August Kekulé Im Traum zu großen Einsichten
Wissenschaftler folgen immer der Logik der Forschung? Von wegen! Friedrich August Kekulé arbeitete lange erfolglos an einem der großen ungelösten Rätsel der Chemie. Doch der Aufbau des Benzol-Moleküls erschien ihm erst im Traum.
Schon lange hatte sich Kekulé mit der Struktur organischer Verbindungen beschäftigt. Denn die Struktur eines Moleküls bietet den Schlüssel zum Verständnis seiner chemischen Eigenschaften. Doch wie waren die sechs Kohlenstoff- und sechs Wasserstoff-Atome des Benzol-Moleküls angeordnet? Als Kekulé einmal über seiner Arbeit einnickte, träumte er von einer Schlange, die sich selbst in den Schwanz beißt - ein uraltes Alchemisten-Symbol. Und das war die Antwort: Die Atome bildeten eine Ringstruktur.
Auf Basis von Kekulés Theorien konnten ab den 1860er-Jahren die unterschiedlichsten synthetischen Farbstoffe produziert werden. In der Folge entwickelten sich deutsche Farbstoffhersteller wie Bayer, Hoechst und BASF zu internationalen Marktführern. Die im Traum gewonnene Einsicht eines Theoretikers hatte in kurzer Zeit die Chemie revolutioniert.