GRIPS Deutsch 15 Kannst du spannend erzählen?
Unglaublich, was dir passiert ist! Du musst das sofort deinen besten Freunden erzählen. Aber wie anfangen? Wie verstehen sie, wie toll dein Erlebnis war? Hier findest du Tricks und Tipps zum mündlichen Erzählen und Berichten!

Eine gute Erzählung ist packend, spannend und bleibt im Gedächtnis. Manche Menschen haben ein natürliches Talent und können einfach fesselnd erzählen - und die Zuhörer hängen an ihren Lippen. Andere tun sich schwer. Doch es gibt vieles, was man erlernen kann, um ein guter Erzähler zu werden. Deshalb findest du hier, wie Erzählungen aufgebaut, aus welcher Sicht sie erzählt und wie sie spannender gestaltet werden können.
Warum das Erzählen früher so wichtig war
In früheren Zeiten konnten nur sehr wenige Menschen lesen und schreiben. Das Erzählen von Geschichten und mündlichen Berichten über Ereignisse war für viele daher die einzige Möglichkeit sich zu informieren oder sich an langen Abenden zu unterhalten. So manche der alten Geschichten kennen wir noch heute als Märchen, Sagen oder Fabeln. Auch viele Sprichwörter sind damals entstanden. Einige Erzähler konnten ihre Zuhörer besonders begeistern.
Aus welcher Sicht erzählst du?
Du hast die Wahl zwischen zwei Perspektiven, das heißt aus wessen Sicht du die Geschichte erzählen möchtest: die Ich-Perspektive und der Allwissende Beobachter. Beide haben ihre Vorteile. Du musst je nach Geschichte entscheiden, welche deiner Ansicht nach besser passt.
Perspektiven
Der Aufbau von Erzählungen
Wie jede schriftlich erzählte Geschichte, hat auch eine mündlich erzählte einen bestimmten Aufbau. Der Unterschied ist, dass sich eine mündlich erzählte Geschichte bei jedem Mal erzählen ein wenig verändert. So lange die grundlegende Handlung gleich bleibt und damit auch die Aussage, macht das nichts. Es soll sogar so sein.
Aufbau einer Erzählung
Vortrag der Geschichte
Das Besondere an der mündlichen Erzählung bist du, der Erzähler, der die Geschichte mit ihren Figuren lebendig werden lässt.
Beachte folgende Tipps:
- Überlege dir einen "roten Faden" für die Geschichte. Was willst du wann erzählen?
- Stichworte auf Karteikarten sind o.k. Versuche dennoch die Geschichte möglichst frei zu erzählen.
- Leichte Übertreibungen machen etwas anschaulich.
- Beziehe das Publikum mit ein. Stelle zum Beispiel eine Frage oder lasse dein Publikum auf ein Stichwort von dir ein Geräusch machen.
- Benutze unterschiedliche Stimmlagen für unterschiedliche Figuren. Zum Beispiel hat der Räuber eine tiefe Stimme, die Hexe eine schrille.
- Deine Mimik und Gestik sind wichtig. Schneide Grimassen, hole weit mit den Armen aus, wenn du etwas Großes beschreibst usw.
- Beschreibe die Figuren, die Landschaft, oder Gegenstände sehr genau, damit dein Publikum sie sich gut vorstellen kann. Verwende dazu unterschiedliche beschreibende Adjektive.
- Benutze eine bildhafte Sprache, um anschaulich zu beschreiben. Beispiel: "Er wurde rot wie eine Tomate".
- Stelle Gefühlsregungen dar und benenne sie nicht einfach nur. Beispiel: "Sie zitterte vor Angst".
- Drücke dich umgangssprachlich aus, so wie du dich unterhältst.
Der Bericht
Beim Erzählen einer Geschichte kannst du deiner Fantasie freien Lauf lassen. Beim Berichten eines Ereignisses kommt es jedoch auf Genauigkeit an.
Achte auf folgende Punkte
- Auch beim Bericht stellst du in der Einleitung die beteiligten Personen vor.
- Folgende Fragen müssen in deinem Bericht beantwortet werden: wer, was, wann, wo?
- Erzähl der Reihe nach. Was zuerst passiert ist, wird zuerst berichtet.
- Der Bericht dient der sachlichen Information deines Publikums. Persönliche Wertungen solltest du weglassen.
- Beschreibe wichtige Einzelheiten genau, aber werde nicht zu ausführlich.
Fachbegriffe und was sie bedeuten
Text kamen einige Begriffe vor, die fett geschrieben wurden. Im Folgenden werden sie näher erklärt. Klick dich einfach durch oder such den Begriff, der dich interessiert und klick ihn an.