Deutschland im Überblick (2) Deutschland geografisch
Die Sendung präsentiert deutsche Großlandschaften, gibt Auskunft über ihre Entstehung und zeigt geologische Besonderheiten. Sie informiert über die Bevölkerungsverteilung und beleuchtet die Wirtschaftslage in Regionen.
Deutschland aus der Vogelperspektive
Schüler der Montessori-Schule im bayerischen Erding erkunden die Geographie Deutschlands. Hilfreich ist dabei zunächst ein Süd-Nord-Flug über die Bundesrepublik, der die Vielfalt und Unterschiedlichkeit der Landschaften verdeutlicht.
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Die Alpen befinden sich im Süden Deutschlands. Insgesamt haben sie nur einen Anteil von ein bis zwei Prozent an der Gesamtfläche des Landes. Ihr höchster Berg ist die Zugspitze, die mit 2.962 Metern zum Hochgebirge gehört. Die Bergwelt reicht über dichte Wälder bis zur Baumgrenze hinauf ins ewige Eis der Gletscher. Fliegt man weiter in Richtung Norden, wird das Alpenvorland überquert; hier ist das Land mal flach, mal hügelig. Bald sind die dicht bewaldeten Mittelgebirge zu sehen. Sie sind nicht so gewaltig wie die Alpen, aber zwischen 1.000 und 1.500 Meter sind auch sie hoch. Mittelgebirge finden wir vom Süden bis zur Mitte Deutschlands. Ihre Bergkuppen sind flachwellig.
Auf dem Weg nach Norden geht es über die Norddeutsche Tiefebene hinweg. Sie ist Teil eines riesigen Tieflandgürtels, der in Flandern beginnt und sich bis nach Russland hineinzieht. Ganz im Norden finden wir die Nordsee mit dem Wattenmeer. Schlick, Sand und Wasser prägen das Landschaftsbild. An der Nordseeküste wechseln Ebbe und Flut ab. Bei Ebbe kann man Wanderungen durch das Watt unternehmen. Der tiefste Punkt Deutschlands liegt nicht direkt am Meer. Er liegt einige Kilometer landeinwärts in der Wilster Marsch, 3,54 Meter unter dem Meeresspiegel. Mit dem Erreichen der Ostsee endet der Deutschlandflug.
Deutschlands Gebirge
Nun erfahren die Schüler, wie die Gebirge entstanden sind und wie Landschaften durch die Gletscher der letzten Eiszeit geprägt wurden. Vor ca. 350 Millionen Jahren stießen die afrikanische und die europäische Kontinentalplatte aufeinander. Dadurch wurden die Landmassen mit sehr großer Energie zusammengedrückt. Zunächst bildeten sich die Mittelgebirge und unzählige Vulkane. Erst ca. 300 Mio. Jahre später entstanden die Alpen nach dem gleichen Prinzip. Ihr Wachstum ist auch heute noch nicht zum Stillstand gekommen, da die Kontinentalplatten sich weiterhin mit etwa fünf Zentimeter pro Jahr aufeinander zu bewegen.
Maare - wenn Magma auf Wasser trifft
Deutliche Hinweise auf Vulkane finden wir in der Eifel und in der Schwäbischen Alb. Hier sieht man so genannte Maare. Es handelt sich dabei um runde, trichterförmige, meist mit Wasser gefüllte Vertiefungen, die durch vulkanische Gasexplosionen entstanden sind. Zur Bildung eines Maares kommt es, wenn hervorstoßendes Magma auf Grundwasser trifft, bevor es zur Erdoberfläche gelangt, und dabei explodiert. Über die Herkunft des Begriffs Maar gibt es zwei Deutungen. Maar leitet sich entweder von Moor ab, weil sich um die Seen oft Sumpfgebiete bilden oder ist lateinischen Ursprungs (mare = Meer, See). In der Eifel befinden sich 70 Maare, in der Schwäbischen Alb haben Forscher 350 Maare gefunden.
Von der Eiszeit geformt
Ihr heutiges Aussehen bekamen die deutschen Landschaften erst durch die Gletscher der letzten Eiszeit, als große Teile Nordeuropas unter tiefem Eis lagen. Durch die langsame, aber stetige Bewegung der gigantischen Eismassen wurde die darunter liegende Landschaft geradezu heraus geschliffen. Das abgelöste Material wurde von den Eismassen mitgenommen und verstärkte die abtragende Wirkung noch. In den Alpen sind so zahlreiche Trogtäler entstanden und auch die Gipfel der Mittelgebirge haben so ihr wellenförmiges Relief erhalten. Auch das Norddeutsche Tiefland ist ein weites Gebiet eiszeitlicher Ablagerungen. In Norddeutschland, im Urstromtal, sind zahlreiche Findlinge, ansehnliche Felsbrocken, in die eiszeitlichen Ablagerungen eingestreut. Und unzählige Seen, z. B. in Mecklenburg-Vorpommern, verdanken ihre Existenz den Gletscherbewegungen.
Deutschlands Wirtschaft
Abschließend verschaffen sich die Schüler einen Überblick über die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands. Sie sammeln Informationen zu Städten, Flüssen, Wasserstraßen und anderen Verkehrswegen. Sie lernen die Industrie als bedeutende Säule der Volkswirtschaft kennen, stellen aber auch fest, dass sich das Land längst auf dem Weg in Richtung Dienstleistungsgesellschaft befindet. Ein Einblick in die Land- und Forstwirtschaft – Deutschland ist einer der größten Agrarproduzenten in der EU - rundet ihre Kenntnisse ab.