Telekolleg - Biologie


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Hormone 2. Beispiele für Hormonwirkungen

Hormone haben ganz unterschiedliche Wirkungen. Oft spielen auch mehrere Hormone zusammen oder gegeneinander. Hier einige Beispiele.

Stand: 12.03.2019 | Archiv

Hormone: Ablauf der monatlichen Eireifung

Ein faszinierendes Beispiel für hormonelle Wirkungen ist der weibliche Zyklus. Bei der monatlichen Eireifung spielen mehrere Hormone eine Rolle. Sie wirken in genialer Weise zusammen - wie, das sehen Sie in obenstehendem Video

Wie funktioniert die Pille?

Ein klassisches Beispiel für pharmazeutisch genutzte Hormone ist die Pille. Sie enthält exakt die Hormone, die bei einer Schwangerschaft im Blut der Frau vorhanden sind: Östrogen und Progesteron. Die Pille täuscht also eine Schwangerschaft vor. Dadurch kann keine Eireifung, keine Ovulation und keine Befruchtung stattfinden. Die erste Pille kam übrigens 1960 auf den Markt.

Blutzuckerkonzentration: Insulin und Glukagon

Blutzuckermessung im Urin mit Teststreifen

Die Hormone Insulin und Glucagon halten die Konzentration des Zuckers im Blut konstant. Beim gesunden Menschen sind in 100 ml Blut etwa 100 mg Glukose enthalten. Wenn wir beispielsweise über Süßigkeiten Glukose zu uns nehmen, erhöht sich der Zuckergehalt im Blut. Daraufhin schüttet die Bauchspeicheldrüse Insulin aus. Das senkt die Blutzuckerkonzentration wieder. Strengen wir uns körperlich an oder haben länger nichts gegessen, haben wir Unterzucker im Blut. Jetzt tritt das zweite Hormon der Bauchspeicheldrüse in Aktion: das Glukagon. Es hat die entgegensetzte Wirkung wie das Insulin – es baut Glycogen zu Glukose um:

Video

Hormone: Wirkungsweise von Glucagon

Blutzuckerspiegel und Diabetes

Lecker, aber nicht unbedingt gesund

Liegt der Blutzuckerwert dauerhaft bei über 160 mg, dann leidet man an Diabetes. Bei Menschen, die an Diabetes Typ 1 leiden, sind die Bereiche der Bauchspeicheldrüse abgestorben, die das Insulin produzieren.

Mangels Insulin kann der Zucker nicht in die Zellen transportiert und dort verbraucht werden. Außerdem kann die überschüssige Glukose nicht in die Leber befördert werden - wo normalerweise Glukose in körpereigenen Zucker, das Glykogen, umgewandelt wird und als Reservezucker gespeichert wird. Der Zucker bleibt also im Blut und führt zu den Krankheitssymptomen des Diabetes. Bei falscher Ernährung und Bewegungsmangel kann es im Laufe des Lebens noch zu einem zweiten Typ Diabetes kommen - Näheres dazu in nebenstehendem Video.

Insulin kann heute von der pharmazeutischen Industrie problemlos hergestellt werden. Dadurch kann Diabetikern gut geholfen werden. Durch Zufuhr von Insulin können sie ein weitgehend normales Leben führen.


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