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Kriegsauslöser Der Prager Fenstersturz

Der Prager Fenstersturz, ein Ereignis mit großen Folgen. Warum konnte eine kleine Revolte wie der Prager Fenstersturz so einen großen europäischen Krieg entfachen?

Stand: 07.12.2021

Der Dreissigjährige Krieg: Prager Fenstersturz

Im Jahr 1618 stand der ganze europäische Kontinent unter Hochspannung: Die Reformation unter ihren Führern Martin Luther, Huldrych Zwingli und Johannes Calvin spaltete das westliche Christentum in unterschiedliche Konfessionen: Katholisch, lutherisch und reformiert. Die Gegenreformation als katholische Reaktion darauf versuchte, diesen immer einflussreicher werdenden Protestantismus zurückzudrängen. Weil Kirche und Staat nicht voneinander getrennt waren, war die Religion auch in der Politik stets gegenwärtig. So traten Konflikte zwischen Herrschern unterschiedlicher Religionen auf dem ganzen Kontinent immer wieder auf. Doch herrschte in keinem Land so viel Misstrauen und Hass wie im Königreich Böhmen; nirgendwo sonst im Reich der Habsburger lebten derart viele und tief verfeindete Religionen so eng zusammen.

Der Konflikt spitzt sich zu

Königreich Böhmen um 1619

Der katholische König von Böhmen und die protestantischen Stände in Prag standen sich immer unversöhnlicher gegenüber. Und zu dieser "Krise des Glaubens“ und diesem „Kampf um Macht und Einfluß“ kamen Existenzängste der Bevölkerung: Denn seit etwa 1570 führten regnerische Sommer und kühle Winter immer wieder zu Hungersnöten und Seuchen. Eine explosive Mischung! Nach dem Fenstersturz war der Bruch mit Habsburg vollzogen. Die Situation explodierte.


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