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Lebensgemeinschaft Wald (3) Funktionen des Waldes

Der Wald ist mehr als die Summe seiner Bäume. Er ist Lebensraum, reinigt die Luft, hält den Boden fest und bremst Lawinen. Auch für uns Menschen ist er ein wichtiger Ort. Ökonomen schätzen ihn so wie Sportler und Erholungssuchende.

Stand: 20.03.2018 |Bildnachweis

Hier erfährst du u. a. Details über:

  • die verschiedenen Funktionen des Waldes,
  • die Sauerstoffleistung des Waldes,
  • die Bedeutung des Waldes für die Reinigung der Luft erkennen,
  • warum der Wald eine lebenswichtige Kohlenstoffdioxidsenke darstellt,
  • warum der Wald ein bedeutender Wasserspeicher ist,
  • das Prinzip des nachhaltigen Wirtschaftens im Wald,
  • den Wald als Erholungsraum,
  • die Bedeutung des Bergwaldes für den Lawinenschutz.

Tausende von Bäumen werden in Deutschland jedes Jahr gefällt. Als nachwachsender Rohstoff steht Holz immer zur Verfügung. Für die Förster und Waldbesitzer ist der Holzeinschlag ein Geschäft. Stämme, die die Maschinen nicht gleich an Ort und Stelle zu Brennholz zerkleinern, müssen aus dem Wald transportiert werden. Manche Waldbauern setzen heute wieder Zugpferde zum Holzrücken ein, so wie früher. Das soll den Boden schonen. Zwei PS, also Pferdestärken, sind nötig, um so einen schweren Baumstamm zu ziehen. Wer Holz erntet, der muss auch darauf achten, dass genügend Bäume stehen bleiben, damit sich diese durch ihre Samen vermehren und nachwachsen können. Der Wald verjüngt sich von selbst. Früher setzten Förster und Waldbauern fast ausschließlich auf Fichtenmonokulturen. Die Fichten wachsen schneller als andere Waldbäume, sie bringen dem Waldbesitzer relativ schnell einen Ertrag. In etwa 80 Jahren sind sie erntereif. Andere Baumarten, Buchen oder Eichen, brauchen 100 bis 200 Jahre. Über ein Drittel der Landesfläche ist in Bayern heute bewaldet.

Große Teile des Bergwaldes holzten die Menschen im 18. Jahrhundert ab. Das Holz brauchten die Salinen und die Eisenhütten als Brennstoff. Baums tämme, die in einem Sägewerk ankommen, werden zunächst sortiert und entrindet. Aus den Fichtenstämmen werden Latten und Leisten für die Bauindustrie gesägt. Auch als Balken und Bretter für Fußböden und Decken eignet sich das Holz. Holz besteht aus Fasern und die enthalten Cellulose, das ist der Rohstoff für Papier. Über 200 Kilogramm Papier im Jahr verbraucht in Deutschland eine Person, dafür sind etwa 3Bäume nötig.

In waldreichen Regionen nutzen die Menschen Holz traditionell als Baustoff. Häuser wie dieses gehören zum Landschaftsbild des Allgäus. Bauherren schätzen dort das Holz als Baustoff auch heute noch. Die Schindeln sind aus Tannenholz gefertigt, sie sind wetterfest und halten Wind und Regen ab. Holz isoliert und ist ein guter Dämmstoff. In Holz steckt auch eine ganze Menge Energie. Wer mit Holz heizt, kann auf fossile Energieträger wie Öl und Gas verzichten. Doch der Wald bietet den Menschen noch mehr. Im Herbst ist Hochsaison für Pilze und Früchte. Besonders beliebt sind Maronen und Steinpilze. Pilze sind, ähnlich wie Fleisch, besonders eiweißreiche Nahrungsmittel. Wer Wildfrüchte mag, kann sich im Wald kostenlos bedienen. Jeder Bürger darf die Früchte des Waldes pflücken. Dieses Recht ist in Bayern sogar in der Verfassung verankert. Im Wald finden viele Tiere Heimat und Unterschlupf. Wildschweine halten sich vor allem dort auf, wo sie genügend Futter finden. Zu ihrer Leibspeise gehören Bucheckern und Eicheln. Das Wildfleisch verwerten vor allem Feinschmecker in der Küche. Es ist nicht fett und ergibt einen schmackhaften Braten.







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