GRIPS Deutsch 18 So schreibst du einen guten Bericht
Du hast mit deinem Fahrrad einen Unfall - die Versicherung möchte einen Bericht. Auch beim Schulpraktikum oder in der Lehre ist ein Bericht gefragt. Wie der geschrieben wird und worauf du achten solltest, erfährst du hier.

Unfallbericht, Veranstaltungsbericht, Spielbericht, Arbeitsbericht - der Bericht kommt häufig vor. Bestimmt hast du anderen schon oft von einem Geschehnis "berichtet", bei dem sie nicht dabei waren. Das kannst du mündlich oder schriftlich tun.
Was ist eigentlich mit der Textform "Bericht" gemeint?
Ein Bericht ist ein Text, der ein Geschehen oder einen Sachverhalt schildert, ohne die eigene Meinung des Verfassers zu enthalten. Wichtig ist, dass er uns genaue Informationen zum Geschehen liefert. Er sollte also sachlich und genau informieren. Berichte unterscheiden sich dadurch, für wen sie bestimmt sind – beispielsweise für den Leser einer Schülerzeitung, eine Unfallversicherung oder für den Lehrer, der deinen Praktikumsbericht liest.
Übrigens, wenn Journalisten von einer "Nachricht" oder einer "Meldung" sprechen, meinen sie damit einen Bericht. Längere Berichte, die sehr genaue und ausführliche Informationen zu einem Thema geben und Zusammenhänge erklären, nennt man wiederum "Reportage" oder "Hintergrundbericht".
Wo begegnen uns Berichte im Alltag?
In jeder Tageszeitung wird eine Menge berichtet, beispielsweise über einen Autounfall oder die Eröffnung eines neuen Skate-Parks. Aber Berichte begegnen uns nicht nur in den Medien Zeitung, Internet, Fernsehen und Radio.
Auch Polizisten müssen viele Informationen, die sie bei einem Einbruch oder einem Verkehrsunfall erhalten, genau festhalten – im Polizeibericht. Sie leiten ihre Berichte an die Presse weiter und veröffentlichen sie im Internet. So kann man sich jederzeit informieren, was im Umkreis gerade passiert. Natürlich speichern sie ihre Berichte auch in den Polizeiakten. Man benötigt die genauen Daten wieder, wenn es zu einer Gerichtsverhandlung kommt.
Im alltäglichen Leben musst bestimmt auch du Berichte schreiben. Das könnten folgende Berichte sein:
- Praktikumsbericht (in der Schule)
- Berichtsheft (während der Ausbildung)
- Zeitungsbericht (zum Beispiel für die Schülerzeitung)
- Unfallbericht (für die Versicherung)
Beispiele von verschiedenen Berichten
Wie schreibe ich einen guten Bericht?
Ein Bericht hat ganz bestimmte Merkmale für Inhalt und Aufbau. Auch die Sprache eines Berichts hat klare Kennzeichen, die du beachten solltest. Hier kannst du nachlesen, wie du einen guten Bericht verfasst.
Die inhaltlichen und sprachlichen Merkmale eines Berichts
W-Fragen müssen beantwortet werden
Der Bericht informiert uns genau über ein Geschehnis oder eine Handlung. Er gibt dabei Antwort auf die sechs beziehungsweise sieben W-Fragen. Ein Unfallbericht muss auch darüber informieren, welche Folgen (Sach-und Personenschäden) der Unfall hatte.
Schreibst du einen Bericht über eine festliche Veranstaltung, gibt es keine "Folgen"! Hier bietet sich ein Abschlusssatz an (zum Beispiel "Alle Besucher des Sommerfestes hatten großen Spaß.")
Einleitung | Hauptteil | Schluss |
---|---|---|
Wer?
Wer war beteiligt? (Täter, Opfer, beteiligte Personen) | Was?
Was ist geschehen? (Vorfall, Ereignis) | Welche Folgen?
Welche Folgen hatte der Vorfall? (Auswirkungen) |
Was?
Was ist geschehen? (Vorfall, Ereignis) | Wie?
Wie ist das passiert? (Umstände, Verlauf) | |
Wann?
Wann ist es passiert? (Uhrzeit, Datum) | Warum?
Warum ist es geschehen? (Ursachen, Gründe) | |
Wo?
Wo fand der Vorfall statt? (Schauplatz, Ort) |
Achtung: Beginne deinen Bericht mit ein oder zwei Kernsätzen. Das bedeutet, dass du die ersten vier W-Fragen in ein oder zwei Sätzen beantwortest. So weiß der Leser gleich worum es geht.
Beispiel:
Am 03.05.2011 ereignete sich um 19.00 Uhr an der Kreuzung Aidenbach-/Boschetsriederstraße ein schwerer Verkehrsunfall zwischen einem 36 Jahre alten BMW-Fahrer und einem 20-jährigen Fußgänger.
Überflüssige Informationen weglassen
Einhalten der zeitlichen Reihenfolge
Halte beim Schreiben unbedingt die zeitliche Reihenfolge oder den Verlauf eines Geschehnisses ein. Nur so kann der Leser den Vorgang richtig verstehen. Wenn du verschiedene Bindewörter verwendest, fällt es dir leicht, den zeitlichen Ablauf richtig zu schreiben.