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GRIPS Deutsch 7 Warum Wortfelder nützlich sind

"Ich esse als Vorspeise Suppe, dann esse ich ein Schnitzel, danach esse ich als Nachspeise Pudding." Langweilig? Stimmt! Abwechslungsreicher wäre es spannender. Aber, was kann man für "essen" noch sagen? Wenn du dir das überlegst, bist du mittendrin im Thema Wortfeld. Was das bedeutet, erklären wir dir hier.

Stand: 04.08.2011 | Archiv

Illustration GRIPS Deutschlehrerin- Lektion 07 | BR | Bild: BR

Egal, ob du deinen Freunden etwas spannend und anschaulich erzählen möchtest oder ob du in deiner Schilderung so genau wie möglich sein willst: Spannung und Genauigkeit erreichst du durch vielfältige und passende Wörter.

Warum "futtern" statt "essen"?

Wenn du zum Beispiel statt essen auch verspeisen, schlemmen, speisen, knabbern, fressen, futtern, nagen, mampfen oder schmausen - je nachdem, welches der Wörter am besten passt, verwendest - dann wird die Erzählung viel anschaulicher. All diese Wörter, die zum Beispiel das Essen beschreiben, gehören zum Wortfeld "essen".

Was ist ein Wortfeld?

Als Wortfeld bezeichnet man eine Gruppe von Wörtern, die ein ähnliche Bedeutung haben. Gerade wenn du einen Text spannend und anschaulich gestalten möchtest, können Wortfelder dir sehr hilfreich sein.

Wortfelder helfen dir:

  • Neue Wörter kennenzulernen.
  • Ein ganz genau passendes Wort zu finden.
  • Schriftlich und mündlich genau sagen zu können, was du meinst.

Wozu brauchst du Wortfelder?

Um möglichst viele unterschiedliche Wörter zu finden und zu kennen, die im Großen und Ganzen das Gleiche bedeuten. Um also Wörter zu kennen, die sinnverwandt sind. Solch ein Wort nennt man auch Synonym.
Synonyme bedeuten zwar nicht immer genau das Gleiche - rennen ist etwas Anderes als gehen, aber der Oberbegriff könnte hier "Fortbewegung auf zwei Beinen" sein.

Den passenden Ausdruck finden

Gut ist das Ganze, damit man sich passend ausdrücken kann. Das Schlurfen (Gehen, bei dem man eher lustlos oder müde ist und kaum die Füße hochhebt um voran zu kommen) ist anders als das Stolzieren (Gehen mit viel, fast zu viel, Stolz und Selbstbewusstsein). Dasselbe gilt natürlich auch für andere Wortarten oder Verben.

Einsatz von Wortfeldern

Wenn du einen Text schreibst und dich dabei genau ausdrückst, kann sich dein Leser viel besser vorstellen, was du meinst und was passiert ist. Stimmungen werden dadurch genauer wiedergegeben. Deine Schilderung wird spannender.

Je größer deine persönlichen Wortfelder zu unterschiedlichen Oberbegriffen also sind, desto besser kannst du mit Wörtern jonglieren, desto besser wird jeder Text, den du schreibst. Auch in einem Gespräch kannst du besser sagen, was du meinst.

Wortfelder - Wortarten

Wortarten

Was sind Wortarten?

Wortfelder gibt es in allen Wortarten.
Wortarten sind zum Beispiel Substantiv, Verb oder Adjektiv.

Klick auf den Namen der jeweiligen Wortart, um mehr über sie zu erfahren.

Substantiv

Was ist ein Substantiv?

  • Auch Nomen oder Namenwort genannt.
  • Es bezeichnet Sachen, Personen, Gefühle, Sachverhalte, Vorgänge oder Eigenschaften.
  • Ein Substantiv hat ein Geschlecht, es ist entweder weiblich, männlich oder eine Sache.
  • Außerdem kann das Substantiv mit einem bestimmten (der, die, das) oder unbestimmten (ein, eine) Begleiter stehen.
  • Substantive werden stets großgeschrieben.

Adjektiv

Was ist ein Adjektiv?

  • Auch Eigenschaftswort oder Wiewort genannt, beschreibt ein Substantiv genauer.
  • Welches Wort das Adjektiv ist, findet man durch die Frage: "Wie ist er, sie, es?" heraus. Beispiel: Das Haus ist schön. - Wie ist es?
  • Ein Adjektiv kann gesteigert werden. Beispiel: schön - schöner - am schönsten.

Verb

Was ist ein Verb?

  • Auch Tätigkeitswort, Zeitwort oder Tunwort genannt, beschreibt was jemand tut oder was passiert.
  • Das Verb kann sich den verschiedenen Personen anpassen (ich gehe, du gehst ...).
  • Es kann in Singular (Einzahl) oder Plural (Mehrzahl) vorkommen.
  • Außerdem kann das Verb in verschiedenen Zeitformen (Gegenwart, Vergangenheit, Zukunft) gebraucht werden. Beispiel: ich gehe, ich ging, ich werde gehen.

Wie wende ich das an?

Als Beispiel nehmen wir "gehen" (aufrechte Fortbewegung auf zwei Beinen). "Gehen" ist der Oberbegriff und der Namensgeber für das Wortfeld. Dazu passend gibt es viele Unterbegriffe, die alle Fortbewegung auf zwei Beinen bedeuten, aber doch auf etwas unterschiedliche Art.

Wortfeld-Beispiel: gehen

1

Gehen
Hier einige verschiedene Unterbegriffe zum Oberbegriff "gehen". Du kannst dir auch selbst Unterbegriffe überlegen. Eine Auswahl siehst du, wenn du auf die Zahlen klickst:

2

spazieren:
zum Spaß und zur Erholung laufen

3

schreiten:
mit großen Schritten würdevoll gehen

4

wandeln:
langsam und elegant gehen

5

stapfen:
unter Anstrengung gehen, indem man die Beine bei jedem Schritt sehr hoch hebt, etwa im Schnee oder Matsch

6

stampfen:
unelegant, lautstark und wütend gehen, mit lauten Schritten

7

stelzen:
mit steifen Beinen gehen

8

trippeln:
nervös, in kleinen Schritten gehen oder laufen

9

stöckeln:
elegant, eventuell auch eingebildet auf hohen Schuhen gehen

10

latschen:
langsam und gelangweilt gehen

11

wandern:
sportliches Gehen mit dem Ziel, eine weite Strecke zurückzulegen

Auch innerhalb eines Wortfeldes können noch weitere Oberbegriffe gefunden werden, um die Wörter zu ordnen:

Wortfeld Gehen

Oberbegriffe:

Oberbegriffe im Wortfeld "gehen"
Die unterschiedlichsten Arten zu gehen, kann man auch wieder in Gruppen einteilen. Nach der Art, wie man geht oder nach der Geschwindigkeit.

Beispiele nach dem nächsten Klick:

schnell

Schnelles Gehen
rennen, rasen, eilen, hasten, stürmen, sausen, hetzen, sprinten, traben

langsam

Langsames Gehen
schleichen (leise, evtl. mit dem Ziel unentdeckt zu bleiben), schlurfen (gehen ohne die Beine richtig vom Boden zu heben), trödeln (sehr langsam gehen, das Ziel dabei aus den Augen verlieren), bummeln (gemütlich und ohne Ziel gehen), schlendern (entspannt und gemütlich laufen), watscheln (wie eine Ente laufen), trotten (müde und lustlos gehen), flanieren (chic angezogen langsam gehen, in der Hoffnung von vielen Leuten gesehen und bewundert zu werden), zockeln (langsam, müde und abgehackt gehen

unsicher

Unsicheres Gehen
wanken, torkeln, wackeln, stolpern, straucheln, hinken, humpeln

Was ist ein Synonymwörterbuch?

Ein semantisches oder Synonymwörterbuch verwendet man, wenn man den Wortfeldern auf der Spur ist. Mit einem normalen Wörterbuch, wie du es verwendest, wenn du die Rechtschreibung kontrollierst, kommst du in diesem Fall nicht weit. Hier brauchst du ein semantisches Wörterbuch, in dem sinnverwandte Wörter (auch Synonyme) aufgelistet sind.

Wörterbücher

Typen

Wörterbücher
Wenn du nachschauen willst, wie ein Wort geschrieben wird, dann verwendest du ein Rechtschreibwörterbuch. Möchtest du mehr über Wortfelder wissen, wirst du in einem Synonymwörterbuch fündig.

semantisches Wörterbuch

Ähnliche Worte suchen
In einem semantischen Wörterbuch sind sinnverwandte Wörter (auch Synonyme) aufgelistet. Es gibt Wörterbücher, die die Wörter in alphabetischer Reihenfolge auflisten. Andere Synonymwörterbücher haben im hinteren Buchteil ein Wörterverzeichnis in alphabetischer Reihenfolge. Dort suchst du das Wort zu dem du Synonyme brauchst. Dahinter steht auf welcher Seite oder bei welchem Oberbegriff du das Wort finden kannst.

Bedeutungswörterbuch

Unbekannte Wörter verstehen
Wenn du die Bedeutung eines Wortes nicht kennst, hilft ein Bedeutungswörterbuch. In alphabetischer Reihenfolge findest du hier die unbekannten Wörter mit einer Erklärung, was das Wort bedeutet.

Wie sucht man Wortfelder im Computer?

Wenn du gerade kein Wörterbuch zur Hand hast, dafür aber einen Computer mit oder ohne Internetanschluss, kannst du auch eine Menge finden. Hier ein paar Tipps für das Suchen im Internet und mit dem Computer:

Suchen im Internet und mit dem Computer

  • Wortfelder zu einem Wort finden mit dem Computer

In deinem Textverarbeitungsprogramm gibt es eine Funktion, die meist "Thesaurus" heißt. Hier kannst du ein Wort markieren oder eingeben und dir Synonyme anzeigen lassen. Allerdings findest du hier weniger Begriffe als in einem Wörterbuch.

  • Wortfelder finden im Internet

Im Internet gibst du einfach in die Suchmaschine ein "Wortfeld xy" oder "xy Synonym". Die Listen, die du findest, sind von unterschiedlicher Qualität, aber du kannst auch hier brauchbare Angebite finden. Es gibt auch online Synonymwörterbücher, die du findest, wen du "Thesaurus" in die Suchmaschine eingibst. Bedeutungswörterbücher für Deutsch sind im Internet allerdings wenig verbreitet. Kennst du die Bedeutung der gefundenen Wörter nicht, brauchst du meistens ein echtes Wörterbuch für Bedeutungen.


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