Wie's früher war Osterzeit
Ostern ist das Fest der Auferstehung. Die Passion Jesu mündet in den Triumph über das Grab. In der Natur folgt auf den Winter der Frühling, neues Wachstum keimt. In der Osterfreude kommen Brauchtum und Glaube zusammen: Beide feiern den Sieg des Lebens.
Das gläubige Volk in der Fastenzeit
Im Kirchenjahr beginnt am Aschermittwoch die Fastenzeit und dauert insgesamt 40 Tage. "Fasten" wird von "fest" abgeleitet und meint "fest bleiben". Jeder, der schon einmal versucht hat abzuspecken, weiß, dass Abnehmen ohne "fest bleiben" nicht möglich ist. Fasten kennen alle Religionen, in der Kirche wird es von Beginn an praktiziert. Der Film erzählt von den früher streng befolgten Fastengeboten. Auch der Genuss von Eiern war damals untersagt, was bis Ostern zu einer Eierschwemme führte. Für die ärmeren Bauern waren Eier dann der einzige Reichtum. Sie konnten Abgaben mit Eiern statt mit Geld bezahlen.
Die Natur erwacht zu neuem Leben
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Vorfrühling bedeutet alljährlich den Beginn der neuen Wachstumsperiode. Zu den Frühlingsboten gehören die Weidenkätzchen. Wir beleuchten die Bedeutung der "Palmbuschn", die aus Weidenkätzchen gebunden werden, im bayerischen Osterbrauchtum. Gerade in der Karwoche, die mit dem Palmsonntag beginnt, spielen sie eine wichtige Rolle. In der Liturgie der Kirche symbolisiert die Palme den Triumph Christi und verdeutlicht den Glauben des Christen an das ewige Leben. Anlässlich der Palmprozession im niederbayerischen Kößlarn erinnern wir an die Tradition des Palmesels. Früher wurden in vielen Dörfern und Städten lebensgroße, auf Eseln reitende Jesus-Figuren bei der Palmsonntagsprozession mitgetragen. Außerdem gehen wir der Frage nach, wie wohl der Hase in das Osterbrauchtum geraten ist.
Die Gedächtnistage des Leidens Jesu
Einen Höhepunkt im Brauchtum der Karwoche bildet der Gründonnerstag. Die Sendung geht auf den Ursprung des Namens ein, auf das Gedenken an das Abendmahl und die Todesangst Jesu am Ölberg. Gesänge zur Passion leiten über zum Karfreitag und den damit verbundenen Feierlichkeiten und Volksbräuchen. Der Karfreitag ist Fast- und Abstinenztag. Man enthält sich Fleischspeisen aller Art und greift zum Fischgericht. In manchen Gegenden suchten früher Schwarzfischer die Bäche und Flüsse heim und pochten auf ein ungeschriebenes Recht, durch "freien Fang" ans Karfreitagsmahl zu gelangen. Am Karsamstag, das wissen die Gläubigen, beginnt sich das Erlösungswerk des gestorbenen Herrn zu entfalten. Die Vorbereitungen zum Osterfest laufen nun auf Hochtouren: Gebildbrote werden gebacken, Osterkörbe für die Speisenweihe hergerichtet. In der Fränkischen Schweiz werden in vielen Städten und Dörfern die Osterbrunnen geschmückt.
Das Osterfest
Ein weiteres Thema sind die Weihevorgänge an Ostern. Geweihtes Osterwasser soll Gnade und Segen vermitteln sowie Böses vom Vieh fernhalten. Bauern trugen früher Osterweihwasser auch auf ihre Felder hinaus. Der Brauch der Speisenweihe blieb bis in die Gegenwart erhalten. Nach dem Ostergottesdienst werden mitgebrachte Nahrungsmittel vom Priester geweiht, zuhause verteilt man sie an die Mitglieder der Familie. Früher erhielten auch die Haustiere geweihtes Futter. Zum Ausklang zeigen wir noch einige fröhliche und besinnliche Osterbräuche: Eiersuchen, Eierspiele und Osterwünsche.