Telekolleg - Integralrechnung Physikalischer Versuch
Wir beginnen mit einem physikalischen Versuch, der uns einen Schritt weiter bringen soll: Wir wollen die Strömungsstärke durch Differenzieren der Funktion "Fläche" beziehungsweise "Volumen" bestimmen.
Wir bedienen uns zu Anfang der physikalischen Versuchsanlage, die schon in der vorhergehenden Folge zur Integralfunktion verwendet wurde, allerdings ist das Messgerät für die Strömungsstärke entfernt.
Um dennoch zeitabhängige Änderungen des von der Pumpe transportierten Wasservolumens festzustellen, bedient man sich einer Skala an dem Auffanggefäß und einer Stoppuhr.
An einer Tafel werden die Aufgabenstellungen der vorhergehenden und der aktuellen Folge gegenübergestellt: Aus der Strömungsstärke in einem bestimmten Zeitintervall konnte durch Integrieren das transportierte Wasservolumen ermittelt werden.
Umgekehrt soll nun durch eine andere Operation aus dem transportierten Wasservolumen pro Zeit die Strömungsstärke berechnet werden.
In einem ersten Versuch soll nun bei konstanter Strömungsstärke die nach 10 s und nach 30 s in den leeren Auffangbehälter geflossene Wassermenge bestimmt werden. Nach 10 s wird ein transportiertes Volumen von 0,23 l abgelesen (siehe Bild oben), nach 30 s ein solches von 0,68 l (siehe Bild links).
Berechnen der Strömungsstärke
Um nun die Strömungsstärke zu berechnen ermittelt man das in einem Zeitintervall Δx , hier 20 s, transportierte Wasservolumen. Es beträgt ΔV = 0,68 l – 0,23 l = 0,45 l. Die Strömungsstärke ergibt sich dann zu
ΔV/ Δx = 0,45 l / 20 s = 0,22 l/s.
Grafische Darstellung
Das Vorgehen wird nun nochmals anhand einer Grafik erläutert:
Die x-Achse des Koordinatensystem gibt die Zeit an, die y- Achse die Strömungsstärke. Zu einem Zeitpunkt x0 wurde das Volumen V0 transportiert, zu einem Zeitpunkt x0 + Δx das Volumen Vges. Das im Zeitabschnitt Δx transportierte Volumen ist dann die Differenz Vges - V0.
Das Differenzvolumen entspricht der Fläche zwischen dem Graphen der (unbekannten) Strömungsstärke und der x-Achse im Abschnitt Δx . Die Breite f(x0) dieses Rechtecks ist der Quotient der Volumendifferenz, also der Fläche über Δx, geteilt durch Δx.