GRIPS Deutsch 6 Was du über Wortarten wissen solltest
Hier findest du eine Übersicht, über die im Film behandelten Wortarten. Wenn du wissen möchtest, was ein Substantiv ist, welche Fälle es gibt und wie Verben konjugiert werden, dann bist du hier richtig.
Das Thema Wortarten ist ein sehr umfangreiches, aber das sollte dich nicht schrecken. Je besser du dich damit auskennst, desto einfacher fällt es dir die Sätze richtig aufzubauen, Rechtschreibfehler zu vermeiden und sinnvolle Sätze zu bauen. Es hilft dir aber nicht nur beim eigenen Schreiben und Formulieren sondern auch beim Lesen und Verstehen von fremden Texten. Also los und keine Angst!
Was ist ein Substantiv?
Ein Substantiv wird auch Nomen oder Namenwort genannt. Nomen bezeichnen Lebewesen, Dinge und Vorstellungen. Sie werden immer großgeschrieben!
Substantive
Substantiv
Was sind Substantive?
- Substantive bezeichnen Dinge,
- die sichtbar sind (konkrete Begriffe, zum Beispiel Baum, Haus, Mensch),
- unsichtbare Dinge oder Zustände (abstrakte Begriffe, zum Beispiel Gott, Fröhlichkeit, Traurigkeit).
Substantive schreibst du immer groß.
Viele von ihnen kannst an den Endungen -heit, -keit, -schaft, -nis, -ung, -tum erkennen.
Zu jedem Substantiv gehört ein bestimmter Artikel.
Artikel
Was sind bestimmte Artikel?
Bestimmte Artikel ( der = männlich, die = weiblich, das = sächlich) werden auch Begleiter genannt. Dieser Artikel legt das Geschlecht des Substantives fest. Manchmal kannst du dich am natürlichen Geschlecht orientieren, - dass Frau ein weibliches Substantiv ist und es somit die Frau heißen muss, ist klar.
Manchmal musst du dir einfach merken, welches Geschlecht ein Wort hat. Warum es der Tag, aber die Nacht heißt, dafür gibt es einfach keine Erklärung.
Artikel II
Was sind unbestimmte Artikel?
Es gibt auch unbestimmte Artikel (ein, eine), die verwendet werden, wenn man über ein Substantiv nichts Näheres weiß.
Zum Beispiel:
An der Bushaltestelle steht eine Frau. oder
An der Bushaltestelle steht die Frau, mit der ich mich immer so nett unterhalte.
Ein- und Mehrzahl
Ein- oder Mehrzahl?
Die meisten Substantive können mit ihrem Artikel einen Plural (= Mehrzahl) bilden.
Zum Beispiel:
der Baum - die Bäume.
Einige wenige Substantive gibt es nur im Singular (= Einzahl).
Zum Beispiel:
das Lob; das Laub.
Von Fall zu Fall
Da Substantive eine bestimmte Stellung in einem Satz einnehmen oder möglicherweise mit anderen Wörtern im Satz zusammengehören, können sie sich ein wenig verändern um sich anzupassen. Das nennt man deklinieren oder in die vier Fälle setzen. Das Ganze kannst du sowohl im Singular, als im Plural tun. Je nachdem, welches Geschlecht ein Substantiv hat, gibt es kleine Unterschiede. Hier die Beispiele:
Deklinieren
männlich
Männlich: der Frosch
1. Fall Nominativ (Wer oder was?)
Singular: der Frosch, Plural: die Frösche
Beispiel Singular: Der Frosch ist grün.
Beispiel Plural: Die Frösche sitzen am Teich.
2. Fall Genitiv (Wessen?)
Singular: des Frosches, Plural: der Frösche
Beispiel Singular: Der Bauch des Frosches ist hell.
Beispiel Plural: Der Lebensraum der Frösche ist bedroht.
3. Fall Dativ (Wem?)
Singular: dem Frosch, Plural: den Fröschen
Beispiel Singular: Dem Frosch ist kalt.
Beispiel Plural: Den Fröschen scheint der Regen nichts auszumachen.
4. Fall Akkusativ (Wen oder was?)
Singular: den Frosch, Plural: die Frösche
Beispiel Singular: Die Prinzessin küsst den Frosch.
Beispiel Plural: Der Naturschützer rettet die Frösche.
weiblich
Weiblich: die Prinzessin
1. Fall Nominativ (Wer oder was?)
Singular: die Prinzessin, Plural: die Prinzessinnen
Beispiel Singular: Die Prinzessin ist hübsch.
Beispiel Plural: Die Prinzessinnen wissen nicht, was sie anziehen sollen.
2. Fall Genitiv (Wessen?)
Singular: der Prinzessin, Plural: der Prinzessinnen
Beispiel Singular: Die Krone der Prinzessin ist golden.
Beispiel Plural: Die Diener der Prinzessinnen sind gestresst.
3. Fall Dativ (Wem?)
Singular: der Prinzessin, Plural: den Prinzessinnen
Beispiel Singular: Der Prinzessin gefällt ihre neue Kette.
Beispiel Plural: Den Prinzessinnen kann man heute nichts recht machen.
4. Fall Akkusativ (Wen oder was?)
Singular: die Prinzessin, Plural: die Prinzessinnen
Beispiel Singular: Die Prinzessin würde ich gern kennenlernen.
Beispiel Plural: Die Prinzessinnen finde ich furchtbar anstrengend.
sächlich
Sächlich (neutrum): das Auto
1. Fall Nominativ (Wer oder was?)
Singular: das Auto, Plural: die Autos
Beispiel Singular: Das Auto ist rot.
Beispiel Plural: Die Autos stehen an der Ampel.
2. Fall Genitiv (Wessen?)
Singular: des Autos, Plural: der Autos
Beispiel Singular: Die Scheibe des Autos ist schmutzig.
Beispiel Plural: Die Abgase der Autos verschmutzen die Luft.
3. Fall Dativ (Wem?)
Singular: dem Auto, Plural: den Autos
Beispiel Singular: Wir fahren mit dem Auto in den Urlaub.
Beispiel Plural: Streusalz schadet den Autos.
4. Fall Akkusativ (Wen oder was?)
Singular: das Auto, Plural: die Autos
Beispiel Singular: Man kann auch ohne das Auto leben.
Beispiel Plural: Die Krähen sitzen häufig auf den Autos.
Was ist ein Pronomen?
Pronomen, auch Fürwörter genannt, stehen für ein Substantiv (Nomen) und ersetzen es somit. Es gibt verschiedene Arten von Pronomen, die noch zusätzliche Informationen liefern, zum Beispiel wem etwas gehört (mein) oder um wen es sich genau handelt (derjenige).
Die wichtigsten Pronomen
- Persönliche Fürwörter (Personalpronomen): ich, du, er, ...
- Besitzanzeigende Fürwörter (Possessivpronomen): mein(e), dein(e), sein(e), ...
- Rückbezügliche Fürwörter (Reflexivpronomen): mich, dich, sich, ...
- Unbestimmte Fürwörter (Indefinitpronomen): jemand, alle, einer, keiner, ...
- Hinweisende Fürwörter (Demonstrativpronomen): der, dieser, jener, derjenige, derselbe, ...
- Fragende Fürwörter (Interrogativpronomen): wer?, was?, welcher?, ...
- Bezügliche Fürwörter (Relativpronomen): der, die, das, welcher, ...
Was sind Verben?
Verben, auch Tätigkeitswörter genannt, bringen Action!
Du kannst Verben in die Zeitformen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft setzen. Verben werden auch Zeitwort genannt.
Außerdem kannst du sie in aktiver (du tust es selbst) Form (ich trage) verwenden oder viele von ihnen auch in passiver (es passiert mit dir) Form (ich werde getragen) verwenden.
Merkmale der Verben
Sie bezeichnen meist Tätigkeiten, bei denen du
- aktiv etwas tust (hüpfen, arbeiten, essen),
- aber auch Vorgänge (wachsen, fallen) oder
- Zustände (leben, liegen).
Sie zeigen gleichzeitig an, was passiert und geben den Zeitpunkt an, an dem es geschieht.
Verben werden kleingeschrieben und können substantiviert (= in Substantive verwandelt) werden (z.B. reiten, der Reiter, das Reiten).
Verben verändern sich in den verschiedenen Zeitformen. Hier kannst du an Beispielen sehen, wie. Der Wortstamm bleibt in der Regel unverändert, nur die Endungen verändern sich. Bei einigen Zeitformen werden zusätzlich Hilfsverben benötigt. Manche Verben halten sich nicht an die Regeln, sie sind unregelmäßig.
Alles, was schon passiert ist, steht in der Vergangenheit. Durch die unterschiedlichen Formen der Vergangenheit, kannst du genau ausdrücken, zu welchem Zeitpunkt in der Vergangenheit etwas passiert ist.
Zeitformen
Präteritum
1. Vergangenheit
Präteritum, 1. Vergangenheit oder einfache Vergangenheit, verwendest du vor allem, wenn du schriftlich über etwas Vergangenes berichtest. Im süddeutschen Raum ist die Verwendung des Präteritums im mündlichen Sprachgebrauch unüblich.
Regelmäßig: hüpfen
Ich hüpf - te
Du hüpf - test
Er, sie, es hüpf - te
Wir hüpf - ten
Ihr hüpf - tet
Sie hüpf - ten
Unregelmäßig: essen (Wenn es regelmäßig wäre, würde es heißen: Ich esste, was natürlich Quatsch ist.)
Ich aß
Du aßest
Er, sie, es aß
Wir aßen
Ihr aßt
Sie aßen
Perfekt
2. Vergangenheit
Perfekt, die 2. Vergangenheit, verwendest du meist, wenn du mündlich über etwas Vergangenes berichtest. Das Perfekt kann auch umgangssprachlich für Zukünftiges verwendet werden (z.B. Bald hat er seine Prüfung geschafft. Korrekt hieße es: Bald wird er seine Prüfung geschafft haben.)
Mit Hilfsverb sein: hüpfen
Ich bin gehüpft
Du bist gehüpft
Er, sie, es ist gehüpft
Wir sind gehüpft
Ihr seid gehüpft
Sie sind gehüpft
Mit Hilfsverb haben: essen
Ich habe gegessen
Du hast gegessen
Er, sie, es hat gegessen
Wir haben gegessen
Ihr habt gegessen
Sie haben gegessen
Plusquamperfekt
3. Vergangenheit
Plusquamperfekt, die 3. Vergangenheit, verwendest du, wenn du über etwas schon längst Vergangenes berichtest. Etwas, dass schon länger vergangen ist, als das, worüber im Präteritum oder Perfekt berichtet wurde. Z.B.: Nachdem ich stundenlang vergeblich gewartet hatte, schlief ich vor Langeweile ein.(Erklärung: Ich wartete zuerst und schlief dann ein!)
Das Plusquamperfekt wird überwiegend im schriftlichen Sprachgebrauch verwendet. In einigen Dialekten wird es jedoch wie das Perfekt als mündliche Form der Vergangenheit genutzt.
Mit Hilfsverb sein: hüpfen
Ich war gehüpft
Du warst gehüpft
Er, sie, es war gehüpft
Wir waren gehüpft
Ihr wart gehüpft
Sie waren gehüpft
Mit Hilfsverb haben: essen
Ich hatte gegessen
Du hattest gegessen
Er, sie, es hatte gegessen
Wir hatten gegessen
Ihr hattet gegessen
Sie hatten gegessen
Präsens
Gegenwart
Präsens oder Gegenwart verwendest du, wenn du über etwas erzählst oder schreibst, was gerade in diesem Moment passiert.
Regelmäßig: hüpfen
Ich hüpf - e
Du hüpf - st
Er, sie, es hüpf - t
Wir hüpf - en
Ihr hüpf - t
Sie hüpf - en
Unregelmäßig: essen
Ich ess - e
Du iss - t
Er, sie, es iss - t
Wir ess - en
Ihr ess - t
Sie ess - en
Futur 1
1. Zukunft
Futur 1 , 1. Zukunft, verwendest du, wenn etwas vermutlich erst noch passieren wird, oder wenn du erklärst, dass jemand die Absicht hat, etwas zu tun. Du benötigst dazu immer das Hilfsverb "werden".
Ich werde hüpfen
Du wirst hüpfen
Er, sie, es wird hüpfen
Wir werden hüpfen
Ihr werdet hüpfen
Sie werden hüpfen
Da in der 1. Zukunft das Hauptverb immer in der Grundform steht, ist es gleichgültig, ob das Verb regelmäßig oder unregelmäßig ist, (z.B. Ich werde essen) .
Futur 2
2. Zukunft
Futur 2, 2. Zukunft, verwendest du, um auszudrücken, dass etwas zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft vollendet sein wird (z.B. Fritz wird um 16 Uhr bei seiner Oma angekommen sein.). Auch Vermutungen können damit zum Ausdruck gebracht werden (z.B. Wo ist Fritz? Er wird schon zu seiner Oma gegangen sein.). Das Futur 2 wird fast ausschließlich in der Schriftsprache verwendet.
Auch hier benötigst du das Hilfsverb "werden" und zusätzlich das Hilfsverb "sein" oder "haben".
Hilfsverb sein: hüpfen
Ich werde gehüpft sein
Du wirst gehüpft sein
Er, sie, es wird gehüpft sein
Wir werden gehüpft sein
Ihr werdet gehüpft sein
Sie werden gehüpft sein
Hilfsverb haben: essen
Ich werde gegessen haben
Du wirst gegessen haben
Er, sie, es wird gegessen haben
Wir werden gegessen haben
Ihr werdet gegessen haben
Sie werden gegessen haben
Was ist ein Adjektiv?
Adjektive, auch Eigenschaftswörter genannt, beschreiben ein Substantiv näher, indem sie die Eigenschaften, die dieses Substantiv hat, nennen. Man kann Adjektive auch an ihren Endungen erkennen. Adjektive werden gesteigert und je nach dem Substantiv, zu dem sie gehören, dekliniert.
Adjektive oder Eigenschaftswörter
Adjektiv
Was ist ein Adjektiv?
Adjektive, auch Eigenschaftswörter genannt, beschreiben ein Substantiv näher, indem sie die Eigenschaften, die dieses Substantiv hat, nennen.
Zum Beispiel:
Der Hund ist schwarz. "Schwarz" beschreibt den Hund näher.
Endungen
Woran erkennt man ein Adjektiv?
Viele Adjektive kannst du an ihren Endungen erkennen:
-bar, -haft, -ig, -isch, -lich, -los, -sam.
Steigerungen
Steigert man ein Adjektiv?
Um etwas genauer zu beschreiben, kannst du Adjektive steigern?
Die meisten Adjektive werden regelmäßig gesteigert.
Beispiel:
Positiv oder Grundform: schön
Komparativ oder 1. Steigerung: schöner
Superlativ oder 2. Steigerung: am schönsten.
Jedoch halten sich bei den Adjektiven auch nicht alle an die Regeln.
Beispiel:
Positiv oder Grundform: gut
Komparativ oder 1. Steigerung: besser
Superlativ oder 2. Steigerung: am besten.
Deklinieren
Merkmale
Adjektive können zu Substantiven werden, du kannst sie substantivieren, zum Beispiel: schön - die Schönheit, das Grüne.
Adjektive können sich je nach Geschlecht, Anzahl und Fall des Substantives verändern (gebeugt oder dekliniert werden), zum Beispiel:
Ein schönes Haus.
Du schreibst sie klein.
Was sind Adverbien?
Adverbien, auch Umstandswörter genannt, beschreiben ein Verb oder einen ganzen Satzteil genauer. Manche von ihnen kann man steigern (zum Beispiel gern - lieber - am liebsten). Im Gegensatz zu Adjektiven verändern sie sich jedoch nicht und werden nicht dekliniert.
Verschiedene Adverbien
Je nach Art der Verwendung unterscheidest du:
- Lokaladverbien: dort, hier, links, etc. Sie zeigen den Ort an.
- Temporaladverbien: heute, später, übermorgen etc. Sie zeigen die Zeit an.
- Modaladverbien: vielleicht, gern, einigermaßen, etc. Sie zeigen die Einstellung des Sprechers an.
- Kausaladverbien: trotzdem, deshalb, dennoch, etc. Sie leiten eine Begründung ein und sind eng mit den Konjunktionen verwandt.
- Interrogativadverbien: wo, wann, wie, etc. Sie leiten eine Frage ein und sind eng mit dem Interrogativpronomen verwandt (z.B. Wer? Welcher?).
Wozu braucht man Präpositionen?
Präpositionen, auch Verhältniswörter genannt, geben das Verhältnis oder die Beziehung zwischen Dingen oder Personen an.
Merkmale der Präpositionen
Sie gehören zu den Wörtern, die sich nicht verändern.
Präpositionen erfordern immer einen bestimmten Fall, in dem das Substantiv, um das es geht, stehen muss. Ganz selten sind bei einer Präposition auch mehrere Fälle möglich.
Präpositionen machen einen großen Unterschied. Es ist nicht egal, ob ich mich neben oder auf einem Schrank befinde.
Beispiele für Präpositionen
Genitiv
Präpositionen mit Genitiv
Genitiv = 2. Fall (Wessen?):
während, infolge, etc.
Beispiel
Während des Fußballspiels verstauchte sich Fritz den Fuß.
Dativ
Präpositionen mit Dativ
Dativ = 3. Fall (Wem?):
mit, bei, etc.
Beispiel:
Mit der neuen Jacke ist mir nie kalt.
Akkusativ
Präpositionen mit Akkusativ
Akkusativ = 4. Fall (Wen? Was?):
ohne, gegen, etc.
Beispiel:
Ohne die Schokolade wäre das Leben nur halb so schön.
Dativ und Akkusativ
Präpositionen mit Dativ und Akkusativ
Dativ = 3. Fall (Wem?) oder Akkusativ = 4. Fall (Wen? Was?):
zwischen, neben, etc.
Beispiel:
Neben dem Kiosk steht ein großer Baum. (Dativ)
Ich stelle die Tasche neben den Tisch. (Akkusativ)
Was sind Konjunktionen?
Konjunktionen, auch Bindewörter genannt, verbinden Sätze oder Satzteile miteinander. Sie sind wichtige Signalwörter für die Kommasetzung, denn nur bei wenigen Konjunktionen brauchst du kein Komma.
Mit oder ohne Komma
- Konjunktionen, die einen Nebensatz oder ein Satzteil einleiten können (Vor ihnen steht ein Komma!): Aber, dass, obwohl, denn, darum, damit, etc.
- Konjunktionen, die Satzteile ohne Komma verbinden können: Und, oder, weder - noch, je mehr - desto, etc.