Grips


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Mach mit! Übung 3

Stand: 26.10.2011 | Archiv

Wie es weitergehen könnte ...

Hast du dir eine Fortsetzung überlegt?

3. Mögliche Fortsetzung

Textanfang

"Eine Nachtgeschichte" (Wilhelm Busch)

Vor einiger Zeit kehrte abends im "Goldenen Löwen" zu Kassel ein elegant, aber nachlässig gekleideter Fremder ein, der augenscheinlich eine längere Fußtour gemacht hatte. Aus seinen schmerzlichen Zügen sprach eine stille Verzweiflung, ein heimlicher Kummer musste seine Seele belasten. Er aß nur äußerst wenig und ließ sich bald sein Schlafzimmer anweisen.

Es mochte wohl eine Viertelstunde später und nahezu Mitternacht sein, als der Kellner an Nr. 6, dem Zimmer des Fremden, vorüberkam. Ein lautes herzzerreißendes Ächzen und Stöhnen drang daraus hervor. Dem erschrockenen Kellner erstarrte das Blut in den Adern. Irgendetwas Entsetzliches musste da vorgehen. Schleunige Hilfe tat not. Er stürzte zur Polizei.

Unterdessen hat die Regierungsrätin, welche in Nr. 7 schläft, dieselbe schreckliche Entdeckung gemacht und bereits das ganze Wirtshaus in Alarm gebracht, bis der Kellner mit der Polizei zurückkommt ...

Fortsetzung

So könnnte die Geschichte weitergehen ...

Beim Öffnen der Türe hörte jeder Gast ein schreckliches Quietschen. Es roch modrig in dem finsteren Raum. Im Mondschein leuchteten die Spinnweben in den Zimmerecken. Mit dunklem Blick tastete sich der buckelige Kellner vorsichtig hinein. Der Holzboden knarzte. Die Polizisten hatten schnell eine Kerze angezündet und machten dann eine grausige Entdeckung. Der Gast lag auf dem staubigen Holzboden. Neben ihm war eine leere und geöffnete Brieftasche. Der Kellner trat einen Schritt hinter die Polizisten. Der Mann war tot. Eine große Wunde war am Hinterkopf des Fremden zu erkennen. Erschlagen. Der Kellner schlich sich auf den Flur. Sofort begannen die Polizisten, die anwesenden Gäste zu verhören. Aber alle sagten "Ich weiß von nichts, ich wurde durch seltsame Geräusche geweckt!" Als die Polizei den Kellner vernehmen wollte, war er weg.

Das ganze Wirtshaus wurde durchsucht. Als niemand ihn fand setzte sich die Polzei in die Gaststube und befragte den Wirt. Doch auch dieser hüllte sich in Schweigen: "Der bucklige Otto arbeitet schon zehn Jahren für mich. Was soll er getan haben. Er ist ein guter Kellner!" "Das glauben wir Ihnen nicht. Raus mit der Sprache!", drängte der Polizist.

Mit einem heftigen Ruck wurde die Tür der Stube aufgerissen. Sofort konnte man den alten Kellner erkennen. Begleitet von einer finsteren Gestalt mit zerrissenem, schwarzen Mantel und einem wilden Bart. Der Kellner hatte den grimmigen Kerl fest gepackt.

"Ich hab den Mörder. Ich wusste sofort, dass dieser Lump, der sich gestern in Zimmer 8 eingemietet hatte, keine weiße Weste hat. Als er als einziger Gast nicht durch die Geräusche geweckt wurde, war mir klar, dass nur er der Täter sein kann. In seinem Zimmer habe ich ihn überwältigt!", sprach der alte Otto und übergab den Verbrecher der Polizei.

Ende nach Wilhelm Busch

... Man dringt sofort in das Zimmer des Fremden. Aber leider kam die Hilfe zu spät, denn derselbe hatte bereits in Ermangelung eines anderen Instrumentes mit eigener Hand unter Schmerzen und Wehklagen seine - engen Stiefel ausgezogen.

Quelle://www.zeno.org/Literatur/l/bwe1015a)

Na, bist du jetzt überrascht? So unterschiedlich können Geschichten ausgehen!


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