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6. Texte beurteilen 6.2. Reportage, Feature und Porträt

Jetzt stellen wir noch die Königsdisziplin des journalistischen Schreibens vor, die erzählerische Form. Dazu gehören: die Reportage, das Feature und das Porträt. Dozent Christian Bleher von der Deutschen Journalistenschule gibt Tipps dazu.

Von: Stefan Bagehorn

Stand: 28.03.2019 | Archiv

Deutsche Journalistenschule: Tipps zum besseren Schreiben

Geschichten liegen auf der Straße, heißt es. Die Kunst ist es, sie spannend zu erzählen und damit zu berühren und natürlich, sie in die richtige Form zu bringen. Und das will gelernt sein. Zum Beispiel an der Deutschen Journalistenschule.

Die Reportage

Bei der Reportage fließen neben den Tatsachen auch die persönlichen Erlebnisse und Eindrücke des Reporters in den Text ein. Christian Bleher, Dozent an der Deutschen Journalistenschule, erklärt den Inhalt einer Reportage:

"Klassischer Fall einer Reportage: Ein Ort, an dem zu einer bestimmten Zeit jemand Bestimmtes etwas Besonderes macht. Dazu muss der Autor einen Menschen finden, an dem er seine Geschichte aufhängen kann."

Christian Bleher

Das Feature

Christian Bleher

Das Feature ist der Bruder der Reportage, das aus Fakten, individuellen Erlebnissen, Zusammenhängen und Hintergründen heraus einen Sachverhalt veranschaulicht und verallgemeinert.

"Ein Feature ist eine Geschichte, in der ein größerer Zusammenhang, ein allgemeingültiger Zustand, ein konflikthafter Zustand meistens am Beispiel einzelner Figuren anschaulich erklärt wird. Es kommt also beim Feature auf Anschaulichkeit an. Es kommt darauf an, etwas zu verstehen, was an sich erkenntnisschwierig ist, also einen komplexeren Zusammenhang, gesellschaftliche Zusammenhänge, Trends, die sich abzeichnen - im Unterschied zur Reportage, in der es hauptsächlich darauf ankommt, ein Erlebnis zu vermitteln."

Christian Bleher

Das Porträt

In der Regel wird in einem Porträt eine Person vorgestellt. Die Form der Darstellung kann ganz unterschiedlich sein.

"Man kann das Porträt als das Chamäleon der Darstellung bezeichnen, weil es jede der anderen Formen, die es gibt, annehmen kann. Es kommt ganz darauf an, was der Zweck des Porträtierens ist. In der Regel ist der übergeordnete Zweck, eine Person vorzustellen ... Damit ist aber noch lange nicht gesagt, auf welche Weise die Person vorgestellt wird."

Christian Bleher


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