ARD alpha Uni Philosophie studieren
„Gott ist tot!“ – „Ich denke also bin ich.“ – „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ – Na, kannst du diese berühmten Zitate den richtigen Philosophen zuordnen? Wenn ja, dann interessierst du dich vielleicht für ein Philosophie-Studium?
Wenn du Philosophie studieren möchtest, befasst du dich mit den großen Fragen der Menschheit. Philosophen ergründen die Grundlage des menschlichen Denkens und Handelns. Sie lesen Standardwerke genauso wie moderne Manifeste über aktuelle Themen. Philosophie Studierende eignen sich Wissen an und diskutieren in Seminaren, um die Basis der menschlichen Gesellschaft auszuloten. Sie streben nach Erkenntnis über den Sinn des Lebens, das Wesen der Welt und die Stellung des Menschen in der Welt. Zu den Disziplinen der Philosophie gehören Logik, Ethik, Ästhetik und Wissenschaftstheorie. In der Wortbedeutung des Altgriechischen aus „philos“ (lieben) und „sophia“ „Weisheit) bedeutet Philosophie die Liebe zur Weisheit. Konkret gefasst, beschäftigt sich die Philosophie mit dem Menschen und seinem Sein, der Welt, dem „richtigen“ Denken (Logik) und Handeln (Ethik), gesellschaftlichen Verhältnissen, Religion und Wissenschaft.
Zulassungsvoraussetzungen
Wenn du Philosophie studieren möchtest, benötigst du die Allgemeine Hochschulreife. An vielen Hochschulen reicht dann die Einschreibung, um Philosophie studieren zu können. An anderen, zumeist großen Studienorten gibt es einen Numerus Clausus, der die Zulassung zum Studium beschränkt. Dann gilt: Je besser die Abiturnote, desto größer die Chance auf einen Studienplatz.
Mancherorts erwarten Hochschulen, dass du Fremdsprachenkenntnisse nachweist. Obligatorisch sind oft Englischkenntnisse. An einigen Studienorten kannst du das Studium nur beginnen, wenn du eine zweite moderne Fremdsprache beherrschst oder das Latinum oder Graecum nachweisen kannst.
Studiendauer und Abschluss
Philosophie wird oft im Rahmen eines Mehrfach-Bachelors studiert. Es kann dabei Haupt- oder Nebenfach sein. Es gibt auch Studienangebote, bei denen es eine Hälfte eines 2-Fach-Bachelors ist.
In der Regel dauert das Philosophie Studium sechs Semester und wird als Bachelor of Arts mit einer Bachelorarbeit abgeschlossen. Insgesamt werden dabei 180 ECTS-Punkte (Credit Points) erbracht.
Anschließend kann noch das Master-Studium in Philosophie oder einem ähnlichen Masterstudiengang absolviert werden. Der Master of Arts kann in vier Semestern abgeschlossen werden, wobei 120 Credits erbracht werden müssen.
Außerdem kann Philosophie auf Lehramt studiert werden, meist als Bachelor und Master of Education, seltener noch auf Staatsexamen.
Die klassische Form des Philosophie-Studiums ist das Vollzeit-Präsenzstudium. Man studiert Vollzeit an einer Hochschule, an der man praktisch täglich zu Veranstaltungen (Vorlesungen, Übungen, Tutorien etc.) geht und wo auch die Prüfungen stattfinden. Vollzeit bedeutet grob 40 Stunden / Woche, wobei in der Realität meist Phasen mit weniger Zeitaufwand anderen (vor allem vor größeren Prüfungen) gegenüberstehen, in denen evtl. auch mehr Zeit pro Woche mit dem Studium verbracht wird.
Daneben gibt es Studienangebote in Teilzeit, d.h. das Studium ist dabei so organisiert, dass man mit geringerem Zeitaufwand pro Woche, aber entsprechend längerer Studienzeit zum Studienabschluss kommen kann.
Studienhinhalte Worum geht es beim Studium der Philosophie?
Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch? – dies sind grundlegende Fragen des Philosophen Immanuel Kant, die Kernfragen der Philosophie.
Doch Philosophie gibt es schon sehr viel länger als Kant und sie auf eine einfache Definition runterzubrechen, ist nicht möglich. Vereinfacht gesprochen, beschäftigt sich die Philosophie mit der auf das Grundsätzliche zielenden Reflexion des Lebens.
Wenn du Philosophie studierst, solltest du dich gern mit sehr theoretischen und komplexen - nicht immer ganz unkomplizierten Texten - beschäftigen. Du erlernst innerhalb des Studiums kritisch und abstrakt zu denken sowie Probleme zu analysieren.
Du wirst dich mit komplexen Fragestellungen auseinandersetzen und lernen die Fragen einzuordnen und präzise zu vermitteln. Generell ist das Fach sehr vielseitig und hat unzählige Teilbereiche, da man „über alles philosophieren kann“. Generell solltest du nicht nur eine große Lese-Leidenschaft mitbringen, sondern auch Freude am Schreiben haben. Denn – wie in den Geisteswissenschaften üblich – müssen auch im Fach Philosophie viele Hausarbeiten angefertigt werden.
Das Philosophie-Studium umfasst die theoretische und die praktische Philosophie.
Theoretische Philosophie
- Erkenntnistheorie: Lehre vom Wissen
- Logik: Lehre vom ordnungsgemäßen Denken
- Metaphysik/Ontologie: Hat alles hinter der sinnlich erfahrbaren Welt zum Gegenstand, sie untersucht die Grundstrukturen der Wirklichkeit und beschäftigt sich mit der Frage der Existenz
- Sprachphilosophie: Hier geht es um die Sprache und ihre Differenz zur Wirklichkeit sowie ihrer Bedeutung allgemein
Praktische Philosophie
- Ethik, Meta-Ethik: Hier beschäftigst du dich mit Moral und mit der Frage, wie man menschliches Handeln bewerten kann. Meta-Ethik hingegen analysiert moralische Urteile ohne eine Bewertung
- Rechtsphilosophie: Innerhalb dieser Disziplin werden die Erkenntnisse aus den anderen Bereichen der Philosophie, vor allem aus der Wissenschaftstheorie oder Logik, auf das Recht und die Rechtswissenschaft angewandt. Sie beschäftigt sich viel mit den Gedanken, die sich Philosophen in den vergangenen Jahrhunderten zum Thema Recht gestellt haben.
- Politische Philosophie: Der Bereich geht Fragen nach à la: Was sind die sozialen und politischen Herausforderungen der Gegenwart? Wie sollte Politik sein? Was ist gesellschaftliche Ordnung? Wie entsteht sie?
Sofern du keine akademische Laufbahn einschlagen möchtest, ist es für angehende Philosoph:innen sehr wichtig, neben dem Studium Praxiserfahrungen zu sammeln.
Oft heißt es, dass das Philosophie-Studium dem Selbstzweck diene und das ist nicht ganz falsch, denn ohne starkes Interesse an der Philosophie (auch sehr weit zurückliegender Jahrhunderte) ist vom Philosophie-Studium eher abzuraten. Dennoch erwirbst du mit deinem Studienabschluss Kompetenzen, die dich zu verschiedensten Berufen befähigen.
Wenn du Philosophie auf Lehramt studierst, sind die Inhalte etwas abgespeckter, da du ja auch didaktische Veranstaltungen besuchst. Du solltest dich vorher darüber informieren, ob Philosophie in dem Bundesland, in dem du arbeiten möchtest, auch als Schulfach angeboten wird. Denn jedes Bundesland kann frei über sein Schulsystem entscheiden. Teilweise gibt es das Schulfach „Ethik“ als Ersatzfach für den Religionsunterricht. Das Lehramts-Studium nennt sich deshalb an einigen Hochschulen auch „Philosophie/Ethik“. Genau genommen ist Ethik aber ein Teilbereich der Philosophie, daher kannst Du mit deiner Philosophie-Ausbildung auch Ethik-Lehrer:in werden. Bedenke aber, dass Philosophie/Ethik oft nur ein Wahlfach ist und an einigen Schulen gar nicht angeboten wird.
„Ich weiß, dass ich nichts weiß!“
"Man muss sich mit den Fragen zufriedengeben können, damit leben können, ständig so ein bisschen in der Schwebe zu sein. Das muss man mögen und sich daran gewöhnen, denn oft gibt es keine konkreten Antworten. Ich glaube, was wichtig ist, um im Studium bestehen zu können, ist grundsätzlich abstrakt denken zu können, ein bisschen Fantasie zu haben, auch die Offenheit zu haben, sich in Dinge reinzudenken, sich mit Ideen auseinanderzusetzen, die man vielleicht erst mal so halb spektakulär findet. So ein gewisses Maß an Geduld ist sicherlich hilfreich, auch wenn sich vieles davon noch ausbildet. Also ich war jetzt auch nicht der Mensch, der von sich jemals geglaubt hätte, dass er vier Stunden in der Büchse sitzt und an einem Text verzweifelt, bis ich dann angefangen habe zu studieren. Und auf einmal passiert das regelmäßig und man denkt gar nicht mehr darüber nach."
Benno, 23 Jahre, 7. Semester, Philosophie-Student an der Universität Leipzig
Studium der Philosophie
Philosophie kann man an sehr vielen Universitäten und Hochschulen studieren. Benno hat sich für die Universität Leipzig Alma Mater entschieden.
Beispiel: Universität Leipzig - Bachelor Studium Philosophie
Das Leipziger Institut für Philosophie der Universität Alma Mater zeichnet sich dadurch aus, dass es die verschiedenen Teildisziplinen der Philosophie auch stets aufeinander bezieht, sowohl in der Forschung wie auch in der Lehre. Philosophische Fragen sind Grundfragen des Lebens und der Welt, die die Menschheit seit Jahrtausenden beschäftigen. Im Studium setzt du dich mit diesen Fragen auseinander. Du lernst methodische Ansätze zu Theoriebildung, Argumentation und Problemlösung kennen, und bildest logisches Denken sowie Kritik- und Urteilsfähigkeit aus und lernst selbstständig wissenschaftlich zu arbeiten. Dabei gehen die Gegenwartsphilosophie und das Studium der klassischen Texte der Philosophie Hand in Hand. Im Studium erarbeitest und vertiefst du philosophisch-systematische sowie philosophiegeschichtliche Grundlagen, so dass du philosophische Positionen und Denkschulen in ihre historisch-kulturellen Kontexte einordnen kannst. Du setzt dich mit den Hauptströmungen der theoretischen und praktischen Philosophie auseinander und übst die Darstellung philosophischer Problemstellungen. Im Forschungsmodul entwickelst du selbstständig ausgewählte Problemstellungen der Philosophie im Kontext eigener Fragestellungen, suchst Lösungswege und präsentieren diese. Grundlagen der Logik und Wissenschaftstheorie erlernst du im Modul „Rationales Argumentieren“.
Überblick über die Module:
Grundlagen — Geschichte der Philosophie — Einführung in die Theoretische Philosophie — Einführung in die Praktische Philosophie
Vertiefung — Vertiefungsmodul Praktische Philosophie — Aufbaumodul Theoretische Philosophie und Geschichte der Philosophie — Forschungsmodul
Über die Pflichtmodule hinaus kannst du im Wahlbereich Kurse aus anderen geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächern belegen, um ein interdisziplinäres Studienprofil zu entwickeln. In den Modulen des Bereichs Fachübergreifende Schlüsselqualifikationen werden grundlegende Methodenkompetenzen und Einblicke in andere Disziplinen gewährt.
Beispiel: Universität Leipzig - Masterstudium Philosophie
Mit seinem vielfältigen Angebot an modulgebundenen Lehrveranstaltungen schafft der Studiengang die Voraussetzungen für den Erwerb vertiefter Kompetenzen wissenschaftlichen Arbeitens. Hierbei wird besonderer Wert auf die Anleitung und Förderung der eigenständigen philosophischen Forschung gelegt. In forschungspraktisch ausgerichteten Projektmodulen erarbeitest du dir insbesondere Fähigkeiten der Anwendung philosophischer und wissenschaftlicher Methoden und entwickelst dabei auch Fertigkeiten, die Ergebnisse deiner Forschung mündlich wie schriftlich zu präsentieren.
Kernbereich — Theoretische Philosophie — Praktische Philosophie — Geschichte der Philosophie — Vertiefungsmodul Philosophie des Geistes — Vertiefungsmodul Ethik der Gegenwart — Philosophische Forschung
Wahlbereich — Probleme der Philosophie — Young Researcher — Module aus anderen Masterprogrammen der Universität Leipzig
Besonderheiten des Masterstudiums an der Universität Leipzig
Ein zentrales Element des Instituts ist das Forschungskolleg „Analytic German Idealism“, ein internationales Forschungszentrum, das Aktivitäten in Forschung und Lehre zum Deutschen Idealismus von Kant bis Hegel in analytischer Perspektive bündelt.
Es besteht eine Kooperationsvereinbarung mit dem Institut für Politikwissenschaft und dem Institut für Kulturwissenschaften.
„Philosophie ist der Ursprung“
"Philosophie gibt die Spielregeln vor für alle anderen Denkrichtungen. Was ist zulässig? Was ist verboten? Sie ist nicht immer greifbar, aber deswegen nicht weniger wichtig."
Benno, 23 Jahre, 7. Semester, Philosophie-Student an der Universiät Leipzig
Was kommt nach dem Studium?
Nach dem Studium der Philosophie stehen dir vielfältige und interessante berufliche Möglichkeiten auch außerhalb einer akademischen Laufbahn in der Universität offen. Während des Studiums lernst du, komplexe Sachverhalte verschiedener Art in ihrem Kern zu erfassen und sprachlich zu strukturieren. Du verstehst institutionelle Zusammenhänge und kooperative Prozesse in ihrer allgemeinen Form und arbeitest lösungsorientiert. Damit kannst du in verschiedenen Bereichen Tätigkeiten übernehmen:
- Redaktionelle oder journalistische Aufgaben
- Veranstaltungsmanagement im Kulturbereich
- Erwachsenenbildung
- Beratung
- Öffentlichkeitsarbeit
- Bibliotheks- oder Verlagswesen
- Politische Organisationen
- Verwaltung
Um den Berufseinstieg vorzubereiten, empfehlen wir dir schon während des Studiums Kontakte zu möglichen Arbeitgebern zu knüpfen und über Praktika erste Erfahrungen zu sammeln.
Welche Skills brauchst du für ein Studium der Philosophie?
- Gute Deutsch- und Englischkenntnisse
- Grundaffinität für abstraktes Denken
- „Sitzfleisch“ beim Lesen und Lernen
- Leidenschaft und Interesse fürs Lernen und neue Erkenntnisse
- Logisches und kritisches Denken
- Keine Scheu vor großen Namen und dicken Büchern
- Analytische Fähigkeiten
- Eigenständige Gedanken formulieren können
- Kulturelles, politisches und historisches Interesse
„Mir hat es etwas gebracht in Mathe gut zu sein.“
"Ich hatte Mathe im Abitur. Für das Verständnis hat das überraschend viel gebracht. Weniger vom Inhalt her, sondern mehr von der Methodik, weil dann doch ein großer Teil der Philosophie eben auch Methodik ist. Logische Strukturen in der Sprache zu analysieren, Argumente zu verfolgen. Es ist teilweise gar nicht so weit weg von Algebra, gerade wenn es eine innere Logik ist. So ein bisschen Wahrheits- Tafeln aufstellen, das erinnert tatsächlich sehr daran. Und dass ich da einfach gut genug aufgepasst hatte, hat mich schon hier und da ein bisschen gerettet. Also da war ich schon sehr froh, dass ich gute Mathelehrer hatte, die mir das gut vermittelt haben."
Benno, 23 Jahre, 7. Semester, Philosophie-Student an der Universität Leipzig
Beruf und Karriere
Oft heißt es: Wer Philosophie studiert, kann auch direkt eine Ausbildung zum Taxifahrer machen. Ganz so dramatisch sieht es in der Praxis nicht aus. Zwar arbeiten die wenigsten Absolvent:innen hinterher tatsächlich als Philosoph:innen. Doch die Vorteile von Absolvent:innen in den Geisteswissenschaften haben sich in der Wirtschaft rumgesprochen. Inzwischen gelten sie durch ihre berufsübergreifenden Kompetenzen als vielfältig einsetzbar.
Wenn du dich entscheidest, Philosophie zu studieren, stehen dir zahlreiche Branchen offen. Mögliche Tätigkeitsfelder findest du im Journalismus, in Bibliotheken und Archiven oder in Wissenschaftsverlagen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, Philosophie im Rahmen einer Lehrerausbildung zu studieren.
Ein weiteres Feld, das dir nach dem Philosophie Studium offensteht, ist die Lehre und Forschung. Sowohl öffentliche als auch private Träger suchen qualifizierte Dozent:innen für das Fach. Um im Wissenschaftsbetrieb Fuß zu fassen, solltest du ein Masterstudium anstreben und danach eine Promotion ablegen. Je höher dein akademischer Grad, desto besser sind deine Karrierechancen.
(K)eine brotlose Kunst
"Philosophie ist, wie jede andere Geisteswissenschaft, man erwirtschaftet erst mal nichts, nichts Faktisches, Physisches. Es ist erstmal nur geistiges Kapital. Es übersetzt sich nicht. Die Zeit, die du reinsteckst, ist nicht auf irgendeine Art mathematisch ausrechenbar mit dem, was du rauskriegst."
Benno, 23 Jahre, 7. Semester, Philosophie-Student an der Universität Leipzig
Gehalt
Die Gehaltsmöglichkeiten hängen von der individuellen Berufswahl ab. Da du als Philosophie Absolvent:in in viele verschiedene Bereiche einsteigen kannst, unterscheiden sich auch die Gehälter stark. Wenn du den Berufseinstieg über ein Volontariat wählst, musst du anfangs mit 1.000 € bis 2.000 € brutto im Monat auskommen. Nach einigen Jahren im Beruf kannst du jedoch mit mehr Geld rechnen. Als Lektor:in in einem Verlag verdienst du monatlich etwa 4.200 € brutto. Im Journalismus und in der Erwachsenenbildung liegt die Spanne beim Gehalt bei 3.400 € bis 4.400 € brutto im Monat. Laut einer Statistik der Bundesagentur für Arbeit beträgt das Einstiegsgehalt von Philosophieabsolventen zwischen 3.000 und 3.500 € brutto im Monat.
Quelle: Bundesagentur für Arbeit
"Es fangen oft die Impulse in der Philosophie an, übertragen sich auf die Wissenschaften und landen dann so in der Welt."
"Man braucht den Willen, sich mit neuen Ideen, neuen Themen auseinanderzusetzen und auch ein bisschen Mut, weil eine Grundüberzeugung von einem herausgefordert wird. Also man kommt nicht durchs Studium, ohne dass man viele Überzeugung, die man hat oder hatte, grundsätzlich in Frage stellen muss. Und was auch immer hilfreich ist, ist einfach, wenn man schon grundsätzlich einiges an historischem, praktischem, wissenschaftlichem Wissen mitbringt, weil es einem oft hilft, Dinge in einen Kontext zu setzen. Und im besten Falle ist man auch ein Mensch, der gerne liest, weil lesen ist ein sehr, sehr großer Teil des Studiums. Vieles davon kommt auch mit der Zeit, Geduld und die Fähigkeit zu lesen, zu analysieren kommt auch mit der Zeit. Aber es hilft jedenfalls, wenn man im Deutschunterricht das nicht schon immer gehasst hat, wenn man Gedichte analysieren oder lange Texte lesen musste."
Benno, 23 Jahre, 7. Semester, Philosophie-Student an der Universität Leipzig