Schulfernsehen


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Die Jahre 1970 bis 1979

Der Terror der RAF und bei Olympia, eine zaghafte Annäherung zwischen BRD und DDR unter Brandt und der erste Deutsche im All - sie prägten die 1970er-Jahre.

Stand: 29.07.2013

  • 7. Dezember 1970
    Kniefall von willy Brandt | Bild: picture-alliance/dpa

    7. Dezember 1970

    Der historische Kniefall in Polen

    Die Ostpolitik der sozial-liberalen Koalition ist umstritten. Ihre Gegner beklagen den "Ausverkauf deutscher Interessen". Doch Kanzler Willy Brandt trifft sich mit DDR-Ministerpräsident Stoph und sucht die Einigung mit Polen. Für weltweites Aufsehen sorgt sein Kniefall am jüdischen Gedenkmal in Warschau.

  • 1. Januar 1971
    Demonstration gegen den Paragraphen 281 | Bild: picture-alliance/dpa

    1971

    Proteste gegen das Abtreibungsverbot

    "Mein Bauch gehört mir!" Mit polarisierenden Slogans und Aktionen protestieren Frauen gegen die patriarchalische Verkrustung der Gesellschaft. Eine zentrale Forderung des neuen Feminismus ist neben völliger Gleichberechtigung vor allem die Abschaffung des Abtreibungsverbots.

  • 5. September 1972
    Einer der Geiselnehmer zeigt sich auf einem Balkon des Olympischen Dorfes | Bild: picture-alliance/dpa

    5. September 1972

    Terror bei den Olympischen Spielen

    1972 ist ein Jahr der Gewalt und des Hasses: Bei Bombenanschlägen auf Einrichtungen der US-Armee in Deutschland tötet die RAF vier Menschen. In München überfällt ein arabisches Terrorkommando das Quartier der israelischen Olympiamannschaft. Der misslungene Befreiungsversuch endet in einem Blutbad.

  • 9. November 1973
    Eine Autobahn bei Frankfurt am Main an einem autofreien Sonntag | Bild: picture-alliance/dpa

    November 1973

    Ölkrise und Fahrverbot

    Die Ölkrise trifft den Westen an seiner empfindlichsten Stelle. Als mehrere Ölförderländer die Exporte drosseln, wird der Treibstoff knapp. Um die Reserven zu schonen, verhängt die Regierung Fahrverbote. Der Glaube an einen Wirtschaftsaufschwung ohne Ende wird erschüttert. Länder, die man glaubte nicht sonderlich ernst nehmen zu müssen, lehren die mächtige Industrienationen das Fürchten.

  • 6. Mai 1974
    Schlagzeile der Bild zur Guillaume-Affäre | Bild: rbb

    6. Mai 1974

    Brandt tritt zurück

    Die BRD wird Weltmeister im eigenen Land und die Republik durchweht ein Hauch von James Bond. Günther Guillaume, Persönlicher Referent des Bundeskanzlers, wird als DDR-Agent enttarnt. Durch die größte Spionageaffäre der Nachkriegsgeschichte diskreditiert, reicht Willy Brandt am 6. Mai seinen Rücktritt ein. Helmut Schmidt wird neuer Kanzler.

  • 1. Januar 1975
    Das Ende der Geiselnahme in der Deutschen Botschaft in Stockholm: Ein Sprengsatz ist explodiert | Bild: picture-alliance/dpa

    1975

    Jahr der Geiselnahmen

    Die RAF diktiert das politische Geschehen: Durch Entführungen und Geiselnahmen versuchen linksmilitante Splittergruppen die in Stuttgart-Stammheim einsitzenden Mitglieder der Baader- Meinhof-Gruppe freizupressen. Nach anfänglichem Einlenken zeigt die Bundesregierung entschlossene Härte.

  • 10. Juli 1976
    In Schutzanzügen werden bei Seveso Bodenproben genommen | Bild: picture-alliance/dpa

    Juli 1976

    Das Seveso-Unglück

    Seveso! Im Sommer 1976 wird der Name einer norditalienischen Kleinstadt zum Symbol für die Risiken der industriellen Großchemie. Als die Explosion eines Reaktors in der Chemiefabrik ICMESA hochgiftiges Dioxin freisetzt, versagen nicht nur technische, sondern auch politische Sicherheitsvorkehrungen. Tausende Tiere sterben, hunderte Menschen erkranken an Chlorakne.

  • 5. September 1977
    Nach dem Tod von Hanns Martin Schleyer hält in Nürnberg eine Polizistin ein Fahndungsplakat mit RAF-Mitgliedern in der Hand | Bild: picture-alliance/dpa

    1977

    Jahr des Terrors

    Der RAF-Terror eskaliert weiter: Generalbundesanwalt Siegfried Buback, der Bankmanager Jürgen Ponto und Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer werden brutal hingerichtet. Die inhaftierten Top-Terroristen Andreas Baader, Jan-Carl Raspe und Gudrun Ensslin begehen in Stuttgart-Stammheim Selbstmord.

  • 26. August 1978
    Sigmund Jähn, der DDR-Bürger war der erste deutsche Astronaut, der ins Weltall geflogen ist, viele Jahre vor Alexander Gerst. | Bild: picture-alliance/dpa

    26. August 1978

    DDR-Bürger im All

    Im Weltraum "punktet" der Osten: Sigmund Jähn wird Honeckers erster Mann im Orbit und damit der erste Deutsche im All. In ganz anderen Diensten der DDR werden unterdessen "Romeos" entsandt. So heißen im Jargon der DDR- Staatssicherheit männliche Agenten, die im Westen liebesbedürftige Mitarbeiterinnen wichtiger Ämter für Spionagetätigkeiten anwerben.

  • 12. Dezember 1979
    Außenminister Hans-Dietrich Genscher bei der Konferenz der Außenminister, aus der der NATO_Dopeelbeschluss hervorgeht | Bild: picture-alliance/dpa

    12. Dezember 1979

    Der Nato-Doppelbeschluss

    Die US-Fernsehserie "Holocaust" löst Bestürzung aus. Endlich debattieren die Deutschen in aller Breite über NS-Verbrechen. Auch die "Nachrüstung" und der Raketenstreit zwischen Ost und West erregen die Gemüter. Am 12. Dezember verabschieden die Außen- und Verteidigungsminister der NATO-Mitgliedstaaten, dem Warschauer Pakt Abrüstungs-Verhandlungen anzubieten aber zugleich eine neue Raketengeneration in Westeuropa aufzustellen.


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