"Ätzende" Helfer Unwiderstehlich - Säuren in der Industrie
In vielen Zweigen der Industrie spielen Säuren eine wichtige Rolle. Wir finden sie in Reinigungsmitteln, aber auch in Lebensmitteln, die sie haltbar machen. Die Sendung zeigt die breite Palette des Säureeinsatzes auf.
Reinigung im Bad ist angesagt ...
Kalkränder haben sich gebildet und müssen mit speziellen Putzmitteln entfernt werden. Dass zum Schutz der Haut Gummihandschuhe zum Einsatz kommen, ist ein erster Hinweis auf die hautreizende und damit ungesunde Wirkung der Putzmittel. Gefahrensymbole wie die Zeichen für "Reizend" und "Ätzend" sind deutliche Signale. Natürlich wirkt Salzsäure nachhaltiger als Essigsäure, wenn es darum geht, wasserunlöslichen Kalkstein in ein wasserlösliches Salz umzuwandeln und damit die hässlichen Ablagerungen zu entfernen. Doch starke Säuren belasten die Kläranlage, da lohnt es sich, alternative Ameisensäure zu verwenden.
Der Schauplatz verlagert sich in die Küche ...
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Es stören Kalkablagerungen - im Kochtopf ebenso, wie in der Kaffeemaschine. Doch hier erhält Säure eine völlig andere Aufgabe: Sie konserviert verderbliche Stoffe. Schon lange hat man erkannt, dass neben Salz, Rauch, Trocknung oder Sauerstoffabschluss eben auch verdünnte Säuren, zum Beispiel Essig- oder Ameisensäure, Zersetzungsprozesse verhindern. Zahlreiche Milchprodukte wie Joghurt basieren auf der Wirkung der Milchsäure ebenso, wie Sauerkraut oder Silage im Stall. Parallelen zwischen Omas Sauerkrautfass und dem Futtersilo unter Sauerstoffabschluss sind unübersehbar.
Nun zum Auto ...
Ein ganz anderer Bereich für den Säureeinsatz wird mit dem Bleiakkumulator im Auto vorgestellt. Hier tun Bleiplatten und wechselnd stark konzentrierte Schwefelsäure ihren wichtigen Dienst. Ohne die mit Säure befüllte Starterbatterie ist das Kfz wertlos, es sei denn, man bevorzugt die vorsintflutliche Handkurbel oder parkt nur an abschüssiger Straße.
Damit wird ein weites Feld der Chemie aufgetan: die Wirkung von Säuren auf unedle, halbedle sowie edle Metalle. Damit kommt die Ionenbildung ins Spiel. Die Reaktionen von Zink mit Salzsäure sowie Eisen mit Essigsäure dienen als Beispiele, die Beteiligung von Wasserstoff an der Reaktion und ein erster Hinweis auf die Chemie der Salze erfolgt, natürlich fehlt die Knallgasprobe nicht.
Die Wirkung verschiedener Säuren auf Edelmetalle, Halbedelmetalle und so genannte unedle Metalle wird an Beispielen erörtert. Der Zuschauer erkennt die Abhängigkeit von Chloriden, Sulfaten, Nitraten und Phosphaten von den verwandten Metallen und Säuren.
Und der Saure Regen ...
Ehe der Saure Regen mit seinen verheerenden Wirkungen auf Pflanzen und Gebilde aus Kalkstein angesprochen wird, demonstriert die Sendung in anschaulichen Experimenten die hygroskopische Wirkung der Schwefelsäure: Zucker verkohlt, Baum- und Schafwolle werden zersetzt. Der Film endet mit einem Beispiel für die Bedeutung der Schwefelsäure als Grundstoff in der Düngemittelproduktion: Ammoniak und Schwefelsäure reagieren zu Ammoniumsulfat.