GRIPS Deutsch 28 Was man über Literatur wissen sollte
Man könnte sagen, unter Literatur fällt alles, was sich jemand ausgedacht und aufgeschrieben hat, damit jemand anderes es liest. Aber, das stimmt dann doch nicht, denn Einkaufszettel sind keine Literatur, oder?

Über Literatur lässt sich sehr viel sagen, so ist Literaturwissenschaft auch ein eigenes Studienfach, das man in jeder Sprache der Welt studieren kann. So weit wollen wir es nicht treiben, es geht darum ganz grundsätzlich zu klären, was man sich unter Literatur vorstellen kann. Grob gesagt fällt unter Literatur etwas, das jemand sich ausgedacht und aufgeschrieben hat, damit jemand anderes es liest. Einkaufszettel werden auch geschrieben, damit jemand sie liest. Trotzdem sind sie keine Literatur, denn sie erzählen keine Geschichte. Sie haben keine Handlung, sondern sind einfach nur Notizen, die nicht veröffentlicht werden sollen.
Literatur wird in verschiedene Gattungen unterteilt. Mehr darüber kannst du in den Lektionen Epik & Dramatik sowie Lyrik erfahren.
Mitfiebern - Miterleben
In unserem Fall sehen wir uns einen Roman genauer an und zwar einen Kriminalroman. In dieser speziellen Art Roman dreht sich alles darum einen Mörder zu finden und das Mordmotiv zu klären. Wie jeder Roman hat er einen Helden und einen Gegenspieler. Je besser und packender der Roman geschrieben ist, desto leichter kann man sich in den Helden hineinversetzen, den Gegenspieler hassen, für den Moment die gleichen Vorlieben und Abneigungen wie der Held haben und etwas miterleben, was man niemals tun würde im echten Leben.
Stimmung - Bilder im Kopf
Roman
Der Roman zählt zur literarischen Gattung Epik. Näheres zur Epik erfährst du in der Lektion Epik und Dramatik.
Ziel des Autors ist es, Szenen so genau zu beschreiben, dass die Stimmung eines Tatorts zum Beispiel nachempfunden werden kann. Wenn das gelingt, dann gruselt es uns beim Lesen, wir empfinden Spannung und lesen weiter. Lesen macht uns nur Spaß, wenn dabei Bilder im Kopf entstehen und wir richtig mitfiebern. Wird ein Buch verfilmt, denkt sich jemand anderes die Bilder aus und setzt sie dem Zuschauer als Film vor.
Verfilmte Literatur
Wenn man ein Buch gelesen hat, ist man vom Film meistens enttäuscht. Egal, wie gut der Film ist. Man erinnert sich an die eigenen Vorstellungen und Bilder, vieles muss im Film ausgelassen oder gekürzt werden. Ein Buch kann nur eine Vorlage für ein Drehbuch sein, da filmisch Vieles nicht so umsetzbar ist, wie in einem Roman geschrieben. Das bedeutet natürlich nicht, dass verfilmte Literatur keinen Spaß macht, sie ist eben nur anders als ein Buch.
Hörbücher
Wer nicht selbst lesen will oder aus Zeitgründen nicht kann, greift vielleicht zum Hörbuch. Hier kann man sich ganz bequem die meist gekürzte Geschichte vorlesen lassen und nebenbei andere Dinge erledigen. Die eigene Vorstellungskraft ist trotzdem gefragt, trotzdem ist es sehr bequem. Einordnen kann man es als Mittelding zwischen Film und selbst lesen.
Wie kommen Autoren zu ihren Ideen?
Am Anfang eines jeden literarischen Textes steht eine Idee, die ganz unterschiedlichen Ursprungs sein kann. Mal ist sie selbst erlebt, mal in der Zeitung gelesen, mal einfach ausgedacht. Es ist der Aufhänger, um den der Autor die Geschichte herumerzählt. Literarische Texte sind in der Regel fiktiv, also erfunden, müssen aber natürlich einen Bezug zur Realität haben, damit sie für viele Leser interessant sind. Gerade bei Krimis wird es besonders gruselig, wenn die Geschichte so wirkt, als könnte sie jederzeit gleich nebenan passieren.