Verhalten Wozu Verhaltensforschung?
Schau dir zunächst das Video auf die folgenden Fragen hin an:
- Welchen Sinn hat Verhalten bei Tieren überhaupt?
- Von welchen drei grundlegenden Faktoren wird das Verhalten beeinflusst?
- Mit welchen Methoden arbeiten Verhaltensforscher?
- Wie kann man angeborenes und erlerntes Verhalten unterscheiden?
Weiter unten findest du die Antworten auf die Fragen im Lerncheck und vertiefende Informationen.
1
Welchen Sinn hat Verhalten bei Tieren überhaupt?
Antwort
Verhalten dient ganz allgemein gesagt dazu, für das jeweilige Tier oder den Menschen die bestmöglichen Chancen zu überleben und sich fortzupflanzen zu erreichen.
2
Von welchen drei grundlegenden Faktoren wird das Verhalten beeinflusst?
Antwort
- Umwelt
- Gene
- Erfahrung
3
Mit welchen Methoden arbeiten Verhaltensforscher?
Antwort
- Verhaltensforscher arbeiten durch Beobachtung. Das kann entweder in freier Wildbahn passieren, was beispielsweise besonders sinnvoll beim Erforschen von Sozial-, Jagd- oder Territorialverhalten ist, also Verhaltensweisen, wo es besonders auf den natürlichen Lebensraum der Tiere ankommt.
- Oder die Forscher überlegen sich Experimente im Labor, um ganz bestimmte Aspekte von Verhalten zu studieren, zum Beispiel auf welchen äußeren Reiz hin ein Tier eine bestimmte Reaktion zeigt. Oder aber auch um zu erfahren, welche Abläufe sich in einem Organismus vollziehen, wenn ein Verhalten gezeigt wird. Beispielsweise sorgen Sexualhormone dafür, dass Tiere mit der Partnerwerbung, dem Balzverhalten, beginnen. Das ist beim Menschen auch nicht anders ...
4
Wie kann man angeborenes und erlerntes Verhalten unterscheiden?
Antwort
Isolationsexperimente - auch Kaspar-Hauser-Experimente genannt - dienen dazu, angeborenes Verhalten zu erkennen. Dazu werden frisch geschlüpfte oder neugeborene Tiere von allen Artgenossen isoliert aufgezogen, so dass sie kein arttypisches Verhalten erlernen können. Die Verhaltensweisen, die sie dann trotzdem zeigen, müssen also angeboren sein.
Das Verhalten von Tieren umfasst alle von außen beobachtbaren Aktivitäten oder Reaktionen eines Tieres oder Menschen. Es dient ganz allgemein gesagt dazu, für das jeweilige Tier oder den Menschen die bestmöglichen Chancen zu überleben und sich fortzupflanzen zu erreichen. Auch wenn Pflanzen durchaus zu Reaktionen und Aktivitäten in der Lage sind - denk nur mal an Fleischfressende Pflanzen oder einen Keimling, der zum Licht hin wächst - beschäftigt sich die Verhaltensforschung tatsächlich nur mit Tier und Mensch.
Verhalten hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Zum einen werden viele Verhaltensweisen direkt von unserem Erbgut, der DNS, gesteuert. Das ist vor allem dann von Vorteil, wenn entweder das Nervensystem zu einfach gebaut ist um viel lernen zu können, beispielsweise bei Insekten, die vor allem angeborenes Verhalten zeigen, oder wenn keine Zeit zum Lernen da ist, zum Beispiel bei frisch geborenen oder geschlüpften Tieren.
- Der zweite Faktor, der Verhalten beeinflusst, ist die Umwelt, in der ein Tier lebt. So wird beispielsweise das Sexualverhalten bei vielen Arten bei den männlichen Tieren durch Pheromone, also Sexuallockstoffe die von den Weibchen abgegeben werden, ausgelöst.
- Zu guter Letzt wirken sich Erfahrungen auf das Verhalten aus. Dabei gibt es verschiedene Lernformen, die dazu führen, dass Verhaltensweisen optimiert oder ganz neu ins Verhaltensrepertoire aufgenommen werden.
In etlichen Büchern wurde sie schon erzählt, die Geschichte des etwa 16 Jahre alten Jungen, der im Jahr 1828 in Nürnberg von einem Schuhmachermeister auf der Straße aufgelesen wurde und der geistig stark zurückgeblieben war. Nach und nach erzählte er seine Geschichte: Er sei so lange er denke könne allein in halb liegender Stellung in einem dunklen Raum aufgewachsen, nur im Schlaf sei er gewaschen und gepflegt worden, so dass er nie einen Menschen zu Gesicht bekommen habe.
Sein Leben unter Menschen verlief kurz und dramatisch, er starb nach einem Leben im grellen Licht der Öffentlichkeit mit nur 21 Jahren unter ungeklärten Umständen durch Stichwunden. Es rankten sich viele Gerüchte um eine angebliche adelige Abstammung, sein isoliertes Heranwachsen wäre demnach eine Folge von Machtkämpfen innerhalb seines Adelsgeschlechts gewesen. Belegen oder widerlegen ließen sich diese Gerüchte selbst mit modernsten Forschungsmethoden wie DNS-Untersuchungen bisher nicht.
Vielleicht war Kaspar Hauser auch nur ein Aufschneider, der sich mit einer ausgedachten, außergewöhnlichen Lebensgeschichte Ruhm und Wohlstand sichern wollte. Und berühmt geworden ist er immerhin ...