Glückssache Lernen Die Laborschule
An dieser Schule gibt es keine Noten, man kann nicht sitzen bleiben, aber man lernt eine Menge fürs Leben. Die Kinder kommen aus Problemstadtteilen, die Klassen sind alters- und begabungsgemischt. Ein Porträt dieses seit über drei Jahrzehnten erfolgreichen Schulsystems.
Inga Felhölter hat mit 1,9 Durchschnitt ihr Abitur gemacht.
Sie kehrt mit uns an die Schule zurück, wo sie nach eigener Aussage die Grundlagen für selbstständiges Lernen und Leben erhalten hat, an die Laborschule der Universität Bielefeld. Wir treffen ihre Rektorin Susanne Thurn, die dem Gründer Hartmut von Hentig nachgefolgt ist.
Schule der besonderen Art: die Laborschule
Ab dem fünften Lebensjahr bis zur zehnten Klasse bietet die Laborschule der Universität Bielefeld Unterricht und ist zugleich Lebensraum. Hier ist praktisch alles anders: Es gibt keine Klassenräume, sondern farbig markierte Stammflächen. Es gibt keinen Frontalunterricht - statt dessen treffen sich die Gruppen morgens erst einmal zum Gespräch. Es entwickelt sich ein ganz anderes Gemeinschaftsgefühl als in einer "normalen" Schule. In der Einstiegsgruppe lernen Fünf- und Sechsjährige miteinander und voneinander - noch ein bisschen wie Kindergarten und doch schon Schule. In allen Altersgruppen ist die Lehrerin Anlaufstation, Mittlerin und Bezugsperson, auch wenn sie Leistung verlangt.
Lust am Lesen
Die Lust am Lesen ist an der Laborschule ein wichtiger Teil des pädagogischen Konzepts. Von Anfang an werden Geschichten erzählt, es wird gelesen und erlebt - während Grundschüler anderswo oft mit dürren Buchstaben abgespeist werden. Hier entdecken wir schon mal eine Fünfjährige, die sich ohne Scheu zu lesen traut. Auch wenn es noch etwas holpert. Der große Vorteil: Wenn Lesen Freude macht, muss keine Grammatik gepaukt werden.
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