ARD alpha Uni Richter
Richter:in ist ein verantwortungsvoller Beruf. Mit deiner Menschenkenntnis und deinem Wissen über die Bedeutung von Gesetzestexten entscheidest Du über Lebenswege von Beschuldigten.
Du entscheidest ob Angeklagte ins Gefängnis müssen oder auf Bewährung frei bleiben dürfen, ob sie eine Strafe oder einen Freispruch erhalten.
Zulassungsvoraussetzungen Ohne 2. Staatsexamen geht nichts
Um Richter:in zu werden, musst du ein etwa 9-semestriges Studium der Rechtswissenschaft (hier ein Textlink zum Jurastudium) absolvieren und mit dem ersten Staatsexamen abschließen.
Danach durchläufst Du das sogenannte Rechtsreferendariat, ein 2-jähriger Vorbereitungsdienst, den Du mit einem zweiten Staatsexamen abschließt. Danach übst Du das Richteramt als "Richter:in auf Probe" für etwa drei bis fünf Jahre aus. Mit dem Ende dieser Zeit erlangst Du, ähnlich wie Beamte, die Ernennung zum "Richter:in auf Lebenszeit" und hast die Möglichkeit, dich auf Planstellen zu bewerben.
Skills Was du als Richter:in brauchst
- Belastbarkeit
- Mut Entscheidungen zu treffen
- Analytisches Denken
- Gutes Zeitmanagement
- Menschenkenntnis und Gerechtigkeitssinn
Verdienst Gehälter variieren nach Bundesland
Die Bundesländer legen die Besoldung ihrer Richter fest. Besonders gut werden Richter beispielsweise in Baden-Württemberg und Hessen bezahlt. Dort verdienst du zwischen 4.510 € und 4.520 EUR brutto pro Monat. In Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern ist dein Einkommen eher geringer. In den beiden Bundesländern bekommst du am Ende des Monats rund 3.280 EUR beziehungsweise 3.180 €. Quelle: Studycheck
Das Gehalt bemisst sich nach Berufserfahrung
Die Besoldung von Richter:innen orientiert sich am Bundesbesoldungsgesetz (BBesG) und wird wie bei Staatsanwälten und Staatsanwältinnen nach der Besoldungsordnung R und den Besoldungsgruppen R1 bis R10 berechnet.
Mit dem Aufstieg in ein höheres Richter:innenamt kletterst Du auch in den 10 Gruppen der Besoldungsordnung nach oben. Beispielsweise erhältst du als Vorsitzende:r Richter:in an einem Oberlandesgericht nach R3 bis zu 8000 EUR brutto monatlich.
In der Zeit als Richter:in auf Probe verdienst Du zwischen 5000 und 6000 EUR brutto im Monat.
Karriere Spezialisierung ist alles
Richter:innen können sich durch Weiterbildungen spezialisieren. Zum Beispiel für:
- Arbeits- und Sozialrecht
- Strafrecht
- Finanzrecht
- Familienrecht
Zugespitzt Richter:in sein, heißt Entscheidungen treffen
"Man muss natürlich, und das ist das, was ein Richter tagtäglich macht, entscheiden können - also sich vernünftig informieren, überlegen und abwägen. Aber irgendwann muss dann auch mal der Punkt kommen, wo man sagt: So mache ich es jetzt. Ansonsten glaube ich, sollte man schon auch Freude am Umgang mit Menschen haben und sozial eingestellt sein, und man muss sich auch tagtäglich klarmachen, dass diese Entscheidungen, die man dort trifft, eine wirklich große Bedeutung für das Leben von anderen Menschen haben."
Florian, Richter am Landgericht Traunstein