Grammatik (21) Steigerungen und Vergleiche
Grundsätzlich gibt es im Englischen zwei Arten, Adjektive und Adverben zu steigern - romanisch oder germanisch. Wenn man das berücksichtigt und der unvergleichlichen Carolin Nyhuis beim Erklären zuhört, kann eigentlich nichts mehr schief gehen.
Im Englischen gibt es zwei Steigerungsarten - die germanische und die romanische. Beide sind recht leicht:
Germanisch | Romanisch |
---|---|
+ er | mit more |
+ est | mit most |
Die Bildung der germanischen Steigerung
Die germanische Steigerung erfolgt durch Anhängen von -er und -est, also beispielsweise high, higher, highest (hoch, höher, am höchsten). Beim Komparativ ("Mehrstufe") wird ein -er, beim Superlativ ("Meiststufe") ein -est hinten angefügt.
Verwendung der germanischen Steigerung
Germanisch gesteigert werden vor allem einsilbige Adjektive (high, warm, nice) und einsilbige Adverben (fast). Einige zweisilbige Adjektive werden auch germanisch gesteigert, dazu gehören etwa clever und easy.
Und bevor es zu kompliziert wird, hier eine Eselsbrücke: "Auf der Erle sitzt ein Y, oh weh!" Im Klartext: Zweisilbige Adjektive, die auf -er, -le, -y oder -ow enden, werden germanisch gesteigert.
Wenn Eric also feststellt: "This pastry ist tasty. This pastry ist tastier", erweist er sich nicht nur als Krümelmonster, sondern steigert richtig (tasty wird zu tastier), während er übersetzt sagt: "Dieses Gebäck ist lecker, dieses ist leckerer."
Die romanische Steigerung
"I like more modern flea markets like this one", resümiert Eric und lässt damit verlauten, dass er modernere Flohmärkte wie diesen, auf dem er sich gerade befindet, mag. Aus modern wird also more modern oder most modern.
Wir halten fest: Alle zweisilbigen Adjektive, die nicht zu den "Erlen" gehören, werden romanisch gesteigert. Es kommen also im Komparativ ein more und im Superlativ ein most davor.
Die romanische Steigerung gilt auch für alle Adjektive, die mehr als zwei Silben haben, wie interested in (interessiert sein). Es heißt also: "I am not interested in French. I am more interested in English."
Ebenfalls romanisch werden die Adjektive auf -ly gesteigert.
Ausnahmen
Leider gibt es in der Regel keine Regel ohne Ausnahmen: Weder romanisch, noch germanisch gesteigert werden zum Beispiel die Adjektive good (gut) und bad (schlecht, schlimm). Die korrekten Steigerungen sehen aus wie folgt:
good/well | bad |
---|---|
better | worse |
best | worst |
Die Satzstruktur bei Vergleichen
Das englische Wort than kann man mit dem deutschen als vergleichen. "This flower is more beautiful than that flower", heißt also: "Diese Blume ist schöner als jene." Der deutsche Komparativ wird mit als gebildet ("besser wie" ist zwar weit verbreitet und Mundart, aber trotzdem falsch), der englische also mit than.
tall + -er | than |
---|---|
more beautiful | than |
Vergleiche mit dem Positiv
Vergleicht man jedoch ohne Steigerung, behält man also die ungesteigerte Form des Adjektivs (Positiv) bei, heißt es im Deutschen danach "wie". Will man also beispielsweise wissen, ob das Gegenüber denkt, dass es morgen so kühl wie heute wird, heißt das auf Englisch: "Do you think tomorrow will be as cool as today?"
"Je, desto"-Vergleiche
Sätze wie "Je weniger Geld ich habe, desto weniger Sachen kann ich kaufen" klingen im Englischen auch nicht schöner, aber gebildet werden sie mit the und the. "The less money I have, the fewer things I can buy." Nach dem the folgt jeweils die Vergleichsform, wie im Deutschen: weniger Geld und weniger Sachen.
Wenig im Deutschen ist little oder few im Englischen
Abschließend noch eine Anmerkung zu wenig. Dieses Adjektiv hat im Englischen zwei Entsprechungen: Little verwendet man bei unzählbaren Hauptwörtern, few bei zählbaren.
wenig UNZÄHLBAR | wenig ZÄHLBAR |
---|---|
little | few |
less | fewer |
least | fewest |
Deswegen heißt es "little money", denn Geld (als solches) ist nicht zählbar, es gibt nicht ein Geld, zwei Geld, drei Geld etc. Ging es aber darum, dass Eric wenig Münzen hat, hätte er sagen müssen: "The fewer coins I have, the fewer things I can buy."
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