Von München ins All Die Münchner Luft- und Raumfahrtbranche
Satellitenbau, Raketenentwicklung, die Kontrolle von Raumfahrzeugen: Der Raum München ist ein Dorado der Luft- und Raumfahrttechnik. Florian, ein Schüler mit Ingenieursambitionen, erkundet Industriebetriebe und Forschungslabors.
Wenn Florian erwachsen ist, will er Raketen bauen - für Expeditionen zum Mond oder zum Mars. Sein Vorbild ist der Vater, der als Chefingenieur bei EADS Astrium in Ottobrunn nahe München Satelliten konstruiert. Dieses Unternehmen hat auch den vollautomatischen Raumtransporter ATV (Automated Transfer Vehicle) für die Versorgung der Internationalen Raumstation ISS entwickelt. Florian besichtigt die Firma und erfährt, dass Ingenieure gerade am Weltraumteleskop James Webb arbeiten; 2018 soll es ins All geschossen werden. James Webb ist ein amerikanisch-kanadisch-europäisches Co-Projekt.
Bayerns Hightechbranche Luft- und Raumfahrt
Anschließend informiert sich Florian über die Entwicklung der deutschen Luft- und Raumfahrt. Bayern, erfährt er, ist heute der wichtigste Standort der Branche und verfügt über eine breit gefächerte Industrie in den Bereichen Flugzeuge, Hubschrauber und Triebwerke. Hinzu kommen Ausrüster, Zulieferer und Luftfahrt-Dienstleister. Auch in der Satellitennavigation ist der Freistaat ganz vorn dabei.
Neben der EADS und Großbetrieben wie MTU Aero Engines existieren zahlreiche international aktive mittelständische Betriebe. Am Beispiel von EADS Astrium zeigt die Sendung, wie die Wertschöpfungskette in der Raumfahrt funktioniert. EADS Astrium hat Zulieferverträge mit Mittelständlern geschlossen, die das Unternehmen mit Solarzellen für Satelliten versorgen.
Die Forschungsintensität ist hoch
In der Hightechbranche Luft- und Raumfahrt ist der Forschungsaufwand immens, im Raum München findet deshalb ein reger Austausch zwischen Firmen und Instituten statt. Wichtige Forschungseinrichtungen, an denen Kompetenzen gebündelt werden, sind u. a. die TU München, die Universität der Bundeswehr München, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), die Fraunhofer Institute und das Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching.
Besuch beim Shuttle-Astronauten
An der TU München trifft Florian Professor Ulrich Walter, der 1993 mit dem Space-Shuttle "Columbia" ins All flog. Der Wissenschaftsastronaut Walter hat an der D2-Mission teilgenommen. Heute ist Professor Walter hoch zufrieden mit den Arbeitsbedingungen, die er am Standort München vorfindet.
Streifzug durch das Technologiezentrum Oberpfaffenhofen
Ein Besuch im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen rundet das Erkundungsprogramm Florians ab. Das DLR gilt als "bayerisches Houston". Hier werden unter anderem von Ariane-Trägerraketen ausgesetzte Satelliten überwacht, hier ist das Kontrollzentrum des europäischen Navigationssystems Galileo beheimatet. Das DLR entwickelt Roboter für die Raumfahrt, betreibt Atmosphärenforschung und ist auch mit dem Betrieb und der Kontrolle des Weltraumlabors Columbus betraut.