perfektes Studium:
"Wenn du dich dafür interessiert, wie bestimmte Geräte funktionieren, wie Autos funktionieren, wie große Maschinen zusammengebaut werden oder warum diese funktionieren und wie wir uns von A nach B bewegen, in bestimmten Geräten, dann ist natürlich Mechatronik schon perfekt."
Fabian 5. Semester Mechatronik an der FAU Erlangen-Nürnberg
In welchen Bereichen arbeiten Mechatroniker:innen? Von Anlagentechnik über E-Mobility bis zum TÜV und mehr
Ingenieure und Ingenieurinnen der Mechatronik überbrücken die klassischen Grenzen zwischen Mechanik, Elektronik und Informatik. Mechatroniker:innen helfen mit ihrer fächerübergreifenden Ausbildung und ihrem ganzheitlichen Blick immer komplexer gestaltbare Systeme „system-technisch“ und „interdisziplinär“ zu konzeptionieren. Die Berufschancen werden von mehreren Berufsportalen als sehr gut, ja als „exzellent“ bewertet. Das Beschäftigungsspektrum für Mechatroniker:innen erweitert sich ständig. Mechatroniker:innen können in vielen Bereichen arbeiten, zum Beispiel:
- Fahrzeug- und Flugzeugproduktion
- E-Mobility
- Systemtechnik
- Microsystemtechnik
- Medizintechnik
- Anlagentechnik
- Technikberatung
- Print- und Medientechnik
- Audio- und Videoindustrie
- Integration mechatronischer Lösungen in bestehende Systeme
- Forschung und Entwicklung
- Techniküberwachung, wie zum Beispiel TÜV
Gehalt: Der Verdienst variiert je nach Berufstand und Arbeitsbereich
Mechatroniker:innen sind an den Schnittstellen von Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik eingesetzt. Mit einem Master Abschluss steht dir auch der Weg zu Führungsaufgaben offen. Dein Verdienst hängt sehr vom Unternehmen und immer auch vom Bundesland ab. Im Durchschnitt können Berufseinsteiger nach dem Studium mit etwa 3.416 € Brutto rechnen, mit steigender Berufserfahrung sind laut Bundesagentur für Arbeit bis zu 5.271 € brutto monatlich möglich - je nach Unternehmen und Position, die du bekleidest, auch mehr.
Quelle: Bundesagentur für Arbeit
Mechatroniker:innen sind: Erfinder für komplexe Systeme im Grenzbereich von Mechanik, Elektronik und Informatik
"Gerade als Ingenieur ist Kreativität sehr stark gefragt. Das ist ja gerade das Schöne am Ingenieur. Die Lösung gibt es nicht. Für jedes Problem ist jede Lösung, die du erfindest, erst einmal eine gute und richtige Lösung. Ob dann ein anderer Ingenieur eine noch bessere Lösung findet, ist dann dem anderen überlassen.
Also, zum Beispiel, wie ich diesen Roboter designe oder wie er am Schluss ausschaut ist komplett mir überlassen. Prinzipiell sind einem da gestaltungstechnisch und vor allem, wie man dann am Schluss die Lösung auslegt, keine Grenzen gesetzt."
Fabian 5. Semester Mechatronik an der FAU Erlangen-Nürnberg