Umwelt und Konsum Der ökologische Fußabdruck
Welchen Einfluss nehme ich auf meine Umwelt? Wie wirken sich mein Essverhalten, meine Shoppinggewohnheiten, meine Reisen auf den Planeten aus? Das misst der "ökologische Fußabdruck" und macht Lebensstile vergleichbar.
Was ich einkaufe, was ich esse, wie ich wohne und wie ich verreise - jede dieser Entscheidungen hat Konsequenzen für Umwelt und Klima. Um die berechenbar zu machen, haben Forscher verschiendene Instrumente entwickelt, mit am bekanntesten: der ökologische Fußabdruck. Er zeigt auf, wie viel Fläche gebraucht wird, um all die Energie und Rohstoffe zur Verfügung zu stellen, die wir verbrauchen.
Dieser Flächenverbrauch lässt sich dann auf ein Land oder die ganze Menschheit hochrechnen und mit den auf der Erde real verfügbaren Flächen vergleichen. Im zuletzt von der WWF veröffentlichen Report war das Ergebnis für Deutschland: Wenn alle Menschen so lebten wie wir, bräuchten wir fast drei Erden.
Nachhaltigkeit messen
Was rät der Ökoforscher?
Michael Lettenmeier lebt und forscht in Finnland. Unter anderem für das deutsche Wuppertal-Institut berechnet er ökologische Rucksäcke und Fußabdrücke für Unternehmen, für Produkte oder Lebensstile. Damit berät er Firmen und Institute, wie sie nachhaltiger werden können. Wie schädlich ist unser Lebensstil? Welche Auswirkungen hat er? Und was können wir ändern? Im Online-Interview gibt der Experte Antworten.
Rechenkünste
Um den ökologischen Rucksack eines Produkts genau zu ermitteln, müssen Wissenschaftler die sogenannten Stoffflüsse im gesamten Lebenszyklus des Produkts genau erfassen. Für einen Pullover etwa müssen sie dazu wissen: Wo stehen die Schafe? Was fressen sie? Wie wird die Wolle gereinigt und das Garn gesponnen? Was fällt an Verarbeitungsprozessen und Transporten an, bis der Pullover verkauft ist? Wie wird er später gewaschen, wie lang getragen, wie entsorgt ...?
Diesen Aufwand können die Rucksack- und Fußabdruck-Berechner natürlich nicht für jedes Produkt betreiben. Meistens rechnen die Wissenschaftler mit Durchschnittsdaten für die verwendeten Materialien. Dazu haben Lettenmeier und Kollegen schon jetzt riesige Datenmengen zu Stoffflüssen gesammelt, die ständig weiterwachsen.