Goethes Liebschaften Eine Auswahl von Goethes Lieben und Leiden
Der jugendliche Johann Wolfgang von Goethe machte durchaus ein paar schmerzhafte Liebeserfahrungen. Zum Teil war er selbst daran schuld: Man sollte sich halt nicht in die Verlobte eines Freundes verlieben – oder in verheiratete Frauen.
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1763
1763
Goethe und die Liebe
"Wie hast du's mit der Liebe?" könnte man im Fall von Johann Wolfgang von Goethe fragen, denn der Dichter hatte ein durchaus turbulentes Liebesleben. Oft allerdings, verliefen die Beziehungen nicht zu seiner Zufriedenheit ...
(Schauspielerin Judith Peres mit einer Einführung in Goethes Liebesleben ...) -
1763
Goethe in jungen Jahren
1763
Gretchen
1763-64 verliebt sich der 14-Jährige in ein Mädchen namens Gretchen. Doch die Geschichte endet unglücklich. Der junge Goethe muss erkennen, dass ihn das Mädchen nur benutzt hat, um einem Vetter mit kriminellem Hintergrund Zugang zu seiner wohlhabenden Familie zu verschaffen.
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1766
Auch "Käthchen" genannt: die Wirtstochter Anna Katharina Schönkopf
1766
Anna Katharina
Goethe verguckt sich 1766-67 in die Gastwirtstochter Anna Katharina Schönkopf und führt in Leipzig ein ausschweifendes studentisches Leben.
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1771
1771
Friederike
Goethe lernt in Sessenheim, einem kleinen Ort in der Nähe von Straßburg, die elsässische Pfarrerstochter Friederike Brion kennen. Eine kurze, aber innige und beglückende Liebesbeziehung beginnt, die Goethe zu Gedichten wie "Mailied" oder "Abschied und Widerkehr" etc. inspiriert. Dennoch beendet Goethe die Beziehung nach wenigen Monaten im August.
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1772
Ein zeitgenössisches Porträt von Charlotte Buff
1772
Charlotte
Im Juni lernt der 23-jährige Goethe Charlotte Buff, die Verlobte seines Kollegen Johann Christian Kestner, kennen und verliebt sich leidenschaftlich in sie. Wenige Monate später nimmt er per Brief Abschied und reist aus Wetzlar ab. Ob die Aussichtslosigkeit seiner Liebe oder die Angst vor einer Eskalation ihn veranlasst hat, ist umstritten. Goethe schreibt sich seinen Liebeskummer in dem Briefroman "Die Leiden des jungen Werther" von der Seele – und landet damit einen Bestseller.
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1775
Lili Schönemann, die sich in Offenbach mit Goethe traf.
1775
Lili
Im April verlobt er sich mit der Frankfurter Bankierstochter Lili Schönemann, im Oktober löst er die Verbindung ebenso rasch wieder auf. Goethe befürchtet wohl, eine Ehe würde für seine künstlerische Entwicklung nicht förderlich sein. Er folgt lieber der Einladung des Herzogs Karl August nach Weimar.
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1775
Zeitgenössische Darstellung der Adeligen Charlotte von Stein.
1775
Charlotte
Anfang November trifft Goethe in Weimar ein. Am 11. November begegnet er der sieben Jahre älteren Hofdame Charlotte von Stein. Mit ihr wird ihn für viele Jahre eine – wohl platonisch gebliebene – Liebesbeziehung verbinden. Charlotte von Stein macht ihn mit höfischen Verhaltensweisen vertraut und ist für ihn Muse und geistreiche Gesprächspartnerin zugleich.
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1787
1787
Bella Italia
Goethes Italienreise ist eine Zeit erotischer Abenteuer, die er in seinen "Römischen Elegien" einige Jahre später literarisch verarbeitet. Der Psychoanalytiker Kurt Eissler vertritt die These, dass Goethe erst hier wirkliche sexuelle Erfahrungen mit Frauen gesammelt hat.
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1788
Christiane Vulpius, zeitgenössisches Porträt
1788
Christiane
1788 kehrt Goethe nach Weimar zurück. Kurz danach beginnt der 39-Jährige eine Liebesbeziehung mit der 23 Jahre alten, aus einfachen Verhältnissen stammenden, Christiane Vulpius und erregt damit prompt den Unmut der höfischen Kreise. 1789 bekommen die beiden einen Sohn.
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1789
Die Schriftstellerin Charlotte von Stein auf einem zeitgenössischen Porträt
1789
Charlotte
Die Beziehung zu Charlotte von Stein bricht Goethe ab – sie hatte seine Italienreise als persönlichen Vertrauensbruch, und seine Beziehung zu Christiane Vulpius als höfisches Skandalon empfunden.
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1806
Das Grab von Charlotte von Stein auf dem Historischen Friedhof in Weimar
1806
Christiane
Weimar wird nach der Schlacht von Jena und Auerstedt am 14. Oktober von französischen Soldaten geplündert. Christiane Vulpius rettet Goethe aus einer lebensgefährlichen Situation. Aus Dankbarkeit heiratet er seine langjährige Geliebte und Lebensgefährtin fünf Tage später. Den beiden sind jedoch nur zehn Ehejahre beschieden. Christiane Vulpius stirbt am 6. Juni 1816 nach langer Krankheit. Auch seinen Sohn August sollte Goethe um zwei Jahre überleben.
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1821
Die "letzte Geliebte Goethes": Ulrike von Levetzow
1821
Ulrike
In Marienbad begegnet der 72-jährige Goethe der siebzehnjährigen Ulrike von Levetzow. Sein vergebliches Werben um das junge Mädchen findet seinen literarischen Ausdruck in der "Marienbader Elegie".