Reibung überall Kräfte
Im Sprachgebrauch ist Reibung negativ besetzt: Reibereien stören die Harmonie, wir wünschen reibungslose Abläufe. Und doch ist Reibung in unserem Alltag von Nutzen: beim Feuermachen, beim Lenken, sogar beim Schreiben. Und seit da Vinci ist die Physik der Reibung ein aktuelles Forschungsgebiet.
Ungebremst über den Schnee gleiten oder ohne Kraftanstrengung schwere Möbel verschieben können – wer würde das nicht gerne. Doch selbst auf dem schönsten Schnee verliert ein Schlitten früher oder später an Fahrt und beim Zimmerumräumen kommt Trickfilmfigur Suse ganz schön ins Schwitzen. Schuld daran ist das physikalische Phänomen der Reibung.
PDF-Download
Die Reibungskraft tritt überall dort auf, wo zwei Körper sich berühren. Sie ist der Bewegungsrichtung entgegen gerichtet und wirkt deshalb bremsend. Sie ist die Ursache dafür, dass Schlitten irgendwann stehen bleiben und dass Suse ihren Kleiderschrank nicht so einfach durchs Zimmer schieben kann. Es gibt aber auch Tricks, mit denen die Reibung sich verringern lässt: So gleiten Schlitten mit polierten Stahlkufen leichter als solche mit rauen Holzkufen, und ein leerer Kleiderschrank lässt sich leichter in Bewegung setzen als ein voller.
Würde unser Leben aber leichter werden, wenn wir die Reibung überall ausschalten würden? Ganz bestimmt nicht, denn in vielen Bereichen leistet die Reibung uns nützliche Dienste: Die Mädchen im Film fachen mit Reibungswärme ein Feuer an; eine Technik, die schon die Steinzeitmenschen einsetzten. Heute nutzen wir die Reibung zwischen Felge und Bremsbacken, um das Fahrrad immer rechtzeitig zum Stehen zu bringen und verwenden Schuhe mit Profilsohlen, um sicher einen Berg hinauf gehen zu können. Auch beim Schleifen, Schmirgeln und Mahlen leistet die Reibung wertvolle Arbeit für uns. Und der Film zeigt, dass wir nicht einmal mehr laufen könnten, wenn wir die Reibung ganz abschaffen würden.
Auch Trickfilmfigur Suse muss beim Zimmerumräumen schmerzhaft erfahren, dass Reibung selbst bei schweren Arbeiten wie dem Möbelverschieben nicht immer nur hinderlich ist. Und nebenbei lernen wir mit ihr, welche Faktoren die Reibung beeinflussen, mit welchen Mitteln man sie vergrößern oder verringern kann und wo man keinesfalls auf sie verzichten kann.