Neue Therapie gegen Katzenallergie Therapeutische Antikörper gegen allergieauslösende Antikörper
Bei einer Katzenallergie reagiert man nicht auf Katzenhaare allergisch, sondern auf ein spezielles Katzen-Protein, das Protein "Fel d1", das in Speichel, Drüsen, Haut und Fell der Katzen steckt. Forscher wollen es durch die Gabe von IgG-Antikörpern schachmatt setzen.
Katzenallergien sind problematisch, weil Allergiker stark reagieren - mit allergischem Schnupfen, Bindehautentzündungen bis hin zu Asthmaanfällen. Wenn Katzen-Besitzer ihr geliebtes Haustier nicht abgeben wollen, bleibt nur eine Desensibilisierung als Therapie. Ein Gewöhnungsprozess, der im Schnitt zwei Jahre dauert, viele Arztbesuche erfordert und Nebenwirkungen hat. Medikamente helfen zwar, aber nur kurzfristig gegen die Symptome und sind auf Dauer eher keine befriedigende Lösung.
Neuer Ansatz bei Katzenhaarallergie - passive Immunisierung
Ein internationales Team testet derzeit einen neuen Ansatz, bei dem Katzenhaarallergikern IgG-Antikörper, auch Immunglobuline genannt, gegen die Katzenallergie gespritzt werden. Diese therapeutischen Antikörper, die im Labor erzeugt wurden, sollen genau wie die allergieauslösenden IgE-Antikörper an das Protein "Fel d1" aus den Katzenhaaren binden. So können die allergieauslösenden IgE-Antikörper nicht mehr an das Protein andocken und allergische Reaktionen auslösen. Es findet also ein Verdrängungsprozess statt.
Was bei einer Katzenallergie im Körper passiert
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Dazu muss man wissen, was bei einer Allergie im Körper abläuft: Dabei docken allergieauslösende IgE-Antikörper an ein Protein an, aktivieren Mastzellen und sorgen dafür, dass Histamine und andere Botenstoffe ausgeschüttet werden, die Entzündungen fördern. Können die Antikörper nicht andocken, wird auch kein Allergieschub ausgelöst.
Katzenallergie - therapeutische Antikörper im Test
Die neue Therapie gegen Katzenallergie wird bereits getestet und hat ein paar wichtige Hürden genommen: Sie wurde in Tierversuchen sowie Studien der Phase I (im Labor) und Phase II (mit Menschen) erfolgreich getestet. Ein Großteil der behandelten Patienten hatte durch die Gabe der therapeutischen Antikörper, auch monoklonalen Antikörper, genannt, deutlich weniger Symptome.