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Paare und Stabilität Wer passt zu wem?

Gleich und gleich gesellt sich gern - das gilt besonders für Liebende, sagen Forscher. Sehen Partner die Welt in einem ähnlichen Licht, teilen sie Vorlieben und Hobbies, stehen die Chancen gut für eine lange Partnerschaft.

Stand: 09.12.2020

Illustration: Wer passt zusammen? | Bild: BR

Warum sind manche Paare glücklicher als andere? Warum halten manche Partnerschaften über Jahrzehnte hinweg? Eine Vielzahl von Faktoren trägt dazu bei, dass Menschen in einer Beziehung glücklich sind.

Glückliche Partnerschaft braucht Kompetenzen

Gleiche Interessen und Werte sowie eine ähnliche Sicht der Dinge verringeren das Risiko, sich zu trennen - das ist eine Erkenntnis der Psychologen und Sozialwissenschaftler aus der Paarforschung. Attraktivität der Partner ist dabei weniger wichtig als angenommen.

"Eine glückliche Partnerschaft zu führen, ist anspruchsvoll. Die Forschung der letzten 25 Jahre zeigt mit großer Übereinstimmung, dass es nicht Attraktivität, Persönlichkeitsmerkmale, Status und das Ausmaß der ursprünlichen Liebe zum Zeitpunkt des Eingehens der Partnerschaft sind, welche eine glückliche Partnerschaft über Jahre gewährleisten. Eine zufriedenstellende Partnerschaft zu führen, braucht Kompetenzen."

Guy Bodenmann, Psychologe, in: 'Stress und Partnerschaft', Zürich 2011

Stress - ein gefährlicher Beziehungskiller

Damit eine Partnerschaft lange hält, müssen Partner vor allem dreierlei "beherrschen", so der Schweizer Psychologe und Beziehungsberater Guy Bodenmann: Sie müssen angemessen miteinander kommunizieren können, Alltagsprobleme gemeinsam effizient lösen und Alltagsstress bewältigen können. Klingt einfach, ist es aber nicht. Geraten wir in Stress, reagieren wir gereizt, patzig, unwirsch. Und es kommen all unsere negativen Eigenschaften ans Licht, so Bodenmann. Sei es Dominanz, Ängstlichkeit, Kleinlichkeit, Intoleranz oder Geiz. Stress hält Bodenmann daher für den Beziehungskiller Nummer eins.

Hilfreich: Eine positive Perspektive auf die Partnerschaft

Die Münchner Psychologen Eva Wunderer und Klaus A. Schneewind haben in ihrer Studie zwei Grundpfeiler der glücklichen Beziehung ausgemacht: die grundsätzliche positive Einstellung der Partnerschaft gegenüber und Konfliktkompetenz. Wer folgende Fragen mit Ja beantworten kann, der lebe, so schreiben die Paarforscher, in einer "sicheren Beziehung oder Bindung": "Fühlen Sie sich von Ihrem Partner akzeptiert? Können Sie sich ganz auf Ihren Partner verlassen? Fühlen Sie sich ihm nahe?"

Agressionen vermeiden durch "Commitment"

Die, die ihre Beziehung positiv sehen, übernehmen auch Verantwortung für den Fortbestand der Partnerschaft, so Wunderer und Schneewind. Das sogenannte "Committment" sorge auch dafür, dass die Partner bei Konflikten ruhig und konstruktiv reagieren können: Das heißt, diese Paare vermeiden Aggression, beharren nicht immer auf der Durchsetzung ihrer Interessen und ziehen sich auch in Streitsituationen nicht vom anderen zurück - sie finden gemeinsam Kompromisse.

Top-Ten der Zutaten für eine gelungene Liebesbeziehung

Die Psychologen Eva Wunderer und Klaus A. Schneewind haben in einer Studie 650 Paare nach den wichtigsten Zutaten für eine gute Partnerschaft befragt:

  • Toleranz und Akzeptanz, den anderen so nehmen, wie er ist (47 Prozent)
  • Vertrauen, Offenheit, Ehrlichkeit (44 Prozent)
  • Liebe und Zuneigung (41 Prozent)
  • konstruktive Konfliktlösung und Kommunikation (36 Prozent)
  • gemeinsame Interessen, Hobbys und Freunde (29 Prozent)
  • Solidarität, gegenseitige Unterstützung, gemeinsam duch "dick und dünn gehen" (28 Prozent)
  • die gemeinsame lebenslange Verantwortung für Kinder und Enkel (21 Prozent)
  • sich in der Partnerschaft nicht einengen, seine Freiräume behalten (20 Prozent)
  • Treue (19 Prozent)
  • finanzielle Verpflichtungen, gemeinsamer Besitz, materielle Dinge gemeinsam regeln (10 Prozent

Zitiert nach: Eva Wunderer / Klaus A. Schneewind "Liebe ein Leben lag? Was Paare zusammenhält", München 2008


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