Das Kelten-Experiment Wie lebten die Kelten?
In der Spätzeit der Kelten entstanden die ersten "Großstädte". Aber auch andere Bauanlagen tauchen auf: die sogenannten "Viereckschanzen". Waren es Kultstätten, in denen Druiden residierten? Oder Zentren bäuerlicher Siedlungen?
In der Spätzeit der Kelten entstanden die ersten "Großstädte" nördlich der Alpen, die sogenannten "oppida". Das waren wie - zum Beispiel bei Manching oder Heidengraben - gewaltige Siedlungen mit kilometerlangen Wallanlagen für mehrere Tausend Menschen. In diese späte Zeit der Kelten fällt ein weiteres neues Phänomen: die sogenannte "Viereckschanze". Wurde sie früher als Kultstätte interpretiert, so ergaben neueste Forschungen, dass es sich um den Mittelpunkt einer kleineren Siedlungsgemeinschaft handelte.
Neben den großen oppida gab es also weiterhin die normalen Dorfgemeinschaften. Die archäologischen Befunde einer Viereckschanze am Ipf bei Bopfingen liefern die Pläne, nach denen eine solche Keltenschanze wieder aufgebaut wird - von einer Kelten-Truppe unter wissenschaftlicher Anleitung.
Dabei erfährt man im Film einiges über die Bauweise und das Leben dort: So wurden z. B. angekohlte Stämme verbaut, damit das Holz im feuchten Boden nicht faulte. Die Dächer wurden mit Holzschindeln gedeckt, da diese viel widerstandsfähiger waren als die bisher vermutete Reetdeckung. Die Frauen bauten innerhalb des vier Meter hohen Walls, der die kleine Siedlung umgab, Kräuter und Getreide zur Selbstversorgung an. Und es gab einen "Kultbaum" - ist der süddeutsche Maibaum also eine keltische Erfindung?
Eine besondere Stellung in der keltischen Gesellschaft kam den Druiden zu: Sie hatten kultische Aufgaben und verfügten auch über medizinisches Wissen. Bis heute ranken sich viele Mythen um die Druiden.