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Katzenallergie Genschere Crispr/Cas für allergenfreie Katzen

Nächster Lösungsversuch gegen Katzenallergie: Kann sie Katzenallergikern endlich helfen? Forscher wollen das Gen, das für die Allergie verantwortlich ist, mit der Genschere Crispr/Cas aus dem Katzen-Erbgut herausschneiden.

Stand: 30.03.2022

Genschere in der Anwendung: Forscher arbeiten an allergenfreien Katzen

Wer an einer Katzenallergie leidet, ist nicht gegen Katzenhaare allergisch und schon gar nicht gegen die Tiere selbst. Auslöser der Allergie ist vielmehr eine Überreaktion des Immunsystems auf das Protein "Fel d 1", das sich im Speichel der Tiere befindet. Gelangt dieses Eiweiß über die Luft oder die Hände in die Atemwege von Allergikern, kann das bei ihnen zu allergischem Schnupfen, Bindehautentzündung oder sogar Asthmaanfällen führen.

Das Protein "Fel d 1" steht seit Langem im Verdacht, Auslöser dieser Allergie zu sein. Die bisher zur Verfügung stehenden Therapiemöglichkeiten, wie etwa die Desensibilisierung, sind aber nur begrenzt wirksam und oft mit Nebenwirkungen verbunden. Ein großes Manko.

Jetzt haben Forschende eines US-amerikanischen Biotechnologieunternehmens einen neuen Forschungsansatz: Sie wollen die zwei Gene, die das für die Allergie verantwortliche Protein bilden, "ausschalten". Das soll mithilfe der Genschere Crispr/Cas gelingen und den Tieren nicht schaden. Erste Versuche sind laut der Ende März 2022 veröffentlichten Studie vielversprechend.

Ausschalten der Gene für Katzen vermutlich unbedenklich

Für ihre Forschung haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler um Nicole Brackett 60 Hauskatzen genetisch untersucht, darunter auch exotische Rassen. Dabei konnten sie feststellen: Die für die Bildung des Proteins "Fel d 1" verantwortlichen Gene - die Forschenden bezeichnen sie in ihrer Arbeit als "CH1" und "CH2" - sind bei den untersuchten Katzen durchaus unterschiedlich. Aus Sicht der Evolution heißt das: Für die Katzen sind diese Gene nicht von besonderer Bedeutung. Denn: Überlebenswichtige Gene müssen immer exakt gleich aussehen, schon kleinste Abweichungen hätten erhebliche Schäden zur Folge.

Nach derzeitigem Kenntnisstand ist eine Entfernung der beiden Gene für Katzen ungefährlich. Ob das Herausschneiden der zwei Gene "CH1" und "CH2" den Katzen wirklich nicht schadet, dafür sind allerdings noch Langzeitbeobachtungen von tatsächlich genmanipulierten Tieren notwendig. Bisher führten die Forschenden ihre Versuche nur an Zellen von Katzen aus Zellkulturen durch. Dort ließen sich die beiden Gene mit einer Trefferquote von 55 Prozent herausschneiden.

Gute Aussichten für Katzenallergiker

Für Katzenallergiker wäre eine ethisch unbedenkliche Entfernung der beiden Gene "von großem Nutzen", wie es in der Zusammenfassung der Studie heißt, da "das Hauptallergen an der Quelle entfernt" werde. Das Protein "Fel d 1" sei "sowohl ein vernünftiger als auch brauchbarer Kandidat" für die Genentfernung, so die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in ihrer Studie.

Noch sind die genmanipulierten Katzen aber in weiter Ferne. Und sie dürften aufgrund des großen Forschungsaufwands auch sehr teuer werden.

Wie die Genschere Crispr/Cas funktioniert

Die Genschere Crispr/Cas funktioniert tatsächlich wie eine Schere. Entsprechend programmiert, dockt sie an der ausgewählten Stelle im Erbgutstrang an und schneidet das zu eliminierende Gen heraus.


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