Grips


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Mach mit! Übung 5

Stand: 26.10.2011 | Archiv

Ein Märchen erfinden

Märchen sind langweilig? Stimmt das? Es geht um Themen, die immer von Bedeutung sind: Liebe, Mut, Helden, aber auch Hass, Neid, Rache! Sind das nicht auch die Themen von "Soaps" wie "Verbotene Liebe"? Und von Büchern und Spielfilmen? "Hary Potter", "Twilight" oder "Herr der Ringe" beispielsweise.

Typisch für ein Märchen sind folgende Personen:

  • Der/die Böse: Hexe, Zauberer, böser König
  • Der/die Gute: die schöne Prinzessin, der mutige Prinz, Elfen
  • Aufgaben und Rätsel: die schlafende Prinzessin zum Leben erwecken, einen Schatz finden, ein Rätsel lösen und dadurch einen Gefangenen befreien, eine Drachen töten.

Ein Tipp:
Fertige dir Personenkärtchen an - das erleichtert dir das Schreiben.

Lies den Anfang des Märchens genau. Überlege dir den Mittelteil und den Schluss des Märchens und schreibe ihn auf. Überlege dir eine geeignete Überschrift:

5. Es war einmal

Textanfang

Es war einmal ...

... ein reicher König. Dieser hatte eine wunderschöne Tochter namens Lilli. Alle Söhne des Landes waren verliebt in Lilli. Sie verzauberte die Menschen nicht nur durch ihre Schönheit, sondern auch durch ihr gutes Herz. Doch im Land wohnte der böse Zauberer "Esmerald". Er beneidete König Theodor um das große Reich und seine vielen Schätze, vor allem aber um seine schöne Tochter Lilli. An einem hellen Sommermorgen ritt Lilli mit ihrem Pferd über die Felder ihres Vaters. In der Ferne hörte sie einen hellen, lieblichen Gesang – sie folgte der Stimme. Lilli gelangte in einen tiefen Wald und sah an einer kühlen Quelle eine Elfe sitzen, die herrliche Lieder sang. Lilli fühlte sich magisch vom Gesang der Elfe angezogen. Doch plötzlich zuckten Blitze vom Himmel, es donnerte schauerlich und die Elfe verwandelte sich in den bösen Zauberer Esmerald

Fortsetzung

So könnnte die Geschichte weitergehen ...

"Endlich hab ich dich! Nun gehörst du für immer mir. Du wirst mir meine Hütte sauber halten und für mich kochen! Nur ich kann deine Schönheit betrachten! Ha, Ha und König Theodor wird leiden", grollte der Zauberer mit tiefer Stimme. "Nein, nein lass mich frei!", schrie Lilli.

König Theodor ließ seine Tochter im ganzen Land suchen. Aber niemand entdeckte eine Spur von ihr. Der König wurde trauriger und trauriger. Schließlich ließ er verkünden: "Welch mutiger und kluger Mann mir meine Tochter wiederbringt, der soll die Hälfte meines Königreichs erhalten und die Hand meiner Tochter. Egal ob er von adligem Geschlecht ist oder ein Bettler."

Dies hörte auch Tarkwin, ein einfacher Soldat aus der Armee des Königreiches. Er machte sich sogleich auf den Weg um Lilli zu suchen.

Tage und Nächte zog er durch Berge, Wiesen und Wälder, aber auch er fand keine Spuren. Eines Tages gelangte er in einen tiefen, dunklen Wald. In den Farnen am Boden blitzte es golden. Er bückte sich und griff nach einer goldenen Haarsträhne. "Das kann nur Lillis Haar sein", dachte er bei sich und schon sah er die verwinkelte Hütte des Zauberers. Sofort zog Tarkwin Pfeil und Bogen. Doch der Zauberer hatte den Eindringling längst bemerkt und zückte seinen Zauberstab. "Was willst du, erbärmlicher Schwächling!", schimpfte der Zauberer. "Lass die Königstochter frei", erwiderte Tarkwin.
"Niemals, es sei denn ... du holst mir aus den Silber-Bergen den großen Schatz, der vom rotäugigen Drachen Smiralund bewacht wird."

Fortsetzung II

... und so ...

Tarkwins Knie schlotterten. Schon viele starke und mutige Männer hatten versucht Smiralund zu besiegen und den großen Schatz zu holen. Ein jeder einzelne fand dabei den Tod. Doch er blieb kämpferisch: "Dann sag Lilli, dass sie in 10 Tagen frei ist. Du sollst deinen Schatz haben Esmerald, du alter Hexer."

Tarkwin ritt zum König und berichtete ihm. Er erhielt das stärkste Pferd für den Ritt durch die Berge. Nach 7 Tagen hatte er den Aufstieg geschafft und befand sich hinter einem riesigen Felsen vor der Höhle des Drachen. Er würde Pfeile in seine roten Augen schießen und ihn auf diese Weise töten. Mit fürchterlichem Gebrüll und Fontänen aus Feuer hatte der Drache die Ankunft
Tarkwins bemerkt. Er versuchte den Soldaten mit seinen Pranken zu erschlagen. Doch Tarkwin war gelenkig und klug. Er versteckte sich hinter einem schmalen Felsen und spannte seinen Bogen. Zuerst schoss er dem Drachen in den Fuß. Als dieser nach unten sah, jagte er ihm zwei weitere Pfeile in die Augen. Der Drache schrie, bäumte sich auf und sackte zusammen. Sofort zerfiel er zu feuerrotem Staub. Tarkwin sprang in die Höhle, holte den großen Schatz und ritt so schnell er konnte zur Hütte Esmeralds.

Ende

und so könnte sie enden.

"Sieh an, sieh an", sagte Esmerald. Er glaubte nicht, dass der Soldat den Drachen besiegt hatte. "Lass die Königstochter frei!", befahl Tarkwin und öffnete die Kiste mit funkelndem Gold und Silber, so dass der Zauberer ihm Glauben schenken musste. Esmerald ging und holte Lilli aus seiner Hütte.

"Gib mir zuerst den Schatz", forderte Esmerald. Da sprangen plötzlich aus dem Dickicht des Waldes die Soldaten des Königs  hervor, entrissen ihm den Zauberstab und nahmen den alten Hexer gefangen. "Du wirst im Kerker verrotten, alter Mann!", sagte Tarkwin.

Der König war so froh über die Befreiung seiner Tochter, dass er noch am selben Tag ein großes Fest veranstaltete. Tarkwin heiratete Lilli und alle im Land waren glücklich. Der Zauberer ward für immer gefangen und der böse Drache endlich besiegt.


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