Grips


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Mach mit! Übung 4

Stand: 26.10.2011 | Archiv

4. Unterscheide das Wichtige von Unwichtigem

Aufgabe

So geht's

Nimm einen Stift und ein Blatt Papier zur Hand.

Lies dir den folgenden Text genau durch. Überlege: Was sind die wichtigsten Informationen, damit man den Inhalt des Textes versteht?

Text

Im Spiegel

"Du kannst nichts", sagten sie, "du machst nichts", "aus dir wird nichts". Nichts. Nichts.

Was war das für ein NICHTS, von dem sie redeten und vor dem sie offensichtlich Angst hatten, fragte sich Achim, unter der Decke und Kissen vergraben.

Mit lautem Knall schlug die Tür hinter ihnen zu. Achim schob sich halb aus dem Bett. Fünf nach eins. Wieder mal zu spät. Er starrte gegen die Zimmerdecke. - Weiß. Nichts. Ein unbeschriebenes Blatt Papier, ein ungemaltes Bild, eine tonlose Melodie, ein ungesagtes Wort, ungelebtes Leben.

Eine halbe Körperdrehung nach rechts, ein Fingerdruck auf den Einschaltknopf seiner Anlage. Manchmal brachte Musik ihn hoch.

Er robbte zur Wand, zu dem großen Spiegel, der beim Fenster aufgestellt war, kniete sich davor und betrachtete sich: lang, knochig, graue Augen im blassen Gesicht, hellbraune Haare, glanzlos.

Achim wandte sich ab, erhob sich, ging zum Fenster und schaute hinaus. Straßen, Häuser, Läden, Autos, Passanten, immer dasselbe. Zurück zum Spiegel, näher heran, so nahe, dass er glaubte das Glas zwischen sich und seinem Spiegel durchdringen zu können. Er legte seine Handflächen gegen sein Gesicht im Spiegel, ließ seine Finger sanft über Wangen, Augen, Stirn und Schläfen kreisen, streichelte, fühlte nichts als Glätte und Kälte.

Ihm fiel ein, dass in dem Holzkasten, wo er seinen Kram aufbewahrte, noch Schminke herumliegen musste. Er fasste unters Bett, wühlte in den Sachen im Kasten herum und zog die Pappschachtel heraus, in der sich einige zerdrückte Tuben fanden.

Von der schwarzen Farbe war noch ein Rest vorhanden. Achim baute sich vor dem Spiegel auf und malte zwei dicke Striche auf das Glas, genau dahin, wo sich seine Augenbrauen im Spiegel zeigten.

Weiß besaß er reichlich. Er drückte eine Tube aus, fing die weiche ölige Masse in seinen Händen auf, verteilte sie auf dem Spiegel über Kinn, Wangen und Nase und begann, sie langsam und sorgfältig zu verstreichen. Dabei durfte er sich nicht bewegen, sonst verschob sich seine Malerei. Schwarz und Weiß sehen gut aus, dachte er, fehlte noch Blau. Achim grinste seinem Bild zu, holte sich das Blau aus dem Kasten und färbte noch die Spiegelstellen über Stirn und Augenlidern.

Eine Weile verharrte er vor dem bunten Gesicht, dann rückte er ein Stück zur Seite und wie im Spuk tauchte sein farbloses Gesicht im Spiegel wieder auf, daneben eine aufgemalte Spiegelmaske.

Er trat einen Schritt zurück, holte mit dem Arm weit aus und ließ seine Faust in die Spiegelscheibe krachen. Glasteile fielen hinunter, Splitter verletzten ihn, seine Hand fing an zu bluten. Warm rann ihm das Blut über den Arm und tröpfelte zu Boden. Achim legte seinen Mund auf die Wunden und leckte das Blut ab. Dabei wurde sein Gesicht rot verschmiert.

Der Spiegel war kaputt. Achim suchte sein Zeug zusammen und kleidete sich an. Er wollte runtergehen und irgendwo seine Leute treffen.

Text: Margret Steenfatt

Wichtig?

Hier sind die Aussagen des Textes gesammelt, welche sind wichtig? Schreibe sie der Reihe nach heraus.

1. Sie behaupten, dass aus Achim nichts wird.

2. Achim ist wieder mal zu spät.

3. Er starrt gegen die Zimmerdecke.

4. Achim robbt zu dem großen Spiegel und betrachtet sich.

5. Er hat graue Augen, ein blasses Gesicht und hat hellbraune Haare.

6. Achim wendet sich ab und schaut zum Fenster raus.

7. Er legt seine Handflächen gegen sein Gesicht im Spiegel und fühlt nichts als Glätte und Kälte.

8. Er holt seinen Holzkasten mit alter Schminke.

9. Mit weißer und schwarzer Farbe malt er sein Gesicht auf dem Spiegel nach.

10. Dabei darf er sich nicht bewegen, da sich sonst seine Malerei verschmiert.

11. Er vergleicht sein Gesicht mit der aufgemalten Spiegelmaske.

12. Er tritt einen Schritt zurück und lässt seine Faust in die Spiegelscheibe krachen.

13. Seine Hand fängt an zu bluten.

14. Achim kleidet sich an und will seine Leute treffen.

Lösung

1. Sie behaupten, dass aus Achim nichts wird.

4. Achim robbt zu dem großen Spiegel und betrachtet sich.

8. Er holt seinen Holzkasten mit alter Schminke.

9. Mit weißer und schwarzer Farbe malt er sein Gesicht auf dem Spiegel nach.

12. Er tritt einen Schritt zurück und lässt seine Faust in die Spiegelscheibe krachen.

14. Achim kleidet sich an und will seine Leute treffen.


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