Wenn ein chinesischer Schmetterling ... Wirtschaftsfaktor Auto
Zwei Sechstklässler besuchen bayerische Automobilstandorte. Sie beobachten Fertigungsverfahren, lassen sich Zukunftsentwicklungen zeigen und beginnen lokale, regionale und internationale Verflechtungen in der Branche zu verstehen.
Zwei Buben besuchen das BMW-Werk in München. Sie beobachten, wie stolze Kunden ihren neuen Wagen in Empfang nehmen und erfahren, dass das Auto für die deutsche Wirtschaft eine enorme Rolle spielt: Mehr als 51 Millionen Kraftfahrzeuge waren 2012 in Deutschland zugelassen, knapp sechs Millionen produzierte die deutsche Autoindustrie allein im Jahr 2011.
Am Band regiert der Roboter
Im Karosseriewerk sehen die Jungs, wie die Rahmen von täglich hunderten Fahrzeugen durch Roboter im Punktschweißverfahren zusammengefügt werden. Nun wir klar, dass dieser riesige Arbeitsaufwand in höchster Passgenauigkeit von Menschenhand nicht bewältigt werden kann. Roboter vernichten Arbeitsplätze, heißt es gemeinhin. Doch wer genau hinsieht, erkennt, dass bei der Produktion, Wartung und Programmierung der Roboter neue Arbeitsplätze entstehen.
Lieferung just in time
Die meisten Autoteile werden gar nicht im Werk hergestellt, sondern von Zulieferern termingerecht herbeigeschafft, so dass keine Zwischenlager benötigt werden. Logistik nennt man die Organisation, wenn alles ineinander greift wie die Zahnräder eines Getriebes - stets zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Zulieferer aus Deutschland und anderen Ländern produzieren beispielsweise Bordcomputer, Auspuffanlagen oder Cockpits und sorgen dafür, dass das Material pünktlich beim Autobauer eintrifft.
Deutsche Autos - in aller Welt gefragt
Die Masse der hierzulande produzierten Fahrzeuge geht in den Export - nach Amerika, Asien und in die europäischen Staaten. Bei den Billigautos kann Deutschland auf dem fernöstlichen Markt wegen der niedrigen Löhne nicht mithalten, aber im Bereich der Premiumfahrzeuge behaupten sich die deutschen Autobauer trotz eines intensiven Wettbewerbs. Gerade in China gab es in den vergangenen Jahren für Marken wie Audi oder BMW gute Wachstumsraten.
Der Ausflug hat sich gelohnt
Am Ende ihres Ausflugs in die BMW-Welt erkennen die Buben: Der Erfolg der Autoindustrie, von der wir alle irgendwie abhängen, hat viele Väter: Rohstoffe, Wirtschaft, Konjunktur, Export. Schwächelt die Ausfuhr, dann tun sich große Probleme auf. Und die Aussage eines weisen Menschen macht die frisch gebackenen Autoexperten nachdenklich: "Wenn in China ein Schmetterling mit den Flügeln schlägt, gibt es in Europa Sturm".