"Haste was, biste was?" Wenn der Wohlstand bröckelt
Schlaraffenland ist abgebrannt - diese bittere Erfahrung macht der Neuntklässler Kai, als sein Vater arbeitslos wird. Unerwartet findet sich die Mittelstandsfamilie im Souterrain der Gesellschaft wieder. Die Sendung zeigt, wie Kai mit den Abstiegsängsten umgeht.
Berlin-Reinickendorf ist ein gutbürgerliches Viertel mit eleganten Häusern und schicken Autos. Doch der Eindruck einer Wohlstandsoase trügt. Hinter so mancher schmucken Fassade kriecht die Angst empor. Wenn das Weihnachtsgeld gestrichen wird, ein Ehepartner den Job verliert oder zu schlechteren Tarifen "outgesourct" wird und dennoch Kredite abgezahlt werden müssen, kann es auch für Besserverdiener schnell eng werden. Den Kindern und Jugendlichen bleiben die Sorgen der Eltern nicht verborgen.
Schleichend kommt der Niedergang
Eines Tages fehlt das Geld für die Privatschule, die Klassenfahrt wird gestrichen, der Nachhilfeunterricht fällt aus und an neue Markenklamotten oder Kinobesuche ist auch nicht mehr zu denken. Wie gehen Jugendliche mit der Situation um? Lassen sie sich vom Frust der Eltern anstecken? Reden sie mit ihren Freunden darüber? Fühlen sie sich benachteiligt? Und wie wirkt sich die Krisensituation auf die schulischen Leistungen aus?
Kai will kämpfen
Kai geht in die 9. Klasse der katholischen Schule Salvator. Sein Vater ist einer der Mittelstandsverlierer, ein "Macher", der sich nie vorstellen konnte, dass ihm einmal der soziale Abstieg droht. Kai nimmt die Veränderung im Leben der Familie genau wahr, doch am Glauben an seine Zukunft hält er eisern fest: "Ich pack das", sagt er und in der Stimme schwingen Mut und Stolz mit. Der Film begleitet Kai und andere Jugendliche, die bereit sind, über Sehnsüchte und Träume, über Freundschaften, Verzicht, Neid, Scham und über das Teilen in Zeiten des schwindenden Wohlstands zu sprechen.