Kamelkarawane Durch das Land der Massai
Noch heute leben viele Massai in Kenia als Halbnomaden und betreiben Wanderviehzucht. Wenn die Steppe nach der Regenzeit zu neuem Leben erwacht, brechen Kamelkarawanen zu den Weideplätzen auf. Der junge Koperi ist mit dabei.
Die Massai sind ein Hirtenvolk, das in der Dornbusch- und Grassavanne Ostafrikas beheimatet ist. Etwa eine halbe Million Massai bilden kleine Minderheiten in Tansania (Anteil an der Gesamtbevölkerung 0,6 Prozent) und in Kenia (Anteil 1,8 Prozent). Sie halten Rinder, Schafe, Ziegen, Esel und Kamele. Noch heute beharren viele Massai auf einer traditionellen Lebensweise als wandernde Viehzüchter.
Dörfer aus Lehmhütten
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Koperi, ein junger Massai, wohnt in einer Lehmhüttensiedlung in Süd-Kenia. Die Behausungen der einzelnen Familien bestehen aus einem Astgeflecht, das mit einem Lehm-Rinderdung-Gemisch verputzt ist. Die Hütten haben keine Fenster, im Dach befindet sich ein Loch für den Rauch des Feuers. Ein Dornenwall schützt die Siedlung vor den Gefahren der Wildnis. Hier gibt es keine Straßen, keinen elektrischen Strom, keinen Supermarkt und auch keine Schule. Bis zur nächsten Stadt sind es über 200 Kilometer.
Als Halbnomaden unterwegs
Nach der Regenzeit, wenn überall grünes Gras aus dem roten Laterit-Boden sprießt, ziehen die Massai mit ihren Kamelen zu den Weideplätzen. Viele Gefahren und Schwierigkeiten sind auf dem Weg zu bewältigen. Nur die starken Moran, so nennen sich die Krieger der Massai, werden mit dieser Aufgabe betraut. Zum ersten Mal darf Koperi eine Karawane begleiten. Der Junge, der später einmal ein großer Krieger werden möchte, ist mit Feuereifer dabei.