Verhalten Erworbenes Verhalten
Schau dir zunächst das Video auf die folgenden Fragen hin an:
- Welche Vorteile bietet erlerntes Verhalten gegenüber angeborenem Verhalten?
- In welcher Reihenfolge muss ein Hundetrainer beim Klickertraining vorgehen?
Weiter unten findest du die Antworten auf die Fragen im Lerncheck und vertiefende Informationen.
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Welche Vorteile bietet erlerntes Verhalten gegenüber angeborenem Verhalten?
Antwort
Durch erlerntes Verhalten können Tiere und auch Menschen auf veränderte Umweltbedingungen reagieren. Das ist zum Beispiel wichtig, wenn aufgrund von Nahrungsmangel neue Strategien für die Nahrungsbeschaffung gefragt sind.
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In welcher Reihenfolge muss ein Hundetrainer beim Klickertraining vorgehen?
Antwort
Beim Klickertraining wird das Klickergeräusch zunächst mit einer Belohnung verknüpft. Bei ausreichender Wiederholung hat der Hund gelernt, dass auf das Klickergeräusch eine Belohnung erfolgt. Das bedeutet: Ein ursprünglich neutraler Reiz (das Klickergeräusch) wird mit einem unbedingten Reiz (dem Leckerli) verknüpft und wird so zu einem (erfahrungs)bedingten Reiz. Damit das klappt braucht es neben den vielen Wiederholungen auch einen engen zeitlichen Zusammenhang zwischen dem neutralen und dem unbedingten Reiz.
Soll der Hund nun eine neue Verhaltensweise lernen, so muss der Hundetrainer genau aufpassen, wann der Hund diese oder zumindest eine ähnliche Verhaltensweise zufällig zeigt. Und dann muss er diese sofort mit Klicker und natürlich dem Leckerli belohnen. Aus dem zufälligen Verhalten ist eine bedingte Aktion geworden.
Durch erlerntes Verhalten können Tiere und auch Menschen auf veränderte Umweltbedingungen reagieren. Das ist zum Beispiel wichtig, wenn aufgrund von Nahrungsmangel neue Strategien für die Nahrungsbeschaffung gefragt sind.
Bei Lernverhalten, das überlebenswichtig ist, spricht man von obligatorischem Lernen. Macht das Lernen das Leben dagegen nur angenehmer, wenn dadurch zum Beispiel besonders leckere Nahrung zugänglich wird, nennt man das fakultatives Lernen. Allgemein kann Lernverhalten als Entstehung und Veränderung von Verhalten im Laufe des Lebens eines Tieres oder Menschen angesehen werden. Das nennt man dann Verhaltensontogenese.
Die Frage, welche Verhaltensanteile von der Umwelt und damit durch Lernen bedingt und welche angeboren sind, ist ziemlich schwer zu entscheiden. In der Regel ist es wohl eine Mischung aus beidem.
Beim Klickertraining wird das Klickergeräusch zunächst mit einer Belohnung - hier einem Leckerli - verknüpft. Bei ausreichender Wiederholung hat der Hund gelernt, dass auf das Klickergeräusch eine Belohnung erfolgt. In die Fachsprache der Verhaltensforscher verpackt heißt das: Ein ursprünglich neutraler Reiz (das Klickergeräusch) wird mit einem unbedingten Reiz (dem Leckerli) verknüpft und wird so zu einem (erfahrungs)bedingten Reiz. Neu gelernt wird hier also die Bedeutung eines Reizes. Diese Art des Lernens bezeichnet man als klassische oder reizbedingte Konditionierung.
Damit das klappt braucht es neben den vielen Wiederholungen auch einen engen zeitlichen Zusammenhang zwischen dem neutralen und dem unbedingten Reiz. Diesen engen zeitlichen Zusammenhang nennt man Kontiguität.
Soll der Hund eine neue Verhaltensweise lernen, so muss der Hundetrainer genau aufpassen, wann der Hund diese oder zumindest eine ähnliche Verhaltensweise zufällig zeigt. Und dann muss er diese sofort mit Klicker und natürlich dem Leckerli belohnen. Aus dem zufälligen Verhalten ist eine bedingte Aktion geworden. Auch hier gilt: Viele Wiederholungen und Kontiguität bewirken, dass das neue Verhalten gelernt wird. Jetzt stand am Anfang des Lernens kein Reiz wie im Fall der reizbedingten Konditionierung, sondern ein Verhalten. Diese Art des Lernens ist also verhaltensbedingt, man spricht von operanter oder auch instrumenteller Konditionierung.
Erfolgt lange Zeit keine Belohnung mehr, erfolgt die Extinktion: Das Verhalten wird gelöscht, also vergessen.