Geschichte Südafrikas (2) Konflikte zwischen Briten und Buren
Durch Verlassen der Kapkolonie rebellieren die Buren gegen die britische Kolonialverwaltung. Den Sieg über die Zulu 1838 betrachten sie als Bestätigung ihrer Erwähltheit durch Gott. Burenrepubliken entstehen, die nach Diamanten- und Goldfunden in Streit mit dem British Empire geraten.
Nach der Besetzung der Kapregion und der Eingliederung der zuvor holländischen Kolonie in das Empire werden die dort lebenden Buren mit britischen Vorstellungen von Recht und Ordnung konfrontiert. Das Verbot des Sklavenhandels (1807), die Sklavenbefreiung (1834) und die fast völlige Gleichstellung der von den Afrikaanern unterdrückten Khoi sorgen für Verbitterung. Dass sie 1834 Gebiete, die sie im Xhosa-Krieg erobert haben, zurückgeben müssen, macht viele Buren fassungslos.
Der Große Trek
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1835/36 verlassen mehrere tausend Buren mit ihrem Hab und Gut, ihren Viehherden und ihren Knechten die Kapkolonie in Richtung Nordosten - der Große Trek beginnt. Die Voortrekker besiegen die Ndebele und dringen über die Drakensberge in das fruchtbare Natal vor. Hier stoßen sie auf die kriegerischen Zulu. Der Burenführer Piet Retief wird von dem Zulukönig Dingane in dessen Lager gelockt und umgebracht. Unter dem Befehl von Andries Pretorius besiegen die Buren 1838 in der "Schlacht am Blood River" die Zulu.
Die Burenrepubliken und das British Empire
Nach einem gescheiterten Versuch in Natal können die Buren den Briten Mitte des 19. Jahrhunderts zwei weitgehend unabhängige Herrenmenschenrepubliken abtrotzen: Transvaal (1852) und den Oranje-Freistaat (1854). Als 1867 Diamanten und 1886 riesige Goldvorkommen entdeckt werden, versuchen die Briten, ihren Einfluss in Südafrika weiter auszudehnen und die Burenrepubliken unter ihre Kontrolle zu bringen. In der Hochzeit des Imperialismus brechen zwei Kriege zwischen Briten und Buren aus. 1902 müssen die Buren im Frieden von Vereeniging die Bedingungen der Briten akzeptieren.
Versöhnung von Briten und Buren - auf Kosten der Schwarzen
Die Sieger kommen den Buren jedoch weit entgegen. Die einstigen Burenrepubliken erhalten Autonomie, die gesellschaftspolitischen Vorstellungen der Buren - keine Gleichheit zwischen Weißen und Nicht-Weißen - werden wohlwollend berücksichtigt. 1910 gründen Buren und Briten eine gemeinsame Südafrikanische Union, in der die schwarze Bevölkerung von der politischen Beteiligung ausgeschlossen bleibt.