Schulfernsehen


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"Out", aber weiterhin gefährlich Suchtfaktor Zigarette

Die Raucherquote bei Jugendlichen sinkt. Doch für Jubelarien ist es zu früh. Der "blaue Dunst" hat sich noch lange nicht verzogen. Noch immer greifen zu viele zu früh zur Zigarette. Was ist dran am und was ist drin im Nikotin, warum macht es süchtig?

Von: Simon Demmelhuber & Volker Eklkofer, ein Film von Gudrun Friedrich

Stand: 24.06.2013

Eine junge Frau raucht eine Zigarette | Bild: BR

Die gute Nachricht zuerst: Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren rauchen laut Erhebung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in den letzten zehn Jahren deutlich weniger: 2001 lag die Raucherquote hier noch bei 27,5 Prozent. 2011 betrug sie 11,7 Prozent – der bisher niedrigste Wert. Umgekehrt greifen immer weniger Jugendliche überhaupt zur Zigarette.

Die Gefahr bleibt bestehen

Trotzdem birgt der "blaue Dunst" ein erhebliches Suchtpotenzial. Wie es dazu kommen kann, dass Jugendliche und leider auch schon jüngere Kinder zur Zigarette greifen und vom Nikotin abhängig werden, zeigen die verschiedenen Beiträge und Interviews in diesem Film. Eine Psychologin berichtet über die große Gefahr, abhängig zu werden. Sie weist auf Gründe hin, die zur Abhängigkeit führen können.

Verbote zeigen Wirkung

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Die Direktorin einer Münchner Realschule schildert, wie und warum sie an ihrer Schule ein strenges Rauchverbot durchsetzt. Gegängelt fühlen sich dadurch nur wenige Schüler. Die meisten geben zu, dass sie eigentlich mit dem Rauchen aufhören wollen, es aber nicht schaffen. Sie sind der Meinung, dass die Schule sie mit dem Rauchverbot unterstützt. Viel mehr noch: Die Schüler aus den Raucherecken wünschen sich ein Programm, das sie unterstützt, gegen die Sucht anzugehen.

Sucht hat mit Suchen zu tun

Die Psychologin erklärt, warum Jugendliche dennoch weiterrauchen: Um ihre Sehnsucht nach Liebe, Geborgenheit und einem schönen erlebnisreichen Leben zu stillen, brauchen manche das Vehikel der Sucht. Sie übersehen dabei, dass Sucht nur Ersatz und nicht das Echte ist.

Einfallstor für Drogen

Schülerinnen und Schüler zeigen bei ihrem "Sucht- Gruppenspiel", dass es viele verschiedene Süchte gibt. Die Frage, ob Nikotin eine Einstiegsdroge sei, beantwortet ein Schüler seinen eigenen Erfahrungen nach mit "Ja". Dass dies so sein kann, erzählt eine erfahrene Lehrerin an einem Fallbeispiel und hofft, dass viele Schüler vor einer Drogenkarriere bewahrt werden können.

Das Problem geht alle an

Wegsehen ist keine Lösung. Suchtexzesse ziehen stets persönliche wie auch familiäre Tragödien nach sich und treffen das gesamte Umfeld eines Opfers. Sucht ist daher kein privates, sondern ein öffentliches, ein gesellschaftliches Problem. Auch deshalb, weil die Suchtfolgeerkrankungen gravierende volkswirtschaftliche Schäden verursachen, die zum Handeln drängen.

Das Verlangen entsteht im Kopf

Aber was ist eigentlich Sucht? Wie entsteht sie? Sucht, darin sind sich die Experten mittlerweile einig, ist ein Zusammenwirken biologischer, psychischer und sozialer Komponenten. Ein wesentlicher Faktor ist die Verhaltenssteuerung durch ein hochkomplexes Motivations- und Belohnungssystem in den vorderen Hirnabschnitten. Als eigentlicher Motor des Suchtkreislaufs gilt der Botenstoff Dopamin. Rauschmittel und Drogen wie Nikotin, Alkohol oder Heroin erhöhen den Dopaminspiegel im Gehirn. Die vermehrte Ausschüttung wird als beglückend, ja euphorisierend empfunden und setzt einen Teufelskreis in Gang. Das schleichend "umprogrammierte" Belohnungszentrum verlangt nach möglichst häufigen Wiederholungen des drogeninduzierten Glückserlebnisses, braucht aber immer höhere Dosen in immer kürzerer Folge, um das erstrebte Gefühl zu erreichen. Bleibt die Drogenzufuhr aus, sinkt der Dopaminspiegel und löst körperliche, schmerzhafte Entzugserscheinungen aus.

Erlernte Abhängigkeit

Neuste Forschungen erhärten zudem die Vermutung, dass die Abhängigkeit von Drogen maßgeblich durch Lernprozesse gesteuert wird. Umfangreiche Versuchsreihen zeigten, dass bereits Bilder bzw. Werbebotschaften ein körperliches Verlangen nach Alkohol, Nikotin oder anderen Substanzen auslösen und im Hirn abspeichern.


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