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GRIPS Deutsch 36 Prüfungstraining 2: Textarbeit

Hat man den ersten Teil der Deutsch-Qualiprüfung, den Rechtschreibtest hinter sich, folgt sogleich der zweite: die Textarbeit. Als Erstes musst du dich hier für einen Text entscheiden. Und dann warten eine Menge Fragen auf dich.

Stand: 05.07.2016 | Archiv

Illustration GRIPS Deutschlehrerin- Lektion 36 | BR | Bild: BR

Wir orientieren uns in diesem Beispiel an der bayerischen Quali-Prüfung. Nach einem Rechtschreibteil folgt eine Textarbeit. Im Nachlesesteil 1 gibt es eine Menge Tipps zum Rechtschreibteil. Hier geht es nun um den Teil B der Prüfung, die Textarbeit.

Übersicht:

  • Was erwartet mich in der Quali-Prüfung im Fach Deutsch?
  • Tipps und Tricks für die richtige Vorbereitung
  • Tipps und Tricks für den Prüfungstag
  • So kannst du einen Quali bearbeiten und lösen


Beispiel Quali Deutsch (Bayern):

a) Die Rechtschreibprüfung - Der Rechtschreibtest
b) Die Textarbeit - Welchen Text nehme ich nur?
c) Die Textarbeit - Zeit richtig einteilen!
d) Die Textarbeit - Lesen will gelernt sein!
e) Die Textarbeit - Sachtext "Nur Mut" (Quali 2010)
f) Die Textarbeit - Literarischer Text "Jenny" (Quali 2010)

Wir starten jetzt mit dem Punkt b) und widmen uns gleich der Textarbeit, für sie hast du im Regelfall 145 Minuten Arbeitszeit. Etwa ein Drittel der Punkte werden für den Rechtschreibteil vergeben. Die restlichen zwei Drittel der Punkte liegen bei der Textarbeit.

b) Die Textarbeit - Welchen Text nehm ich nur?

Nimm dir am Anfang der Prüfung ungefähr 20 Minuten für die Textauswahl Zeit.

Teil B Textarbeit

Aufbau

Wie ist die Textarbeit aufgebaut?
In der Textarbeit hast du die Qual der Wahl. Hier musst du entscheiden, ob du Aufgaben zu einem Sachtext oder zu einem literarischen Text bearbeiten willst. Das ist nicht immer einfach. Wie du die richtige Entscheidung triffst, erfährst du hier.

Zu jedem Text werden dir 7 - 8 Aufgaben gestellt. Für die gesamte Textarbeit hast du 145 Minuten Zeit.

Anforderungen

Was muss ich in der Textarbeit tun?
Klar - zuerst musst du den Text lesen und verstehen. Wie du das am besten machst, kannst du unter Punkt e) nachlesen.
Davon abgesehen, können dich folgende Aufgaben erwarten:
- Überschriften zu Teilabschnitten formulieren
- Inhalte von Abschnitten zusammenfassen
- Textzusammenfassungen schreiben
- Fremdwörter im Text finden und erklären
- Begründungen schreiben
- Grafiken, Tabellen und Abbildungen erklären
- eine Stellungnahme verfassen
- eine Behauptung anhand von Beispielen und eventuell Begründungen erläutern

Hilfe bei deiner Textauswahl

Frage 1

Frage 1
Verstehe ich literarische Texte (zum Beispiel Erzählung oder Kurzgeschichte) oder Sachtexte (Zeitungsartikel) besser?

Tipp 1

Tipp 1
Verschaffe dir durch überfliegendes Lesen der beiden Texte einen Überblick.

Tipp 2

Tipp 2
Lies dir alle Aufgaben durch. Es nützt nichts, wenn du die ersten drei Aufgaben leicht beantworten kannst und dir dann bei den "großen" Aufgaben am Ende die Puste ausgeht.

Frage 2

Frage 2
Weiß ich schon etwas zum Thema des Textes? Mache stichpunktartige Notizen am Rand des Blattes - auch zu den Aufgaben. Durch die Stichpunkte hast du bereits eine gute Vorarbeit zur Lösung der Aufgaben geleistet. Schlimmer wäre es, wenn du nach 1,5 Stunden merkst, dass du nicht weiter kommst und doch besser den anderen Text genommen hättest.

Achtung

Achtung
Wenn du deinen Text gewählt hast, streiche den anderen Text und die Aufgaben dazu durch um Verwechslungen zu vermeiden.

c) Die Textarbeit - Zeit richtig einteilen

Arbeite mit einem Zeitplan. Teile deine Zeit richtig ein! Wie viel Zeit hast du insgesamt, wie viel planst du für jede Aufgabe? Du weißt am besten, welche Aufgaben dir liegen und du schnell erledigen kannst. Denke aber auch daran, dass Aufgabe 7 und 8 meistens die umfangreichsten Aufgaben sind. Für sie brauchst du mehr Zeit. Notiere dir die geplante Zeit am Rand des Aufgabenblattes.
Verwende 10 - 15 Minuten für die Korrektur (Stimmt die Aussage meiner Sätze inhaltlich mit der Frage überein? Sind meine Sätze sinnvoll? Rechtschreibung? Grammatik?)

d) Die Textarbeit - Lesen will gelernt sein!

5-Schritt-Lesetechnik: Jetzt gilt's!

1. Schritt

Text lesen und das Thema gezielter erfassen
- Welches Grundthema hat der Text?
- Was weißt du schon darüber (Stichpunkte machen?)

2. Schritt

Klärung unbekannter Wörter
Unterstreiche alle unbekannten Wörter mit der gleichen Farbe (zum Beispiel immer grün), versuche alle unbekannten Wörter aus dem Textzusammenhang zu erschließen. Notiere dir die Bedeutung des neuen Wortes am Rand.

3. Schritt

Stelle Fragen an den Text
Wer? Was? Wann? Wo? Wie? Warum? Versuche diese Fragen stichpunktartig zu beantworten (Rückseite). Das ist keine überflüssige Sache, du erleichterst dir damit das Beantworten der einzelnen Aufgaben. Bei diesen Notizen kannst du später "spicken".

4. Schritt

Finde zu jedem Absatz Teilüberschriften
Dieser Schritt hilft dir zu prüfen, ob du alle Abschnitte richtig verstanden hast. Fällt dir diese Aufgabe schwer, musst du noch einmal genau nachlesen, Stichpunkte finden, unbekannte Wörter klären ...
Notiere die Teilüberschrift in einem Satz oder in Stichpunkten auf deinem Notizblatt (mit Zeitangabe).
Dieser Schritt hat einen weiteren Vorteil, manchmal muss man in Aufgabe 1 - 5 eine solche Überschrift finden. Das hättest du damit schon erledigt.

5. Schritt

Ergänze deine Stichpunkte
Dir fällt noch etwas ein? Dann ergänze deine Stichpunkte auf dem Angaben- oder Notizblatt. Manchmal hilft es sehr, wenn man ein kurzes Brainstorming macht und eine Mind-Map zum Thema erstellt. Auch dieser Schritt erleichtert es dir, die Aufgaben später zügig und richtig zu beantworten.

Tipp

Wie bearbeite ich die Aufgaben richtig?
Nach dem genauen Erschließen des Textes:
- Viele Aufgabenstellungen wiederholen sich. Durch regelmäßiges Üben erkennst du bald, was bei einer Formulierung zu tun ist.
- Unterstreiche die Schlüsselwörter in den Aufgabenstellungen, damit du keinen Teil der Arbeitsanweisung übersiehst.
Zum Beispiel: Formuliere die Grundgedanken zu ... Zitiere ... Fasse den Text zusammen ...

e) Die Textarbeit - Sachtext "Nur Mut" (Bayerischer Quali 2010)

Im Text "Nur Mut" geht es um das Thema Zivilcourage. Nicht alle Aufgaben beziehen sich aber auf dieses Thema. Viele Aufgaben sind allgemein formuliert und wiederholen sich häufig. Durch regelmäßiges Üben mit verschiedenen Quali-Aufgaben erkennst du bald, was du bei welcher Formulierung tun musst. Wir haben für dich, die wichtigsten Aufgabentypen bearbeitet. Damit du weißt, was bei diesen Aufgaben von dir verlangt wird, unterstreichst du am besten immer Schlüsselwörter. Zum Beispiel: ... fasse den Inhalt zusammen ...; ... erläutere dies an zwei Beispielen ...

Sachtext: Nur Mut

Es gibt sie, die Tapferen, die beherzt in einer bedrohlichen Situation einschreiten und Zivilcourage zeigen. Der Mut ist ihnen nicht angeboren, sagen Psychologen. Man kann ihn lernen. Doch warum ist es so schwierig, tapfer zu sein?
Mut ist nicht angeboren, sondern muss erlernt werden. Es beginnt damit, dass sich einer unverschämt in der langen Schlange an der Kasse vordrängelt, ohne dass wir ihn auf seinen Platz verweisen - nämlich ganz hinten. Dabei sollten wir einfach nur Nein sagen. Dazu braucht es Mut. "Mut ist das Zutrauen zu uns selbst, etwas zu wagen. Es ist eine Fähigkeit, die man erlernen kann", sagt die Psychologin Anne Frey von der Ludwig-Maximilian-Universität in München, die sich mit einer speziellen Form von Mut beschäftigt: der Zivilcourage. Der soziale Mut - die Zivilcourage - wird uns nicht in die Wiege gelegt. "Es gibt kein Mut-Gen", sagt die Psychologin. Damit wir diese Art von Mut entwickeln können, brauchen wir als Kinder Vorbilder: Eltern, Lehrer und andere Idole.
Zivilcouragierte Menschen kennen ihre Wertvorstellungen und formulieren sie ganz klar: "Ich schlage nicht. Ich grenze niemanden aus. Ich mobbe nicht. Ich bin gegen Willkür und für Demokratie." Und für diese Werte sind sie auch bereit, durch beherztes Einschreiten persönliche Nachteile in Kauf zu nehmen. Diese Haltung kann man auch schon bei Kindern beobachten, die den anderen sagen: "Ich finde es blöd, wenn ihr den anderen hänselt, und ich mache da nicht mit." Zivilcourage setzt bestimmte persönliche Eigenschaften voraus, zum Beispiel Einfühlungsvermögen. Menschen, denen es daran fehlt, sehen gar keine Notwendigkeit, anderen zu helfen. Kinder, die sich zudem in ihrer Haut wohlfühlen, können eher auf die Bedürfnisse von anderen achten. Sie spüren auch, dass sie kompetent sind, anderen zu helfen.
"Wer kein Selbstvertrauen zu sich hat, dem fehlt der echte Mut. Er wird dieses Defizit mit Mutproben kompensieren - doch das ist nur Fassade", analysiert Mathias Jung, Psychotherapeut und Buchautor. Dieses Vertrauen zu entwickeln, ist eine Entwicklungsaufgabe für das ganze Leben.
Harry Potter, der Lieblingsheld vieler Jugendlicher bewältigt diese Aufgabe beispielhaft. Immer wieder muss er seine Ängste überwinden und wird dadurch immer tapferer. "Gerade darum ist Harry tapfer, weil er um seine Angst weiß. Er verdrängt sie nicht und geht mitten hindurch. Angst und Mut, das sind zwei Seiten einer Medaille.", sagt Jung. Mut beinhaltet immer auch die Fähigkeit zur Angst. Auch der Mutige nimmt Warnsignale wahr und prüft, ob er der Situation gewachsen ist. Entfällt die Einschätzung des Risikos, dann herrscht der Übermut vor, mit dem man sich und andere in Gefahr bringt. Wer ein zu großes Risiko eingeht, hat vorher nicht gut nachgedacht. Etwa Kinder, die von anderen Kindern vor Mutproben gestellt werden - unangemessene Aufgaben, wie von Häusermauern springen oder S-Bahn-Surfen. "Der eigentliche Mut hier wäre, Nein zu sagen", meint Psychologin Frey.
Oftmals sind wir auch feige, eine Meinung zu vertreten, weil wir befürchten, uns unbeliebt zu machen. Dass Jugendliche und Erwachsene oftmals nicht den Mut aufbringen, ihre eigene Meinung zu artikulieren, liegt häufig an einer starken Bindung an die Familie, an "die Kumpels" oder die Clique. Loyalitätskonflikte und Isolationsängste hindern dann am mutigen kleinen Widerstand.
"Mut kann man lernen", sagt die Psychologin. Dazu brauche es vor allem Fehlerfreundlichkeit. Wenn man sich zum Beispiel nicht traut, ein Referat zu halten, dann spricht man vielleicht noch nicht laut genug, hält nicht richtig Blickkontakt und verhaspelt sich. Doch das dürfte man nicht überbewerten.
"Wenn man mutig ist, dann geht man neue Wege, dann traut man sich was und da darf man auch Fehler machen."
Frey rät, den Mut in ganz vielen Situationen im Alltag zu trainieren. Jeder könne es sich vornehmen, einmal am Tag mutig zu sein. Was mutiges Verhalten für jeden bedeutet, hängt von seiner Entwicklung ab: Für ein Kleinkind ist die erste Rutsche eine riesige Herausforderung, später ist es der Sprung vom Einer, Dreier und Fünfer. Für einen Erwachsenen kann das Nein gegenüber dem Kollegen, der gern Arbeit an ihn abdrückt, ein großer Schritt in Richtung Tapferkeit sein.

Mit freundlicher Genehmigung der Autorin Susanne Rytina und Focus-Online.

Aufgabentyp 1

Typ

Textzusammenfassung
Fast immer geht es in einer der ersten Aufgaben darum, den Text oder Textabschnitte mit eigenen Worten zusammenzufassen. Das ist auch hier gemeint, wenn du die "Grundgedanken" des Textes wiedergeben sollst. Du kennst eine Textzusammenfassung auch unter dem Wort "Inhaltsangabe".
So könnte die Aufgabe auch formuliert sein:
- Fasse den Inhalt des Textes / des Abschnitts in wenigen Sätzen zusammen.
- Fasse die wesentlichen Aussagen des Textes in wenigen Sätzen zusammen.
- Fasse den Inhalt der Geschichte / Erzählung in wenigen Sätzen zusammen.
- Verfasse eine kurze Inhaltsangabe.

Ansatz

So gehst du vor
- Verwende dein Notizblatt: du hast Schlüsselbegriffe unterstrichen und Teilüberschriften für die Absätze gefunden, setze sie jetzt ein.
- Ergänze deine Notizen durch erneutes Lesen.
- Schreibe einen Einleitungssatz / erwähne den Autor und die Quelle.
Beispiele:
a) Im Text / Zeitungsartikel "Nur Mut" von Susanne Rytina aus dem Magazin "Focus Online" geht es um ...
b) Die Autorin Susanne Rytina beschäftigt sich in ihrem Artikel "Nur Mut" mit dem Thema Zivilcourage.
- Fasse den Text abschnittsweise zusammen.
- Achtung: Der Einleitungssatz (Kernsatz) deiner Textzusammenfassung fasst in einem Satz das grundsätzliche Thema (Zivilcourage) des Textes zusammen.
- Schreibe im Präsens, sachlich und verwende treffende Verben und Adjektive.
Beispiele:
Die Autorin berichtet / erzählt / meint / beschreibt ...
- Beachte den Umfang: wenige Sätze, zirka 1/3 bis halbe Seite.

Vorsicht!

Darauf achten Lehrer bei der Korrektur
- Gibt es einen Einleitungssatz / Kernsatz?
- Wurde im Präsens geschrieben?
- Sind die Sätze so, wie sie gefordert sind? Sollen es Stichpunkte sein oder ganze Sätze? Was wird verlangt?
- Wurde eine sachliche, knappe und präzise Sprache verwendet?
- Wurden eigene Worte / Formulierungen gefunden?

Aufgabe

Formuliere die Grundgedanken des Textes in wenigen Sätzen.

Lösung

(Muster-) Lösung
Die Autorin Susanne Rytina beschäftigt sich in ihrem Artikel "Nur Mut" mit dem Thema Zivilcourage. Zuerst erklärt sie, dass Mut nicht angeboren ist. Vorbilder wie Eltern spielen eine wichtige Rolle dabei Mut zu erlernen.
Selbstbewusstsein und Einfühlungsvermögen sind notwendig, um auf seinen eigenen "Werten" zu bestehen und sich mutig für Schwächere einzusetzen. Die Autorin betont aber, dass auch mutige Menschen Ängste haben, die sie überwinden müssen. Der Unterschied zwischen Mut und Übermut besteht darin, dass Mutige das Risiko einschätzen können, Übermütige aber nicht. Insgesamt bedeutet "mutig zu werden" auch aus seinen Fehlern zu lernen, beispielsweise Selbstsicherheit zu gewinnen. Schließlich kommt es darauf an, in vielen Alltagssituationen couragiertes Verhalten zu zeigen und auszuprobieren.

Aufgabentyp 2

Typ

Fremdwörter im Text finden
Die Aufgabe "Fremdwörter suchen" begegnet dir sehr häufig. Wenn du den Text gründlich gelesen und bearbeitet hast (5-Schritte-Lesetechnik), sollte sie dir leicht fallen.

Ansatz

So gehst du vor
- Unterstreiche alle Fremdwörter im Text.
- Erschließe dir die Wörter mihilfe des Kontextes. (Sätze, die um das Wort stehen.)
- Finde die passenden Wörter und ordne zu.
- Achte auf richtiges Abschreiben.
- Vorbereitung: Lege dir beim Lernen ein Vokabelheft für Fremdwörter an.
- Du darfst hier stichpunktartig antworten.

Vorsicht!

Darauf achten Lehrer bei der Korrektur
... ob das Wort richtig abgeschrieben ist - und natürlich, ob es das richtige Wort ist, das den Sinn trifft.

Aufgabe

Im Text kommen folgende Begriffe als Fremdwörter vor:
a) Mangel
b) ausgleichen
c) deutlich aussprechen
d) Wagnis
Schreibe sie heraus und ordne sie entsprechend zu.

Lösung

(Muster-) Lösung
a) Mangel = Defizit
b) ausgleichen = kompensieren
c) deutlich aussprechen = artikulieren
d) Wagnis = Risiko

Aufgeabentyp 3

Typ

Beispiele im Text finden
Bei diesem Aufgabentyp sollst du zu einer Aussage oder Frage Beispiele aus dem Text suchen. Wichtig ist, dass du die Aussage oder Frage verstehst.
Sieh dir auch genau an, wie lange die Antwort sein soll und wie viele Beispiele gefordert sind.

Ansatz

So gehst du vor
- Lies die Aufgabenstellung genau durch (Stichpunkte oder ganze Sätze?).
- Kläre unbekannte Begriffe im Text, zum Beispiel Zivilcourage / Überzeugung.
- Übersetze die Aufgabenstellung, zum Beispiel: Was wollen Menschen durch ihre Zivivlcourage / ihren Mut bewirken, welche Werte sind wichtig?
- Suche und unterstreiche die zutreffenden Informationen im Text.
- Greife die Worte der Aufgabenstellung wieder auf: Menschen mit Zivilcourage treten für folgende Ziele ein ...
- Schreibe Stichpunkte ordentlich mit Spiegelstrich untereinander.

Vorsicht!

Darauf achten die Lehrer bei der Korrektur
- Sie überprüfen die Rechtschreibung.
- Sind die Beispiele inhaltlich korrekt?
- Hast du dich an die Anweisungen der Fragestellung gehalten?
Also hast du in sauberen Stichpunkten geantwortet und wirklich nur vier Beispiele aufgeschrieben?

Aufgabe

Für welche Überzeugungen treten Menschen mit Zivilcourage ein?
Nenne stichpunktartig vier Beispiele aus dem Text.

Lösung

(Muster-) Lösung
Menschen mit Zivilcourage treten für folgende Überzeugungen ein:
- keine Ausgrenzung
- kein Mobbing
- Achtung vor der Demokratie
- gegen Willkür und Machtmissbrauch

Aufgabentyp 4

Typ

Eine Textstelle zitieren
Beim Zitieren werden zwei Dinge geprüft. Zum einen, ob du den Text verstanden hast und passende Textstellen findest. Und zum anderen natürlich, ob du korrekt zitieren kannst. Und das kann man prima üben.

So könnte die Aufgabe formuliert sein:
- Welcher Abschnitt gibt ein Beispiel für Zivilcourage? Zitiere die Textstelle.
- Welche Textstelle passt am besten zur Abbildung? Zitiere.
- Welche Textstelle macht dies deutlich? Zitiere.

Ansatz

So gehst du vor
- Mach dir zunächst je nach Aufgabe eigene Gedanken, damit es dir leichter fällt eine passende Textstelle zu finden.
Also: Sollst du eine passende Textstelle zu einer Abbildung finden, sieh dir die Abbildung an und überlege, was diese ausdrückt. Oder: Sollst du eine Textstelle finden, die ein bestimmtes Gefühl ausdrückt, überlege was du mit diesem Gefühl verbindest, welche Wörter oder Beschreibungen dir dazu einfallen.
Lies den Text und markiere eine oder mehrere passende Textstellen.
Schreibe nun diese ein bis zwei Sätze als Zitat in deine Reinschrift ab.
Du musst wirklich nur abschreiben. Bei dieser Aufgabe werden keine eigenen Formulierungen von dir erwartet.
Tipp
- Setze die Anführungszeichen, um deutlich zu machen, dass du zitierst.
- Schreibe das Zitat genau ab. Du darfst keine Veränderungen der Textstelle vornehmen.
- Ausnahme: Du kannst Teile eines Satzes oder einer Textstelle, zum Beispiel einen Nebensatz, weglassen. Diese Auslassungen musst du aber mit [...] kennzeichnen.

Vorsicht!

Darauf achten die Lehrer bei der Korrektur
- Passt die zitierte Textstelle?
- Sind ein, zwei passende Sätze gefunden worden? Es hilft nicht, wenn du den halben Text zwar formal korrekt zitierst, aber die Lehrer sich dann die passende Textstelle aussuchen dürfen!
- Ist eine Textstelle abgeschrieben worden? Oder steht da nur eine Zeilenangabe? Das reicht nämlich nicht!

Aufgabe

Die Autorin meint, dass die Angst, Freunde zu verraten und dann alleine dazustehen, viele davon abhält, "Nein" zu sagen.
Zitiere die entsprechende Textstelle.

Lösung

(Muster-) Lösung
"Dass Jugendliche und Erwachsene oftmals nicht den Mut aufbringen, ihre eigene Meinung zu artikulieren, liegt häufig an einer starken Bindung an die Familie, an "die Kumpels" oder die Clique. Loyalitätskonflikte und Isolationsängste hindern dann am mutigen kleinen Widerstand." (Z. 48 - 52 im Fließtext)

Aufgabentyp 5

Typ

Begriffe aus dem Text genau erklären
Hier sollst du nicht nur einen Begriff aus dem Text genau erklären, sondern zwei Begriffe aus dem Text mithilfe von eigenen Beispielen unterscheiden. Der Text kann dir bei dieser Aufgabe helfen, die Begriffe genau zu verstehen. Darüber hinaus bist du aber gefordert nach passenden Beispielen zu suchen. Bedenke dabei, ein Beispiel sollte nicht "an den Haaren herbeigezogen", sondern realistisch und nachvollziehbar sein. Du kannst dabei an deine eigenen Erfahrungen mit "Mut" und "Übermut" denken.

Ansatz

So gehst du vor
- Arbeite mit dem Text, hast du vielleicht schon eine Textstelle zu dem Begriff "Übermut" unterstrichen?
- Versuche zuerst die Bedeutung der Begriffe aus dem Text zu erschließen, erstelle einige Stichpunkte zu den Begriffen, zum Beispiel:
Mut = Ängste überwinden, Risiko einschätzen, eigene Meinung vertreten, sich für Werte einsetzen.
Übermut = Risiko nicht beachten, sich beweisen, Gefahr für sich und andere.
- Erkläre nun die Bedeutung eines jeden Wortes mithilfe deiner Stichpunkte in einem Satz.
- Füge je ein eigenes Beispiel an, das realistisch und sinnvoll ist.
- Vorsicht: Halte dein Beispiel kurz und schweife nicht zu sehr ab.
- Schreibe, auch wenn du von dir berichtest, nicht in der Umgangssprache!

Vorsicht!

Darauf achten Lehrer bei der Korrektur
- Je Begriff muss ein erklärender Satz und ein Beispielsatz vorhanden sein.
- Passt das Beispiel inhaltlich zur Erklärung oder ist es "an den Haaren herbeigezogen"?
- Sind die Beispiele knapp und treffend formuliert?
- Sind die Sätze vollständig und grammatisch richtig?

Aufgabe

Im Text werden die Begriffe "Mut" und "Übermut" verwendet. Zeige die Unterschiede in ihrer Bedeutung an jeweils einem eigenen Beispiel auf.

Lösung

(Muster-) Lösung
Mut bedeutet, die eigenen Ängste überwinden zu können, ohne dabei das Risiko einer Handlung aus den Augen zu verlieren. Setzt man sich beispielsweise für ein unterdrücktes Klassenmitglied ein, dann überwindet man seine eigenen Ängste gegenüber den Unterdrückern und beweist Mut, ohne in eine besonders gefährliche Lage zu geraten. Übermut bedeutet in Situationen mit hohem Risiko für sich und andere zu viel Mut zu zeigen. Mutproben, wie das Springen von einer Brücke oder die Beschädigung fremden Eigentums, sind ein klassisches Beispiel dafür.

Fragen zu Bildern und Statistiken

Aufgabe 6 und 7 sind konkrete Fragen zu den Abbildungen. Die Abbildung dürfen wir aus rechtlichen Gründen hier nicht zeigen. Wichtig ist, dass du dir die Aufgaben genau durchliest und die Bilder dazu genau anschaust. Bei den Fragen zu Abbildungen sind oft eigene Meinungen, Interpretationen oder Auslegungen gefragt. Achte beim Formulieren darauf, korrekte Sätze zu schreiben. Antworte wirklich nur auf die Frage und beachte die Längenangaben.

f) Die Textarbeit - literarischer Text "Jenny" (Bay. Quali 2010)

Die Erzählung "Jenny" handelt vom Umgang mit behinderten Menschen in Familie und Alltag. Auch hier beziehen sich nicht alle Fragen auf dieses Thema. Viele Aufgaben sind allgemein formuliert und wiederholen sich häufig.

Literarischer Text "Jenny" (Quali 2010 Bayern)

"Ich fahr' in die Stadt zum Einkaufen", sagt Mutter.
"Kannst du das nicht morgen machen?", frage ich.
Aber sie schüttelt den Kopf und erklärt mir: "Nee, ich muss heute fahren. Morgen soll ich mit Claudia zur Untersuchung ins Krankenhaus. Das dauert bestimmt wieder endlos." Na gut, ich bleibe also hier. Aber wirklich nicht gerne. Eigentlich wollten wir nämlich mit den Rädern wegfahren, Jenny, Bernd und ich. Die beiden werden's tun. Ich nicht.
Und Mutter drückt mir einen schnellen Abschiedskuss auf die Backe, nimmt ihre Einkaufstasche und geht. An der Tür stoppt sie kurz noch mal und sagt: "Vergiss nicht, Claudia die Tabletten zu geben." Dann ist sie draußen. Und ich sitze in der Küche und darf nicht mit den anderen wegfahren. Ich weiß schon, einer muss auf meine kleine Schwester aufpassen. Aber was heißt hier klein? Fast so groß wie ich ist Claudia. Und ich bin nur ein bisschen kleiner als meine Mutter. Da kommt Claudia schon, steht in der Tür und sagt: "He". Dazu lächelt sie. Jetzt drückt sie den Lichtschalter, knipst ihn an und aus. Sieht auf ihre Hand und zur Lampe. Nochmals und noch mal macht sie das. "Licht", sagt sie und redet dann weiter.
Was sie noch redet, verstehe ich nicht. Das klingt, als würde sie eine andere Sprache sprechen. Eine, die nur sie versteht. Bei ganz kleinen Kindern hört sich das ähnlich an. Aber Claudia ist ja groß. Trotzdem kann sie kaum mehr sprechen als so'n Kleinkind. Sie hat bei ihrer Geburt nämlich mal einige Zeit keine Luft bekommen.
Dabei ist irgendetwas mit ihrem Gehirn passiert. Deswegen muss sie auch gleich wieder die Tablette schlucken. Ohne die wird sie ganz aufgeregt.
Claudia ist aus dem Zimmer gegangen. Ich höre eine Tür zufallen.
Wohin hat Mutter die Tabletten nur gelegt? Die Schachtel steht doch sonst immer im Regal, neben dem Herd. Da finde ich sie aber nicht und auch nicht im Küchenschrank. Aber sie braucht die Tabletten jetzt.
"Claudia!", rufe ich und bekomme keine Antwort. In ihrem Zimmer steckt sie nicht. Dafür sehe ich auf ihrem Schrank die Tablettenschachtel. Und dann schreit Claudia. Ich erschrecke, renne zum Badezimmer und reiß' die Tür auf. Da steht meine Schwester, zeigt zum Klo. Die Wasserspülung läuft, und eine halbe Rolle Klopapier liegt abgerollt auf den Fußbodenkacheln. Die andere Hälfte hat sie wohl ins Klo geworfen. Jedenfalls ist es verstopft.
Ich bin sauer, rolle das restliche Papier auf und hoffe, dass das Wasser doch noch abläuft. Wenn nicht, werde ich den Abfluss schon irgendwie freibekommen, beruhige ich mich.
So ... und jetzt die Tablette. Die schluckt sie sofort.
Ich will mich nicht über Claudia ärgern. Auch nicht darüber, dass ich nicht mit den anderen wegfahren kann. Aber trotzdem möchte ich weg. Und ob ich das will oder nicht, ich ärgere mich, dass ich's nicht darf.
Claudia hat sich ein Stück Watte aus dem Wattebeutel meiner Mutter gezupft und pustet dagegen. Das Wattestück fliegt wie 'ne Schneeflocke und fällt langsam und weich auf den Kachelboden.
"Komm", sage ich. Claudia guckt zum Klo, dann zu mir. Ich nehme sie einfach am Arm. Da geht sie mit.
Am Türgriff ihres Zimmers bleibt sie stehen und drückt den ein paar Mal. "Papa", sagt sie. Das ist auch so'n Wort, das sie gelernt hat. Warum fällt ihr das gerade eben ein? Hat er mal den Türgriff repariert, und sie hat dabei zugesehen? Ich weiß einfach oft nicht, was sie meint.
Jetzt guckt sie den Griff auf der anderen Seite der Tür an, drückt ihn und schmeißt die Tür mit Wucht zu.
"Das sollst du nicht", schimpfe ich. Die nervt mal wieder. Eigentlich könnte ich ein bisschen mit ihr rausgehen. Das macht sie ganz gern. "Claudia", rufe ich. Sie hat gemerkt, dass ich sauer auf sie bin, und verzieht das Gesicht.
Ich halte ihr einfach die Jacke hin. Sie schlüpft rein und rennt sofort zum Stuhl im Flur. Auf den setzt sie sich, damit ich ihr die Schuhe anziehe und zubinde.
"Weggehen", sage ich.
"Da", sagt sie und freut sich. Schade, dass ich nicht wenigstens manchmal mit ihr reden kann. Richtig reden, meine ich. Aber sie schafft eben nicht mehr als ein paar Wörter.
Auf der Treppe poltert sie mächtig. "Psst", mache ich. Die Nachbarn beschweren sich nämlich, wenn sie laut ist. Claudia kann sich einfach nicht merken, dass sie das nicht sein soll. Und dann sind wir draußen, meine kleine große Schwester und ich.
Jenny spielt am Hauseingang gegenüber. Eigentlich ist sie meine beste Freundin. Sie sieht mich und rennt zu mir. "Hallo", sagt sie. "Kommst du nachher mit?"
"Geht heute nicht", sage ich.
"Musst du wieder aufpassen?", stöhnt Jenny, und ich nicke. Es ist komisch, wie sie Claudia ansieht. Sie versteht irgendwie nicht, dass meine Schwester kaum was reden kann. Das passt einfach nicht in Jennys Kopf.
"Tschüs", sagt Jenny.
"Tschüs", sage ich, und weg ist sie.
Plötzlich guckt mich Claudia an. Sie verzieht ihr Gesicht, als würde sie sich anstrengen, und sagt: "Jenny ...", zwar undeutlich, aber ich versteh's. Sie hat Jenny gesagt. Zum ersten Mal. Die kennt sie ja auch, hat sie schon oft gesehen.
Am liebsten möchte ich hinter Jenny herrennen und ihr erzählen: Claudia sagt Jenny. Aber für Jenny ist das sicher nichts Besonderes, für mich schon. Und meine Eltern werden sich riesig freuen, wenn sie das hören. Ein ganzes neues Wort hat Claudia gelernt!
Vor zwei Jahren dachten wir nie, dass sie überhaupt mal Wörter sprechen könnte. Ich möchte 'n Purzelbaum schlagen auf dem Asphalt und tu's natürlich nicht. Dafür tipp' ich Claudia gegen die Schulter. "Jenny", sage ich, damit sie ihr neues Wort nicht vergisst.
"Jenny", sagt sie. Und jetzt freu' ich mich riesig, dass ich bei ihr geblieben bin.
Jenny. Ein tolles Claudiawort. Dabei ist es eigentlich schwer zu sprechen: Jenny. Das Wort klingt für mich, als hätte es 'ne kleine Sonne in sich. Ich fass' Claudia an der Hand. Hoffentlich vergisst sie ihr neues Wort nicht. "Jenny", sage ich. "Jenny", sagt sie. Ganz laut und fast deutlich.

Mit freundlicher Genehmigung des Autors Achim Bröger aus "Der bunte Hund 1", Weinheim 1981.

Aufgabentyp 1

Typ

Textzusammenfassung
Fast immer geht es in einer der ersten Aufgaben darum, den Text oder Textabschnitte mit eigenen Worten zusammenzufassen. Du kennst eine Textzusammenfassung auch unter dem Wort "Inhaltsangabe".

So könnte die Aufgabe auch formuliert sein:
- Fasse den Text in wenigen Sätzen zusammen.
- Fasse die wesentlichen Aussagen des Textes in wenigen Sätzen zusammen.
- Fasse den Inhalt der Geschichte / Erzählung in wenigen Sätzen zusammen.
- Verfasse eine kurze Inhaltsangabe.

Ansatz

So gehst du vor
Falls du Schritt 1 und 2 nicht schon beim gründlichen Lesen des Textes (5-Schritt-Technik) gemacht hast, beginne so:

1. Lies den Text. Markiere dabei Wichtiges mit dem Textmarker.
2. Teile den Text in Sinnabschnitte ein. Markiere auch diese Abschnitte mit einem farbigen Stift oder Klammern.
3. Beginne deine Zusammenfassung mit einem Einleitungssatz (Kernsatz), in dem du Textart, Titel und Autor nennst.
Beispiel: In der Erzählung "Jenny" von Achim Bröger, erschienen in "Der bunte Hund 1", geht es um ...
4. Fasse nun jeden Sinnabschnitt in ein bis zwei Sätzen zusammen. Es kann auch hilfreich sein, sich Überschriften für die einzelnen Abschnitte zu notieren. Wichtig ist, dass du eigene Formulierungen findest und nicht einfach Sätze abschreibst.

Vorsicht!

Darauf achten Lehrer bei der Korrektur
- Gibt es einen Einleitungssatz / Kernsatz?
- Wurde im Präsens geschrieben?
- Sind die Sätze vollständig? Ausnahme: In der Aufgabe steht, du sollst den Text stichwortartig zusammenfassen.
- Wurde eine sachliche, knappe und präzise Sprache verwendet?
- Wurden eigene Worte / Formulierungen gefunden?

Aufgabe

Formuliere die Grundgedanken des Textes in wenigen Sätzen.

Lösung

(Muster-) Lösung
In der Geschichte "Jenny" von Achim Bröger geht es um ein Mädchen und ihre behinderte Schwester Claudia. Obwohl Claudia nur wenig jünger als die Erzählerin ist, spricht sie nur wenige Wörter und braucht auch sonst im Alltag viel Hilfe. Deswegen muss die Erzählerin oft auf sie aufpassen und kann dann nichts mit ihren Freunden unternehmen. Das nervt sie manchmal. Besonders, weil ihre Freundin Jenny nicht versteht, warum sie so oft auf Claudia aufpassen muss. Als die beiden Schwestern Jenny auf der Straße treffen und Claudia zum ersten Mal "Jenny" sagt, ist die Erzählerin aber doch froh, dass sie bei ihrer Schwester geblieben ist.

Aufgabentyp 2

Typ

Informationen im Text finden
Bei diesem Aufgabentyp wird geprüft, wie gut du sinnentnehmend lesen kannst. Das bedeutet, es geht darum, wie gut du den Text verstehst und ob du passende Informationen finden kannst. Meistens sollst du diese stichpunktartig festhalten.

So könnte die Aufgabe formuliert sein:
- Schreibe stichpunktartig vier (zwei, drei ...) Informationen aus dem Text heraus.
- Schreibe zwei (eine ...) treffende Textstellen auf. Achtung! Hier musst du ganze Sätze abschreiben. Keine eigenen Formulierungen!

Ansatz

So gehst du vor
- Lies dir den Text erneut durch und markiere passende Aussagen mit dem Textmarker. Jetzt weißt du auch, warum es hilfreich sein kann verschiedenfarbige Marker zu benutzen. So erkennst du gleich, welche Markierungen zu welcher Aufgabe gehören!
- Notiere diese Aussage nun stichpunktartig in der Reinschrift.

Tipp: Stichpunkte schreiben
- Stichpunkte können aus einzelnen Wörtern, unvollständigen Sätzen oder kurzen Sätzen bestehen.
- Verwende für jeden neuen Stichpunkt einen Spiegelstrich und
- schreibe die verschiedenen Stichpunkte untereinander. So sieht es übersichtlicher aus.

Vorsicht!

Darauf achten Lehrer bei der Korrektur
- Sind die Informationen dem Text entnommen? Du kannst zwar eigene Formulierungen benutzen, aber halte dich bei den Informationen an den Text. Nicht selbst etwas ausdenken!
- Sind wirklich verschiedene Informationen aufgeschrieben worden?
- Wenn Stichpunkte verlangt wurden: Sind die Informationen stichpunktartig knapp formuliert?
- Sind genau vier (drei, zwei ...), also so viele wie verlangt wurden, Stichpunkte genannt worden? Mehr bringen nicht mehr Punkte!

Aufgabe

Was erfährst du über Claudia?
Schreibe stichpunktartig vier Informationen aus dem Text heraus.

Lösung

(Muster-) Lösung
Achtung! Hier sind mehr Stichpunkte angegeben. In der Prüfung reichen die geforderten vier.
- Ist geistig behindert
- Braucht Medikamente
- Geburtsfehler
- Auffälliges Verhalten

Weitere mögliche Antworten:
- Ist im Alltag auf Hilfe angewiesen
- Spricht unverständlich

Aufgabentyp 3

Typ

Ein sprachliches Bild erklären
Sehr oft sollst du in einer Aufgabe ein sprachliches Bild, eine Redewendung oder ein Sprichwort erklären. Da diese alle sehr unterschiedlich sind, gibt es für diesen Aufgabentyp keine Musterlösung. Es sind zwar deine eigenen Gedanken gefragt, trotzdem hilft dir aber auch hier der Text beim Lösen.

So könnte die Aufgabe formuliert sein:
- Erläutere folgende Redewendung an einem Beispiel.
- Erkläre den Ausdruck mit anderen Worten.
- Erkläre die Bedeutung des Sprachbildes in einem anderen Zusammenhang.
- Erkläre in eigenen Worten dieses Sprichwort.

Ansatz

So gehst du vor
1. Mach dir eigene Gedanken. Wofür steht das sprachliche Bild, die Redewendung, das Sprichwort? Notiere Stichworte auf dein Notizblatt.
Beispiel Sonne: Wärme, hell, Tag, Urlaub, angenehme Gefühle ...
2. Lies dir die entsprechende Textstelle durch. Meist erfährst du in den Sätzen davor oder danach, wie das sprachliche Bild, die Redewendung, das Sprichwort im Textzusammenhang gemeint ist. Markiere gegebenenfalls Worte, die dir einen Hinweis darauf geben.
3. Schreibe nun deine Erklärung in die Reinschrift. Du kannst zum Beispiel so anfangen. "Mit dem sprachlichen Bild ... ist gemeint ..." Vergiss nicht, das sprachliche Bild, die Redewendung, das Sprichwort wirklich zu erklären, am besten an einem (eigenen) Beispiel. Es werden keine Romane von dir verlangt. Wenige Sätze reichen aus!

Vorsicht!

Darauf achten Lehrer bei der Korrektur
- Wurden eigene Worte und Formulierungen gefunden?
- Wurden eigene Beispiele gefunden und diese in Zusammenhang mit dem Text gesetzt?
- Sind die Sätze vollständig?

Aufgabe

Die Erzählerin nennt Claudia " ... meine kleine große Schwester ..." (Zeile 74)
Erkläre den Widerspruch.

Lösung

(Muster-) Lösung
Der Autor verwendet diesen Widerspruch der "kleinen großen Schwester", weil Claudia diesen Widersrpuch verkörpert: Sie ist zwar körperlich groß gewachsen, geistig aber aufgrund ihrer Erkrankung auf einer Stufe mit einem Kleinkind. Außerdem ist sie auch jünger als ihre Schwester, die Erzählerin.

Aufgabentyp 4

Typ

Mithilfe des Textes begründen
Auch bei diesem Aufgabentyp musst du den Text zuhilfe nehmen. Du sollst dir keine eigenen Sachen ausdenken, sondern herausfinden, was im Text dazu steht.

So könnte die Aufgabe formuliert sein:
- Begründe mithilfe des Textes ...
- Belege diese Aussage mit Beispielen aus dem Text.

Ansatz

So gehst du vor
1. Lies den Text noch einmal durch und suche passende Textstellen, die eine Begründung enthalten. Notiere diese Begründungen stichpunktartig oder markiere die Textstellen im Text.
2. Du solltest verschiedene Begründungen finden, so etwa zwei bis drei. Überlege dir, in welcher Reihenfolge du sie in deiner Antwort nennen möchtest. Mach dir hierzu Notizen.
3. In deiner Reinschrift greife die Fragestellung im Einleitungssatz auf. Zum Beispiel: "Für die Erzählerin ist es nicht immer einfach eine ..., weil sie ...".
4. Weitere hilfreiche Satzanfänge könnten sein: "In Zeile ... sagt die Ich-Erzählerin ... Daran wird deutlich ..." oder "Im Text ... steht ...".
Du musst wirklich nur abschreiben. Bei dieser Aufgabe werden keine eigenen Formulierungen von dir erwartet.
Tipp
- Setze die Anführungszeichen, um deutlich zu machen, dass du zitierst.
- Schreibe das Zitat genau ab. Du darfst keine Veränderungen der Textstelle vornehmen.
- Ausnahme: Du kannst Teile eines Satzes oder einer Textstelle, zum Beispiel einen Nebensatz, weglassen. Diese Auslassungen musst du aber mit [...] kennzeichnen.

Vorsicht!

Darauf achten Lehrer bei der Korrektur
- Gibt es einen Einleitungssatz?
- Wurden wirklich verschiedene Beispiele gefunden?
- Wurden die Beispiele durch Textstellen belegt? Das heißt, hast du Zeilenangaben gemacht oder passende Sätze oder Wörter zitiert?
- Wurden eigene Formulierungen verwendet?
- Sind die Sätze vollständig?
- Wie ausführlich ist der Text? Eine halbe bis dreiviertel Seite wird von dir erwartet.

Aufgabe

Für die Ich-Erzählerin ist es nicht immer einfach, eine behinderte Schwester zu haben.
Begründe mithilfe des Textes?

Lösung

(Muster-) Lösung
Für die Ich-Erzählerin ist es aus mehreren Gründen nicht immer einfach, eine behinderte Schwester zu haben. Zum Beispiel spricht ihre Schwester nur wenige Worte und diese zusätzlich undeutlich. So versteht die Ich-Erzählerin Claudia oft nicht, was ihre Schwester meint. Außerdem kann die Schwester nicht allein zu Hause bleiben. Wenn die Mutter Besorgungen zu erledigen hat, muss die Ich-Erzählerin daher oft auf Claudia aufpassen. Das ist zum einen anstrengend, weil Claudia wie ein Kleinkind viel Unsinn macht. Zum anderen kann sich die Ich-Erzählerin dann nicht ungestört mit ihren Freunden treffen und zum Beispiel einen Fahrradausflug machen. Das verstehen die Freunde der Ich-Erzählerin manchmal nicht.

Aufgabentyp 5

Typ

Eine Textstelle zitieren
Beim Zitieren werden zwei Dinge geprüft. Zum einen, ob du den Text verstanden hast und passende Textstellen findest. Und zum anderen natürlich, ob du korrekt zitieren kannst. Und das kann man prima üben.

So könnte die Aufgabe formuliert sein:
- Welche Textstelle passt am besten zur Abbildung? Zitiere.
- Zitiere drei Textstellen, in denen die Gefühle des Erzählers deutlich werden.
- Welche Textstelle macht dies deutlich? Zitiere.

Ansatz

So gehst du vor
1. Mach dir zunächst je nach Aufgabe eigene Gedanken, damit es dir leichter fällt eine passende Textstelle zu finden.
Also: Sollst du eine passende Textstelle zu einer Abbildung finden, sieh dir die Abbildung an und überlege, was diese ausdrückt. Oder: Sollst du eine Textstelle finden, die ein bestimmtes Gefühl ausdrückt, überlege was du mit diesem Gefühl verbindest, welche Wörter oder Beschreibungen dir dazu einfallen.
2. Lies den Text und markiere eine oder mehrere passende Textstellen.
3. Schreibe nun diese ein bis zwei Sätze als Zitat in deine Reinschrift ab.
Du musst wirklich nur abschreiben. Bei dieser Aufgabe werden keine eigenen Formulierungen von dir erwartet.
Tipp
- Setze Anführungszeichen, um deutlich zu machen, dass du zitierst.
- Schreibe das Zitat genau ab. Du darfst keine Veränderungen der Textstelle vornehmen.
- Ausnahme: Du kannst Teile eines Satzes oder einer Textstelle, zum Beispiel einen Nebensatz, weglassen. Diese Auslassungen musst du aber mit [...] kennzeichnen.

Vorsicht!

Darauf achten die Lehrer bei der Korrektur
- Passt die zitierte Textstelle?
- Sind ein, zwei passende Sätze gefunden worden? Es hilft nicht, wenn du den halben Text zwar formal korrekt zitierst, aber die Lehrer sich dann die passende Textstelle aussuchen dürfen!
- Ist eine Textstelle abgeschrieben worden? Oder steht da nur eine Zeilenangabe? Das reicht nämlich nicht!

Aufgabe

(Hier fehlt die Abbildung!)Welche Textstelle passt am besten zur Abbildung 2?
Zitiere.

Lösung

(Muster-) Lösung
Hier sind zwei passende Textstellen. Für die Prüfung reicht es, wenn du eine zitierst.
"Ein ganz neues Wort hat Claudia gelernt!" (Zeilen 92 - 93)
"Und jetzt freu' ich mich riesig, dass ich bei ihr geblieben bin." (Zeilen 98 - 99)

Aufgabentyp 6

Typ

Textproduktion (Brief, E-Mail ...)
Diese Aufgabe bezieht sich meistens auf das Thema des Textes, aber nun sind deine eigenen Ideen gefragt. Hier wird geprüft, ob du formal den Aufbau eines Aufsatzes beziehungsweise Briefes einhältst und wie du dich sprachlich ausdrücken kannst.

So könnte die Aufgabe formuliert sein:
- Schreibe an die Freundin eine Mail in der Ich-Form.
- Schreibe einen Brief an deinen Bruder, der im Ausland lebt.

Ansatz

So gehst du vor
1. Mach eine Ideensammlung auf deinem Notizzettel. Das kannst du zum Beispiel in Form eines Clusters oder in einer Stichwortsammlung machen.
2. Sortiere deine Stichpunkte. Notiere auf dem Zettel, in welcher Reihenfolge sie in deinem Text vorkommen sollen.
3. Beachte den Aufbau eines Aufsatzes mit Einleitung, Hauptteil und Schluss.
4. Sollst du einen Brief oder eine E-Mail schreiben, denke auch an die Anrede wie zum Beispiel "Liebe ..." und die Grußformel "Alles Liebe, dein ...".

Vorsicht!

Darauf achten Lehrer bei der Korrektur
- Gibt es einen Einleitungssatz, Hauptteil und Schluss?
- Hast du dich auf den Text bezogen, aber auch eigene Ideen eingearbeitet?
- Hast du Rechtschreib- oder Satzbaufehler?
- Beim Brief: Gibt es eine Anrede und Grußformel?
- Stimmt der Umfang? Oft steht in der Aufgabenstellung, wie viel du schreiben sollst. Meist etwa eine halbe Seite.
- Auch hier gilt wieder: Sind die Sätze vollständig?

Aufgabe

Die Ich-Erzählerin ist froh, dass sie bei Claudia geblieben ist. Noch am gleichen Abend erklärt sie ihrer besten Freundin Jenny in einer Mail das Besondere dieses Nachmittags.
Schreibe in der Ich-Form.
(Umfang ca. 1/2 Seite)

Lösung

(Muster-) Lösung
Liebe Jenny,
als wir uns heute Nachmittag getroffen haben, war ich zuerst auch ziemlich sauer und enttäuscht, dass ich wieder einmal nicht mit euch mitfahren konnte. Wie du weißt, stört es mich, dass ich so häufig auf Claudia aufpassen muss. Aber als wir uns verabschiedet haben, ist etwas Besonderes passiert. Du hast es nicht mehr gehört, als Claudia plötzlich "Jenny" sagte. Ich habe mich wahnsinnig gefreut! Vor zwei Jahren dachten wir nämlich noch, dass sie nie sprechen würde und nun hatte sie schon wieder ein Wort gelernt. Deswegen war ich dann auch so froh, dass ich heute Nachmittag bei ihr geblieben war. Ich hoffe, du kannst das nachvollziehen und und mich ein bisschen verstehen.
Wir sehen uns morgen in der Schule.
Gute Nacht wünscht dir
deine Freundin!

Aufgabentyp 7

Typ

Ein Schaubild lesen und verstehen
Die Schaubilder in den Prüfungsaufgaben haben für gewöhnlich ein zum literarischen Text passendes Thema. Du brauchst den Text aber nicht, um diese Aufgaben zu lösen. Das Schaubild und dein Allgemeinwissen reichen aus. Normalerweise hat diese Aufgabe zwei Teile. Im ersten Teil musst du die zentrale Aussage der Grafik finden und formulieren. Im zweiten Teil sollst du mihilfe der Grafik etwas erläutern.

So könnte die Aufgabe formuliert sein (Teil a):
- Formuliere die zentrale Aussage der Grafik.
- Welche Kernaussage steckt in der Grafik? Formuliere sie.
So könnte die Aufgabe formuliert sein (Teil b):
- Erläutere.
- Erkläre an zwei verschiedenen Beispielen.

Ansatz a)

So gehst du vor Teil a)
Teil a: Die zentrale Aussage finden
1. Sieh dir die Überschrift an. Sie verrät oft schon, worum es geht.
2. Sieh dir dann die Abbildung an. Was steht an den x/y-Achsen, an den Balken oder im Kreisdiagramm? Mehrere Jahreszahlen könnten daraufhin deuten, dass es um eine Entwicklung oder Veränderung geht. Oder geht es um einen Sachverhalt, wie er jetzt ist? Fällt eine Zahl besonders auf?
3. Kläre dann Fremdwörter. Du darfst im Wörterbuch nachschlagen.
4. Überlege dir dann: Welche Einzelaussagen kannst du machen? Und welche ist dann die zentrale, die Kernaussage?
5. Formuliere diese als vollständigen Satz in deiner Reinschrift.

Ansatz b)

So gehst du vor Teil b)
Teil b: Einen Sachverhalt (mithilfe einer Grafik) erläutern
Bei dieser Aufgabe sollst du etwas erläutern, das heißt erklären und mit Beispielen begründen. Kommt dir das bekannt vor? Richtig, du musst argumentieren!
1. Sammle auf einem Notizzettel Ideen. Meist brauchst du mehrere und unterschiedliche Argumente.
2. Wähle zwei bis drei Ideen aus und ergänze sie stichwortartig zu Argumenten. (siehe unten, Tipp: Argumentieren).
3. Überlege dir, in welcher Reihenfolge du die Argumente in deinem Text nennen möchtest und mache dir hierzu Notizen in deine Kladde.
4. Greife in deiner Reinschrift die Fragestellung als Einleitungssatz auf.
Beispiel: "Dadurch, dass im Alter die Anzahl der Menschen mit Behinderung zunimmt, ergibt sich zum einen die Herausforderung ..."
5. Nenne deine Argumente und denke auch an einen Schlussatz.
Tipp: Argumentieren
- Ein Argument ist immer dreiteilig. Es besteht aus einer Behauptung, ihrer Begründung und einem Beispiel.
- Beispiel: "Die Kosten für die Versorgung alter Menschen steigen (Behauptung), weil es immer mehr alte Menschen mit erhöhtem Pflegebedarf gibt (Begründung), für die zum Beispiel die Wohnungen behindertengerecht umgebaut werden müssen. (Beispiel)

Vorsicht!

Darauf achten Lehrer bei der Korrektur

Bei Teil a):
- Wurde die zentrale Aussage gefunden?
- Ist sie in einem, höchstens zwei vollständigen Sätzen formuliert worden?
- Gibt es Rechtschreib- oder Grammatikfehler?
Bei Teil b):
- Gibt es einen Einleitungssatz?
- Wurden mehrere, verschiedene Argumente gefunden?
- Wurden diese ausreichend erläutert?
- Sind die Sätze vollständig?
- Gibt es Rechtschreib- oder grammatikalische Fehler?

Aufgabe

(Hier fehlt eine Abbildung)Abbildung 1 gibt einen Überblick über den Anteil von Menschen mit dauerhaften gesundheitlichen Einschränkungen.
a) Formuliere die zentrale Aussage dieser Grafik.
b) Welche Herausforderungen können sich dadurch für die Gesellschaft ergeben?
Erläutere.

Lösung

(Muster-) Lösung a) und b)
Behinderung steigt, ergeben sich für die Gesellschaft verschiedene Herausforderungen. Ein Beispiel: Da die Menschen im Schnitt immer älter werden, gibt es auch immer mehr ältere Menschen. Die Grafik zeigt, dass viele dieser alten Menschen eine Behinderung haben. Das bedeutet, sie haben einen hohen Pflegebedarf. Dies führt zu zwei Problemen: Zum einen braucht man mehr qualifiziertes Pflegepersonal. Es fehlt aber momentan an Nachwuchskräften, da der Beruf für junge Leute nicht sehr attraktiv ist. Er ist sehr anstrengend und wird schlecht bezahlt.
Zum anderen steigen die Kosten für die Versorgung der älteren Menschen stark an. Es wird mehr Geld für Alten- und Pflegeheime, für Pflegekräfte, Medikamente, Ärzte oder auch den alten- und behindertengerechten Umbau von Wohnungen benötigt. Es wird sich zeigen, wie die Gesellschaft mit diesen Herausforderungen umgehen wird.

Aufgabentyp 8

Typ

Eine Stellungnahme schreiben
Dies ist die umfangsreichste Aufgabe, für die es auch die meisten Punkte gibt. Plane also ausreichend Zeit für sie ein. Bei einer Stellungnahme oder Erörterung musst du Argumente finden, die für oder gegen etwas sprechen. Außerdem musst du dir deine eigene Meinung bilden und Stellung beziehen.

So könnte die Aufgabe formuliert sein:
- Nimm ausführlich Stellung zu dieser Behauptung.
- Erörtere dies an verschiedenen Beispielen.
- Begründe anhand von Beispielen.

Ansatz

So gehst du vor
1. Mache eine Stoffsammlung, zum Beispiel in Form eines Clusters. So kannst du zu jedem Pro- und Contra-Argument Begründungen und Beispiele dazuschreiben.
2. Überlege dir, welcher Meinung du bist. Du brauchst für sie besonders starke Argumente.
3. Fertige einen Schreibplan an. Wähle also für die Pro- und Contraseite jeweils ein bis zwei Argumente aus. Notiere in welcher Reihenfolge du diese aufschreiben willst. Das kannst du zum Beispiel machen, in dem du sie nummerierst oder eine Gliederung schreibst.
4. Schreibe in die Reinschrift einige Einleitungssätze. Greife auch hier wieder die Aufgabenstellung auf.
5. Formuliere nun deine Argumente.
6. Schließe mit einigen Schlusssätzen, in denen du deine Meinung noch einmal deutlich machst. Hilfreiche Satzanfänge: "Ich stimme der Meinung ... zu/ nicht zu, weil ...", "Deshalb bin ich der Meinung, dass ...".

Vorsicht!

Darauf achten Lehrer bei der Korrektur

- Gibt es einen Einleitungssatz, einen Hauptteil und Schluss?
- Wurde mit Behauptung, Begründung und Beispiel argumentiert?
- Wurden verschiedene Pro- und Contra-Argumente genannt?
- Wurde Stellung bezogen? Hast du also deine eigene Meinung deutlich aufgeschrieben?
- Wurden grammatikalisch richtige Sätze gebildet? Ohne Rechtschreibfehler?

Aufgabe

Sich für andere Menschen einzusetzen, strengt an, bereichert aber auch das eigene Leben.
Nimm ausführlich Stellung.
(Umfang zirka eine Seite)

Lösung

(Muster-) Lösung
Sich für andere Menschen einzusetzen, strengt an, bereichert aber auch das Leben. Dies will ich im Folgenden an einigen Beispielen deutlich machen.
Wenn ich zum Beispiel einem älteren Nachbarn helfe, indem ich für ihn Einkäufe erledige, ihm etwas vorlese oder auch für ihn staubsauge, dann ist das anstrengend. Außerdem muss ich dafür von meiner freien Zeit etwas abgeben. In dieser Zeit könnte ich genauso gut fernsehen, ins Kino gehen oder Freunde treffen.
Wenn ich einmal in der Woche auf meine Cousinen aufpasse, damit meine Tante in Ruhe zum Sport gehen kann, dann gehe ich eine Verpflichtung ein. Meine Tante verlässt sich darauf, dass ich zuverlässig komme. Auch dann, wenn ich eigentlich keine Lust habe, weil die Cousinen beim letzten Mal anstrengend und quengelig waren. Ich bin dadurch in meiner Freizeitgestaltung ein bisschen eingeschränkt und kann nicht mehr so spontan entscheiden.
Wenn ich irgendwo ehrenamtlich arbeite oder anderen Menschen helfe, kann es auch sein, dass ich Dinge tun muss, die unangenehm sind oder die ich sogar ekelig finde, wie zum Beispiel kleine Kinder wickeln oder bei jemandem putzen. Vielleicht sind die Leute, mit denen ich zu tun habe, auch unfreundlich und schlecht gelaunt. Wenn man dann diese schlechte Laune abbekommt, kann es ganz schön anstrengend und schwierig sein, sich weiterhin für sie einzusetzen.


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