GRIPS Deutsch 25 Sag es durch die Blume - aber richtig!
Sicher stolperst du auch immer wieder über Begriffe, die du nicht kennst. Das geht jedem so. Nur, was tun? Gut ist, wenn du herausbekommst, um welche Art von Wörtern es sich handelt. Hier erfährst du, wie das funktioniert.
Wichtig ist erst einmal, dass es überhaupt nicht peinlich ist, wenn man ein Wort nicht versteht. Man kann es in einem Wörterbuch oder einer Internetsuchmaschine nachschlagen oder ganz einfach fragen!
Fachbegriffe und Fachsprache
Beispiele
Was wollen die von mir?
Bestimmt ging es dir im Praktikum so, dass dir einige Wörter und Begriffe begegnet sind, die du vorher nicht kanntest. Im Kindergarten wurde dir das pädagogische Konzept erklärt, in der Arztpraxis hast du dich gefragt, was eine Rhinitis ist und als der Koch gesagt hat, du sollst die Zwiebeln ablöschen hast du geantwortet, dass sie doch gar nicht brennen.
Fachchinesisch
Fachchinesisch?
Nicht umsonst spricht man scherzhaft von Fachchinesisch, denn es ist oft schwierig hier den Überblick zu behalten. Wenn man weiß, was dahinter steckt ist alles halb so wild. Jeder Beruf hat spezielle Begriffe. Kennt man sie, kann man sich schneller miteinander abstimmen und sich gegenseitig zuarbeiten. Wenn du als Mechaniker den richtigen Kreuzschlitzschrauber an den reichst, der unter dem Auto liegt, kann der einfacher weiterarbeiten.
Auflösungen
Lösungen
In einem pädagogischen Konzept steht, wie in einem Kindergarten gearbeitet wird, also worauf bei der Erziehung der Kinder Wert gelegt wird. Eine Rhinitis ist auch bekannt unter dem Namen Schnupfen und beim Ablöschen wird nach dem Anbraten eine Flüssigkeit in die Pfanne gegeben.
Sicher fragst du dich jetzt, wozu das alles gut sein soll. Man könnte doch auch so reden, dass es jeder gleich versteht. Nicht ganz. Mit einem Fachbegriff ist häufig klar, was sonst lange erklärt werden müsste. Wenn man in einem bestimmten Beruf arbeitet, ist es sehr praktisch, wenn man durch die Fachsprache, die es bei jedem Beruf gibt, den Kollegen einfach und schnell sagen kann, was Sache ist. In Fachsprache steckt also jede Menge Wissen eines bestimmten Berufs.
Kommst du mit Fachsprache in Berührung, dann frag einfach nach oder lies im Wörterbuch oder Internet nach. Ganz viele Begriffe kannst du gar nicht kennen. Wenn du damit häufiger zu tun hast, wirst du sie dir bestimmt irgendwann merken können. Also alles halb so wild!
Metapher
Keine Sorge, das Wort Metapher klingt geheimnisvoller als es in Wirklichkeit ist. Es kommt aus dem Griechischen und bedeutet "übertragen". Hier spielt also nicht die eigentliche Bedeutung des Wortes eine Rolle, sondern die übertragene.
Im übertragenen Sinn
1
Du bist ein Schatz
Du meinst nicht, dass der andere aussieht wie eine Truhe voller Goldketten mit Edelsteinen, sondern dass er oder sie für dich so wertvoll ist, wie ein Schatz.
2
Der geheimisvolle Fremde war dünn wie eine Bohnenstange
Wenn du das sagst, dann hat dein Zuhörer sofort das Bild eines langen, schlanken Mannes im Kopf. Das ist eindrücklicher und anschaulicher als: Ein sehr schlanker, langer Mann.
3
Die Nadel im Heuhaufen
Wer die Nadel im Heuhaufen sucht, der sucht eine schwer auffindbare, unauffällige Sache unter ganz ähnlichen Dingen - und natürlich handelt es sich dabei meistens nicht um eine Nadel.
4
Rabeneltern
Wenn jemand von Eltern behauptet, sie seien Rabeneltern, dann meint er damit: Die kümmern sich nicht um ihre Kinder und vernachlässigen sie.
5
Alles durch die rosarote Brille sehen
Wenn du alles durch die rosarote Brille siehst, dann hast du eine sehr eingeschränkte Wahrnehmung und willst nur die guten, positiven Seiten einer Sache oder Situation sehen. Die Wirklichkeit blendest du aus.
6
Da hast du den Nagel auf den Kopf getroffen
Da hast du in deiner Aussage das Wichtigste zu einem Thema zusammengefasst und gesagt - dazu brauchst du natürlich keinen Hammer, sondern die genau passenden Worte.
7
Schnee von gestern
Schnee von gestern ist ein Bild für etwas, das schon veraltet ist und überhaupt keine Bedeutung mehr hat.
8
Das ist ein alter Hut
Auch das bedeutet etwas ist veraltet, aber mehr im Sinn von: Es ist schon jedem bekannt und keine Neuigkeit mehr.
9
Wüstenschiff
Kamele werden gerne als Wüstenschiffe bezeichnet. Dabei wird die Wüste mit dem Meer verglichen und die Kamele als Transportmittel mit schaukelndem Gang als Schiff durch die Wüste.
10
Brich mir nicht das Herz!
Nun, persönlich wirst du niemanden aufschneiden und dann das Herz brechen - aber im übertragenen Sinn kann man jemandem das Lebensglück zerstören, weil man seine Liebe nicht erwidert, einfach geht oder etwas tut, was dem anderen große psychische Schmerzen bereitet.
Durch das Bild, das im Kopf entsteht, wird das Gesagte deutlicher. In Aufsätzen kannst du damit sicherlich punkten, solange keine Sachlichkeit verlangt ist. Dein Text ist dadurch eindrücklicher und anschaulicher.
Lehnwörter
Diese Wörter sind aus einer anderen Sprache ausgeliehen, aber schon so lange, dass man es ihnen nicht mehr anmerkt. Oder hättest du gewusst, dass Schokolade oder Tomate Lehnwörter sind? Die klingen doch wirklich deutsch, oder?
Lehnwort - woher kommst du?
Erklärung
Was ist ein Lehnwort?
Ein Lehnwort ist ein Wort, das aus einer fremden Sprache aufgenommen wird und an die neue Sprache in Aussprache, Schreibweise und Abwandlung angepasst wird.
Hier ein paar Beispiele:
Beispiele: 1
Von den alten Römern ...
stammen viele unserer Begriffe: Fenster, Schule, Wein, Küche, Engel, Kreuz, Medizin, Pille, Rezept oder Spital und noch viele, viele mehr.
2
Von den alten Griechen ...
stammen viele Wörter aus dem Bereich Theater, Dichtung, Philosophie, Medizin und Politik. Beispiele: Poet, Logik, komisch, Gitarre, Zepter, dramatisch oder Theater. Aber auch Mathematik und Physik kommen aus dem Griechischen.
3
Aus den arabischen Ländern ...
kommen viele Wörter, die mit "Al" beginnen: Alkohol, Algebra, Alchemie, Altan. Aber auch Kaffee, Zucker, Safran, Jasmin, Harem, Giraffe oder Kümmel.
4
Aus dem Hebräischen ...
Viele Namen stammen aus dem Hebräischen, zum Beispiel: Eva, Maria, David. Aber auch Amen, Halleluja, Satan oder Tohuwabohu.
5
Aus dem Italienischen ...
Konto, Bank, Konzert, Dirigent, Terrasse, Balustrade, Spaghetti, Parmesan, Aquarell oder Tenor. Die italienische Sprache hat vor allem im deutschen Bankwesen, in der Musik, Architektur, der Kunst und der Esskult ihre Spuren hinterlassen.
6
Aus dem Französischen ...
Im 18. und 19. Jahrhundert war Frankreich die politische Macht in Europa und hat Kultur und Politik stark beeinflusst. Das merkt man noch heute an vielen Begriffen: charmant, delikat, Kavalier, kokett, Delikatesse, Esprit, Kanapee.
7
Aus dem Englischen ...
Der Einfluss der englischen Sprache auf die deutsche wird seit dem 19. Jahrhundert immer stärker. Viele Begriffe aus dem Sport wurden übernommen, wie Training, Start oder Match. Aber auch viele Wörter des gesellschaftlichen Lebens wie Snob, Jeans oder Pullover.
8
Alle anderen Einflüsse ...
Kaum ein Sprachraum, der nicht auch im deutschen Wortschatz wiederzufinden ist.
Hier ein paar Beispiele:
Aus dem Australischen: Koala, Känguru oder Bumerang.
Aus dem Indischen: Bungalow, Kajal, Kuli, Shampoo oder Orange.
Aus dem Iranischen: Tasse, Tulpe, Schal oder Schach.
9
Einflüsse aus aller Welt ...
Aus dem Skandinavischen: Fjord, Rentier, Ski, Vielfraß, Knäckebrot oder Troll.
Aus dem Slawischen: Quark, Vampir, Ranzen.
Aus dem Aztekischen: Chili, Schokolade, Tomate oder Avocado.
Aus dem Polnischen: Jauche, Grenze, Gurke, Zeisig oder Säbel.
Aus dem Ungarischen: Dolmetscher, Paprika, Gulasch oder Kutsche.
Jede Sprache hat Lehnwörter aus den verschiedensten Sprachen, denn Sprache lebt und verändert sich ständig. Außerdem wird Sprache von Menschen gesprochen und die sind noch nie brav an einem Ort geblieben, sondern haben andere Länder und andere Kulturen kennengelernt und dabei das eine oder andere neue Wort mitgebracht.
Fremdwörter
Bei Fremdwörtern ist sofort klar, dass dieses Wort aus einer anderen Sprache kommt. Es wird nämlich im Gegensatz zum Lehnwort anders ausgesprochen. Manchmal ist die Bedeutung nicht gleich klar, dann heißt es nachlesen, aber viele Fremdwörter sind uns schon sehr vertraut. Oder kommen dir Wörter wie Baguette oder Steak fremd vor? Was sie allerdings schwierig macht, ist ihre Schreibung. Die musst du dir einfach merken, denn sie werden im Gegensatz zu deutschen Wörtern nicht so geschrieben wie man sie hört.
Schreibweise verrät Fremdwörter
Schreibweise
Die Schreibweise macht's
Fremdwörter erkennt man oft an der Schreibweise: Worte aus dem Französischen oder Englischen werden eben häufig nicht so geschrieben wie sie gesprochen werden. Da muss man aufpassen! Ein Tipp: Es gibt ein spezielles Fremdwörter-Lexikon, das kann sicher weiterhelfen!
Englisch
Aus dem Englischen
Viele Wörter aus der Musik und dem Show-Business (auch ein Fremdwort!) kommen aus dem Englischen: Pop, Heavy Metal, Rock, Songwriter oder Entertainer. Mittlerweile beeinflussen Technik und Computer unsere Sprache. Da international alles auf Englisch entwickelt wird, fließen auch diese Worte ins Deutsche ein: Computer, Headset, googeln, mailen, E-Mail, Internet. Aber auch chillen, Jetlag oder Meeting sind Fremdwörter aus dem Englischen.
Französisch
Aus dem Französischen
Ambiente, Baguette, Camembert, Bouillon, Coup, Journalist, Limousine, Portemonnaie, Rendevouz, Trottoir oder Boulevard.
Griechisch
Aus dem Griechischen
Alphabet, Akademie, Basilika, Physis, Psyche, Labyrinth, Xylophon (oder Xylofon), Pseudonym, Chirurg, Orchester, Planet.
Weitere
Weitere Sprachen
Aus dem Spanischen: Embargo, Moskito, Salsa, Siesta, Tapas, Sierra oder Nachos.
Aus dem Türkischen: Joghurt, Döner.
Redewendungen
Redewendungen kennt jeder. In Redewendungen wird etwas bildlich erklärt. Oft verstehen wir diese Bilder gar nicht mehr, weil sie aus früheren Zeiten stammen. Wenn man die Bedeutung einer Redewendung nicht kennt, muss man sich auf die Suche nach der ursprünglichen Bedeutung machen, um sie wirklich verstehen zu können. Der Wortlaut einer Redewendung kann nicht verändert werden. Man lässt beispielsweise die Katze aus dem Sack und nicht aus der Tüte. Die Redewendung wird sonst nicht verstanden.
Redewendung: Auf den Ursprung kommt es an
Beispiele
Redensarten können aus ganz unterschiedlichen Bereichen kommen: viele beziehen sich auf bestimmte Berufe und ihre Charakteristika, andere auf Musik, die Kunst, den Sport oder das gesellschaftliche Leben. Hier ein paar Beispiele:
Fett
Da ist sie aber ins Fettnäpfchen getreten!
Bedeutung: man beleidigt oder kränkt jemanden durch eine Ungeschicklichkeit.
Ursprung: Im Erzgebirge stand zwischen Tür und Ofen das Fett mit dem die Stiefel eingefettet wurden, um diese wasserdicht zu halten. Fett war sehr kostbar in früheren Zeiten und sehr wichtig. Deshalb war es eine große Ungeschicklichkeit, wenn man ins Fettnäpfchen hineintrat, denn das Fett durfte nicht verschwendet werden.
Korb
Und dann hat er mir einen Korb gegeben!
Bedeutung: Der andere hat kein Interesse an einer angebotenen Beziehung.
Ursprung: Diese Redewendung kommt aus dem Mittelalter. Die mittelalterlichen Sänger hofften von ihren Angebeteten erhört zu werden. Hatten diese kein Interesse, wurde ein Korb ohne Boden von der Burgmauer heruntergelassen.
Saiten
Jetzt zieh ich aber andere Saiten auf?
Bedeutung: sein Verhalten oder seine Vorgehensweise verändern, meistens auch strenger werden.
Ursprung: Saiten mit "a" kommt von den Saiteninstrumenten wie Gitarre, Geige oder Harfe. Wer dort andere Saiten aufzieht, verändert zugleich den Klang.
Kerbholz
Der hat doch was auf dem Kerbholz!
Bedeutung: sich schuldig gemacht, etwas verbrochen haben, mit dem Gesetz in Konflikt kommen.
Ursprung: Das sogenannte Kerbholz war früher eine erste Art der Buchführung. In ein Holzstück wurden Kerben geritzt, je nachdem was der eine bekam und der andere dafür leisten musste. Das Holz wurde gespalten und jeder bekam einen Teil. Zusammengefügt mussten die Kerben zusammenpassen. War das nicht der Fall, hatte einer geschwindelt - und hatte etwas auf dem Kerbholz.
Bahnhof
Ich versteh nur Bahnhof!
Bedeutung: man versteht oder hört schlecht, will etwas vielleicht auch nicht begreifen.
Ursprung: Die Redewendung stammt aus der Zeit des 1. Weltkrieges, als die Soldaten mit dem Zug in den Krieg oder wieder nach Hause fuhren. Der Bahnhof wurde für die Soldaten zum Inbegriff von Heimat und weil sie nach Hause wollten, sagten sie einfach "Ich verstehe nur Bahnhof", sie wollten also einfach nur nach Hause, egal worüber eigentlich gerade gesprochen wurde.
Blume
Er sagt es durch die Blume.
Bedeutung: etwas nur andeuten, auf etwas anspielen, versteckte Kritik ausüben.
Ursprung: Besonders im 18. Jahrhundert gab es eine richtige Sprache der Blumen. Jede Blume, jede Blüte, jeder Strauß und selbst die Anzahl der Blüten hatte eine Bedeutung. So war die Rose schon damals die Blume der Liebe. Wollte man die Liebe aber ablehnen, dann schenkte man zum Beispiel eine Kornblume. Damals wurden Gefühle eben nicht offen oder unverblümt ausgedrückt, sondern in der Geheimsprache der Blumen, vorausgesetzt man kannte sie!
Denkzettel
Dem verpass ich einen Denkzettel!
Bedeutung: jemanden strafen, ärgern, ihn deutlich warnen, sich rächen.
Ursprung: Im späten Mittelalter wurden Klagen vor Gericht schon in Schriftform zugestellt. Sie wurden Denkzettel genannt. Später wurden schriftliche Mitteilungen so genannt. Hatten Schüler ihre Aufgaben nicht erledigt, bekamen sie Denkzettel mit nach Hause. Und begleitet wurde die schriftliche Ermahnung oft auch von Prügel.
Sprichwörter
Sprichwörter gibt es in jeder Sprache. Sie reimen sich manchmal, damit man sie sich besser merken kann. Immer ist jedoch ein bisschen Lebensweisheit oder die Moralvorstellung einer Kultur darin enthalten. Bei den meisten Sprichwörtern kann man sich die Bedeutung über das sprachliche Bild erschließen.
Sprichwörtliches
Sprichwort
Lebensweisheit in Kurzform
Ein Sprichwort ist ein fester Satz. Man kann ihn nicht einfach abwandeln, wenn man ihn verwendet, außer man macht das mit voller Absicht. Im Sprichwort soll eine Weisheit oder Lebensregel in kurzer, einprägsamer Form ausgedrückt werden. Viele Sprichwörter stammen aus der Bibel oder von berühmten Autoren, Staatsmännern, Philosophen oder anderen Persönlichkeiten. Manchmal werden auch Zeilen aus Liedern zu Sprichwörtern. Hier ein paar Beispiele:
Beispiel 1
Hunger ist der beste Koch.
Bedeutung: Wenn man nur hungrig genug ist, dann isst man eigentlich alles, was auf den Tisch kommt.
Ursprung: Leider nicht bekannt. Aber rund um die Küche gibt es noch mehr Sprichwörter. So zum Beispiel: "Viele Köche verderben den Brei". Das bedeutet: Wenn zu viele Menschen an einer Sache arbeiten, ist das nicht immer sinnvoll.
2
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Bedeutung: Wenn man etwas wirklich möchte, dann findet man sicher auch eine Lösung.
Ursprung: Nicht bekannt.
3
Morgenstund hat Gold im Mund.
Bedeutung: Frühes Aufstehen lohnt sich, weil man am Morgen gut arbeiten kann und insgesamt mehr Zeit hat.
Ursprung: Es ist die wortgetreue Übersetzung aus einem lateinischen Lehrbuch. Ähnlich ist auch die Bedeutung von: Der frühe Vogel fängt den Wurm.
4
Was lange währt, wird endlich gut.
Bedeutung: Alles braucht seine Zeit und Geduld wird belohnt.
Ursprung: Wie bei so vielen Sprichwörtern ist auch bei diesem nicht klar, woher es stammt.
5
Da beißt die Maus keinen Faden ab.
Bedeutung: Das ist auf jeden Fall so!
Ursprung: Nach einem alten Brauch sollten sich die Frauen mit dem Frühlingsanfang nicht mehr ans Spinnrad setzen. Nach altem Glauben, zerbissen die Mäuse sonst den Faden. Möglich ist aber auch, dass sich dieses Sprichwort auf eine alte Fabel bezieht: Dort befreit eine kleine Maus einen gefesselten Löwen, indem sie den Strick durchbeißt.
6
Die Axt im Haus erspart den Zimmermann.
Bedeutung: Wenn man selbst etwas reparieren kann und dafür zu Hause ausgerüstet ist, dann spart man sich viel Geld.
Ursprung: Zitat nach Friedrich Schiller, aus seinem Drama "Wilhelm Tell". Von Friedrich Schiller stammt auch: "Früh übt sich, wer ein Meister werden will".
7
Auge um Auge, Zahn um Zahn.
Bedeutung: Wenn mir jemand etwas tut, dann tue ich ihm auch etwas und räche mich.
Ursprung: Ein Zitat aus dem Alten Testament der Bibel, Exodus 21,24.
8
Das schlägt dem Fass den Boden aus.
Bedeutung: Ausdruck für Empörung. Das ist ja unverschämt!
Ursprung: 1516 wurde in Bayern das "Reinheitsgebot" für Bier eingeführt. Die Brauereien wurden streng kontrolliert. Wurden dabei in einem Bierfass Zutaten entdeckt, die nicht erlaubt waren, wurde dem Fass der Boden ausgeschlagen und das Bier war verloren.
9
Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten.
Bedeutung: Eine Sache ist nie nur gut. Jede Sache oder Situation, die viele Vorzüge hat, hat auch immer Nachteile.
Ursprung: Zitat aus dem Drama "Götz von Berlichingen" von Johann Wolfgang von Goethe.
10
Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei.
Bedeutung: Alles, auch das Leben, geht zu Ende - wenn nur die Wurst zwei Enden hat, dann ist das als Ironie in diesem Zusammenhang gemeint.
Ursprung: Liedtext von Stephan Remmler.
"Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei
jawoll mein Schatz es ist vorbei..."