Der 30-jährige Krieg (2) Vom Schwedisch-Französischen Krieg bis zum Frieden von Münster und Osnabrück
Der Krieg tobt schlimmer denn je. Frankreich verbündet sich mit den Gegnern Habsburgs. Das Plündern, Rauben, Morden und Sengen nimmt kein Ende. Erst als alle Parteien völlig ausgeblutet sind, siegt die Vernunft.
Mit dem Prager Frieden von 1635 scheint das Ende des Krieges in greifbarer Nähe. Kaiser Ferdinand II. hat die Machtfrage zwischen der Monarchie und den Ständen zunächst zu seinen Gunsten entschieden, seine Gegner sind geschlagen, erschöpft und kriegsmüde. Doch die Hoffnungen zerstieben rasch.
Der Prager Friede wird nicht zum erhofften Ausgangspunkt einer allgemeinen Befriedung des Reiches, da er sowohl das faktisch-politische Kräfteverhältnis im Inneren als auch die Interessen der ausländischen Mächte Schweden und Frankreich sträflich ausblendet. Vor allem die protestantischen Reichsstände sind tief unzufrieden mit dem Erreichten.
Frankreichs Kampf gegen die Habsburger
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Zum wesentlichen Treiber des Geschehens wird Frankreich unter der Regierung von Kardinal Richelieu, der sich keinesfalls mit der Machtausweitung des Hauses Habsburg zufrieden gibt. Richelieu schließt daher Bündnisse mit den Feinden Habsburgs, um die spanischen Niederlande und das spanische Mailand anzugreifen. Die Gefangennahme des Trierer Erzbischofs Philipp Christoph von Sötern (1567-1652), eines französischen Parteigängers, durch spanische Truppen, bildete den Anlass für die Kriegserklärung Frankreichs an Spanien am 21. Mai 1635. Der Krieg ging so mit neuer und erneut verstärkter Brutalität weiter.
Das zähe Ringen um den Frieden
Erst neun Jahre später, im Dezember 1644, beginnen in Münster und Osnabrück die Verhandlungen um einen dauerhaften Frieden. Das zähe Ringen des Gesandtenkongresses dauert mehr als drei Jahre. Am 24. Oktober 1648 beendet der schließlich der Westfälische Friede ein mörderisches und blutiges Schlachten, das halb Europa ins Elend stürzte.
Spuren des Krieges in München
Auch in der zweiten Folge machen sich Anna, Nadine und Mia in München auf die Spuren des 30-jährigen Krieges. Sie finden Reste der gewaltigen Wallanlage, mit der Herzog Maximilian die Stadt vor den Schweden schützen wollte. Außerdem erfahren sie, warum die Mariensäule im Zentrum Münchens errichtet wurde und finden Zeugen der verheerenden Pest, die nahezu ein Drittel der Bevölkerung auslöschte.
Die Not der einfachen Leute
Maria und Jakob, die "geisterhaften" Zeitzeugen aus der Zeit des Krieges, steuern ebenfalls wieder wertvolle Erinnerungen bei. Sie erzählen, was der Kampf um Macht und Religion für die einfachen Leute bedeutete: Hunger, Seuchen, Angst, Flucht, Not, Inflation und Mord waren an der Tagesordnung. Die Dörfer rings um München wurden verbrannt, die Menschen verfolgt und gequält, die Felder verwüstet und die Scheunen geplündert. Ein wenig Sicherheit bot allenfalls das befestigte München. Aber die Stadt war überfordert und schloss ihre Tore gegen den Ansturm der Schutzsuchenden. Die Sehnsucht nach Frieden wurde immer größer.