IT-Sicherheit studieren Wie schwer ist das Studium IT-Sicherheit?
In einer digitalen Gesellschaft ist Cybersicherheit für Unternehmen und Institutionen sehr wichtig. Nils studiert IT-Sicherheit und will später in diesem Bereich arbeiten. Erfahre mehr über das spannende Studium und welche Jobs du danach ausüben kannst
IT-Sicherheit studieren: Welche Zulassungsvoraussetzungen gibt es?
Das Studienfach IT-Sicherheit wird an Hochschulen und Universitäten unter verschiedenen Fachbezeichnungen und auch in verschiedenen Kombinationen angeboten, zum Beispiel: IT-Sicherheit / Informatik, IT-Security, Cybersicherheit, Datenschutz und IT-Sicherheit oder IT-Sicherheitsmanagement und andere mehr. Immer aber geht es um die Sicherheit von Datensystemen und IT-Netzwerken.
Wer sich einschreiben will, muss an Universitäten dafür die allgemeine Hochschulreife oder eine fachgebundene Hochschulreife vorweisen, also den erfolgreichen Abschluss einer 13. Klasse an einer Fachoberschule mit dem Technischem Zweig.
Wenn du dich an einer Hochschule einschreiben willst, reicht das Fachabitur. Allerdings ist es ratsam das Fachabitur wiederum an einer technischen Fachoberschule gemacht zu haben, denn an diesen Schulen wird Mathematik und Informatik vertiefter gelehrt, als etwa an Fachoberschulen mit der Ausrichtung Kunst, oder Soziales.
Gute Englischkenntnisse sind obligatorisch. Einige Fächer im Studium werden in Englisch unterrichtet. Dazu kommt, dass viel Fachliteratur ausschließlich in Englisch verfasst ist.
Das Studienfach IT-Sicherheit kann an einigen Hochschulen und Universitäten mit einem NC, einem sogenannten Numerus Clausus, belegt sein. Dass ein Studienfach mit einem NC belegt ist, hängt von den Studienplätzen ab, die eine Hochschule oder Universität vorhält. Es lohnt sich zu informieren, ob dort, wo du studieren willst, ein NC verlangt wird und im Falle, was der geforderte Notendurchschnitt ist.
Auch mit einem Meistertitel oder einer einschlägigen beruflichen Qualifikation ist es möglich, IT-Sicherheit zu studieren. Allerdgins muss du ein spezielle Auswahlverfahren an der jeweiligen Hochschule durchlaufen.
Einige Hochschulen und Universitäten bieten Mathematik-Vorbereitungskurse für Studienanfänger und Studienanfängerinnen an. Sie erleichtern den Studienbeginn und vor allem den Start in die mathematischen Fächer in den ersten Semestern. Selbst wer in Mathematik in der Schule gut war, macht an der Universität oder Hochschule oft noch einmal eine völlig neue Mathematik-Erfahrung.
Nils studiert IT-Sicherheit: Wie schwer ist das Studium?
IT-Sicherheit und Cybersicherheit studieren: Wie lange dauert das Studium?
Ein Bachelorstudiengang im Fach IT-Sicherheit, bzw. Cybersicherheit dauert je nach Hochschule oder Universität in der Regel zwischen sechs und neun Studiensemester.
Ein Masterstudiengang dauert weitere drei bis acht Semester, ebenfalls abhängig von der jeweiligen Hochschule oder Universität.
Inhalte: Das lernst du im Studium IT-Sicherheit
Die Studieninhalte im Fach IT-Sicherheit unterscheiden sich und hängen von den Schwerpunkten ab, die die Universität und Hochschule setzt. Im Bachelorstudiengang aber geht es in den ersten Semestern fast immer zunächst um folgende Grundlagenfächer. Hier ein Beispiel von der Hochschule Esslingen, an der auch Nils Gödicke studiert:
- Mathematik und diskrete Mathematik
- Informationstechnik
- IT-Security
- Programmieren
- Statistik
- Betriebssysteme
- Objektorientierte Systeme
In den höheren Semestern belegst du Fächer wie:
- Safety & Security
- Datenbanken
- Rechnernetzte
- Softwaretechnik
- Internet-Technologien
- Kryptografie
- Softwarearchitektur
- Algorithmen und Datenstrukturen
- Netzwerksicherheit
- Computer-Architektur
- Penetration Testing
- Secure Software Development
- Software-Testing
- Cyber-Physical Network
- Security Management & Datenschutz
- Digital Forensik
Dazu kommen Projektarbeiten und oft auch ein praktisches Studiensemester. Im letzten Semester wird die Bachelorarbeit geschrieben. Mit erfolgreichem Abschluss des Studiums verleiht dir die Hochschule oder Universität den akademischen Titel Bachelor of Science (B.Sc.).
Im Masterstudiengang vertiefst du deine Kenntnisse und beschäftigst dich zum Beispiel mit Fächern wie:
- Netz- und Datensicherheit
- Eingebettet Sicherheit
- Kryptografie
- Security Engineering
- Human-Centred Security
- Mobile Security
- Data Mining
- Learning Algorithms
Im letzten Semester schreibst du deine Masterarbeit. Mit erfolgreichem Abschluss des Studiums verleiht dir die Hochschule oder Universität den akademischen Titel Master of Science (M.Sc.).
IT-Sicherheit studieren: Das geht am besten im Team
"Programmieren macht sehr, sehr viel Spaß. Aber ganz allgemein bezogen auf das Studium bereitet mir die Teamarbeit sehr viel Freude: Wenn man ein Problem hat oder einen Angriff oder Schwachstellen verstehen muss oder nachvollziehen muss, warum irgendwelche Versionen von Protokollen oder eine Software veraltet sind, das zu verstehen und darüber mit anderen zu reden, wie die Technik von etwas funktioniert, das finde ich eigentlich immer am coolsten."
Nils Gödicke, 2. Bachelor Semester im Fach „IT Security“ an der Hochschule Esslingen
IT-Sicherheit: Diese Skills helfen dir in Studium und Beruf
- Gute Kenntnisse in den Fächern Mathematik und Informatik und auch Physik
- Begeisterung für Informationstechnologie und deren Sicherheitsaspekte
- Komplexes Denken
- Problemlösungsdenken
- Frustrationstoleranz
- Ausdauer und Beharrlichkeit
- Gutes Englisch; viele Studieninhalte werden auf Englisch gelehrt; viel Fachliteratur ist in Englisch verfasst
IT-Sicherheit studieren: Das ist für mich das Spannendste im Studium
"Ich finde es einfach unglaublich, wie technisch versiert manche Angreifer sein können. Das ist für mich das, was ich am spannendsten finde. Und das auch im Nachhinein anzuschauen, wie die vorgegangen sind."
Nils Gödicke, 2. Bachelor Semester im Fach „IT Security“ an der Hochschule Esslingen
Jobs in der IT-Sicherheit: In welchen Berufen kannst du nach dem Studium arbeiten?
Absolventinnen und Absolventen der Studiengänge der IT-Sicherheit oder Cybersecurity können in vielen Bereiche arbeiten, immer dort, wo Unternehmen, wissenschaftliche und gesellschaftliche Einrichtungen, Behörden, die Polizei und die Bundeswehr auf Datenschutz angewiesen sind - das meint Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit der eingesetzten IT-Dienste und aller verarbeiteten Daten.
Normalerweise kümmern sich die IT-Sicherheitsexpertinnen IT-Sicherheitsexperten um die Konzeption, die Planung, die Realisierung, die Überprüfung, die Modifikation und auch um die Wartung von informationsübertragenden und -verarbeitenden Systemen, immer im Hinblick auf die Sicherheit der eingesetzten IT-Systeme und Netzwerke: Sie sind verantwortlich für die Steuerungssysteme von Maschinen, Industrieanlagen, Verkehrssystemen, wie Ampeln oder Stellwerke bei der Bahn, aber auch dass die Vermittlung von Telefongesprächen sicher und störungsfrei funktioniert.
Sie arbeiten an den Stellen und in den Branchen, wo sensible Daten anfallen:
- IoT, dem Internet of Things
- Funktion von Smartphones, Smartwatches
- Mobile Computing
- Medizinische Instrumente
- Entwicklung sicherer Systeme und Anwendungen zur Datenverarbeitung und deren Betrieb
- Einführung und Erneuerung von IT-Infrastrukturen in Umgebungen mit erhöhtem Schutzbedarf
- Analyse und Verbesserung bestehender IT-Infrastrukturen unter IT-Sicherheitsaspekten
- Angriffsprävention
- Detektionsmechanismen und Reaktion auf Sicherheitsvorfälle
Sie arbeiten in:
- Hochschulen und Universitäten
- Öffentlichen und privaten Forschungseinrichtungen
- Medien
- Energiewirtschaft
- Behörden
- Raumfahrt
- Finanzwesen
- Gesundheitswesen
- Militär- und Geheimdienst
Oft stehen firmeneigene bzw. einrichtungseigene Traineeprogramme am Anfang des Berufseinstieges. Du wirst eingewiesen in die IT-Strukturen des Unternehmens, der Einrichtung, der Behörde, in der du arbeiten willst. Und dann geht es in dein spezielles Arbeitsfeld, für das du dich beworben hast, zum Beispiel als:
- IT-Sicherheitskoordinator:in
- Techniker:in - Informatik (IT-Sicherheit)
- Chief-Information-Security-Officer
- Cyber-Security-Consultant
- Ethical Hacker
- Fraud-Analyst:in
- Informationssicherheitsbeauftragte:r
- Ingenieur:in für Informationstechnik
- Ingenieur:in für Kommunikationstechnik
- IT-Forensiker:in
- Business-Continuity-Manager
- IT-Compliance-Consultant
Jobeinstieg nach dem IT-Studium: Jonas ist Junior Softwareentwickler bei SAP
Gehalt: Wie viel verdient man in der IT-Sicherheit?
IT-Sicherheitskoordinatorinnen und –koordinatoren, IT-Forensikerinnen und IT-Forensiker oder Ethical Hackers, um nur wenige der möglichen Berufe zu nennen, die man mit einem Studienabschluss im Fach IT-Sicherheit ergreifen kann, verdienen von Anfang an relativ gut. Die Gehälter starten bei rund 5068 Euro brutto im Monat und steigen mit wachsender Berufserfahrung auf über 7100 Euro brutto im Monat. Wer für die IT-Sicherheit in leitender Position verantwortlich ist, verdient in der Regel über 7100 Euro brutto im Monat.
Quelle: Bundesagentur für Arbeit
Karriere: Der Bedarf an Informatikern und Informatikerinnen ist enorm
Im Jahr 2023 wurden täglich (!) rund 300.000 neue Schadprogrammvarianten registriert. Es gibt also für alle, die in der Branche der IT-Sicherheit arbeiten wollen, ein Betätigungsfeld und mit weiter zunehmender Digitalisierung kommen ständig neue Bereiche dazu. Und wie immer gilt: Ein Masterabschluss erleichtert den Zugang zu verantwortungsvolleren Aufgaben und damit auch den Aufstieg auf der Karriereleiter.
IT-Sicherheit: Der Studiengang ist zukunftsorientiert
"Ich muss nicht in die IT Security gehen. Ich bin breit aufgestellt, was Informatikfächer angeht und MINT-Fächer im Allgemeinen. Ich kann auch in die Softwareentwicklung gehen, weil meiner Ansicht nach IT die Zukunft ist. Das war natürlich auch einer der Gründe, warum ich gesagt habe, ich möchte so was in die Richtung studieren und ich würde mal steil behaupten, es gibt momentan keinen Studiengang, der zukunftsorientierter ist als IT Security."
Nils Gödicke, 2. Bachelor Semester im Fach „IT Security“ an der Hochschule Esslingen
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