ARD alpha Uni Molekularbiologie studieren

Von: Christian Wurzer

Stand: 04.09.2024

Amélie studiert Molekularbiologie an der Universität Duisburg-Essen. In der Schule hat sie sich sehr für Biologie und Chemie interessiert, nun kommt die Physik. Molekularbiologie verbindet alle drei Fächer.

Amélie Sobek studiert im 4. Semester, Bachelor Molekularbiologie an der Universität Duisburg-Essen | Bild: BR/Gregor Simbruner | picture alliance / PantherMedia

Zulassungsvoraussetzungen

Für das Studium der Molekularbiologie musst du die allgemeine Hochschulreife, also ein Abitur, oder eine fachgebundene Hochschulreife, also ein Fachabitur der 13. Klasse ohne zweite Fremdsprache vorweisen. Das einfache Fachabitur aus der 12. Klasse reicht an Universitäten nicht.

Molekularbiologie kannst du an Universitäten studieren. Hochschulen bieten im fachlichen Umfeld von Molekularbiologie vereinzelt auch Studiengänge an. Hier würde ein Fachabitur reichen.

Molekularbiologie ist mit einem Numerus Clausus (NC) belegt. Im Schnitt lag er in den letzten Jahren bei 1,8, wobei die Werte von Universität zu Universität schwanken. An manchen Universitäten musst du zur Überprüfung deiner „naturwissenschaftlichen Begabung“ ein Eignungsfeststellungsverfahren durchlaufen. Hier gilt: Erkundige dich an deiner Wunschuniversität, wie dort die jeweiligen Eignungsfeststellungsverfahren geregelt sind!

Es gibt besondere Bewerbungsverfahren für beruflich Qualifizierte. Universitäten bieten spezielle Kurse an bis hin zu einem Probestudium, das mit einer Zulassungsprüfung abschließt. Näheres dazu regelt die jeweilige Universität. Auch hier gilt: Bitte erkundige dich an deiner Wunschuniversität, wie dort die Bewerbungsverfahren geregelt sind!

Zwingend notwendig sind sehr gute Englischkenntnisse. Große Teile der Fachliteratur sind in Englisch verfasst. Zudem gestaltet sich später das Arbeitsumfeld vor allem in der Forschung sehr international.

Molekularbiologie studieren bedeutet: Details des Lebens zu erforschen

Amélie Sobek studiert im 4. Semester, Bachelor Molekularbiologie an der Universität Duisburg-Essen | Bild: BR/Gregor Simbruner

"Ich studiere im vierten Semester Molekularbiologie, weil mich einfach die Hintergründe des menschlichen Körpers total faszinieren und interessieren. Ich habe gemerkt, dass es so viele Geheimnisse birgt, die ich später entdecken möchte."

Amélie Sobek studiert im 4. Semester, Bachelor Molekularbiologie an der Universität Duisburg-Essen

ARD alpha Uni: Molekularbiologie studieren

Studiendauer - je nach Studienabschluss

Ein Bachelorstudium im Fach Molekularbiologie dauert in der Regel sechs Semester. Mit erfolgreichem Abschluss verleiht dir die Universität den akademischen Titel Bachelor of Science (B.Sc.). Das Studium startet meist im Wintersemester. Vor allem die Laborveranstaltungen können nicht in jedem Semester angeboten werden. Darum geben die Universitäten und Hochschulen für einzelne Lehrveranstaltungen einen gewissen Studienrhythmus vor, vor allem die Laborpraktika. Denn hier gib es nicht unendlich Plätze.

Ein Masterstudium im Fach Molekularbiologie dauert weitere vier Semester. Die Universität verleiht dirmit bestandenem Studium den akademischen Titel Master of Science (M. Sc.). Auch das Masterstudium ist in Module aufgebaut. Du vertiefst das Grundwissen aus dem Bachelorstudium und spezialisierst dich. Die „letzte Prüfung“ ist deine Masterarbeit.

Studienhinhalte - fächerübergreifend und sehr praxisorientiert

Molekularbiologen und Molekularbiologinnen erforschen biologische und biochemische Prozesse. Sie untersuchen den Aufbau, Entwicklung und die Funktion von menschlichen, tierischen und pflanzlichen Zellen, aber auch Mikroorganismen auf molekularer Ebene. Molekularbiologen und Molekularbiologinnen legen Grundlagen für viele Forschungsbereiche, unter anderem in der Medizin. Das ist daher praxisnah und auch fachübergreifend ausgerichtet.

Im Bachelorstudiengang tauchst du zum Beispiel in solche Fachgebiete ein:

  • Einführung in die Molekularbiologie
  • Allgemeine Methoden in der Molekularbiologie
  • Physik für Molekularbiologen
  • Genetik für Molekularbiologen
  • Biochemie und chemische Biologie
  • Chemie für Biologen
  • Mathematische Modelle für Molekularbiologen
  • Biophysiks an Coputatiolal Biochemistry
  • Struktur- und Funktionsbiologie und chemische Biologie


Zudem belegst du Wahlpflichtmodule aus einem großen Fächerkanon. Hier kannst du dich spezialisieren, und deinem Studium deine persönliche Richtung geben. Während sich manch Studierende vorwiegend mit Bakterien oder aber Parasiten beschäftigen, liegt der Fokus bei anderen Studierenden der Molekularbiologie beispielsweise auf Mechanismen im menschlichen Körper. An der Universität Duisburg-Essen, an der auch Amelie studiert, stehen diese Wahlpflichtfächer zur Auswahl:

  • Einführung in die Mikrobiologie
  • Neurogeriatrische und neurologische Erkrankungen
  • Molekulare Onkologie
  • Molekulare Entwicklungsbiologie
  • Physiologie
  • Biochemie
  • Bionanotechnologie
  • Embryogenese
  • Immunologie
  • Molekularbiologie und Biochemie
  • Molekulare Genetik
  • Molekulare Mikrobiologische und Chemische Biologie
  • Simulation komplexer Systeme
  • Zell- und Molekularbiologie
  • Zytogenetik


Praktika finden teils an der Uni statt, teils aber auch bei außeruniversitären Praktikumspartnern. Hierbei helfen Universitäten auch bei der Suche.
Im letzten Semester schreiben die Studierenden die Bachelorarbeit.

Im Masterstudiengang kannst du dich weiter spezialisieren. Du beschäftigst dich mit diesen Fachbereichen:

  • Molekulare Genetik
  • Analytik der Molekularbiologie
  • Protein Engineering and Modification
  • Einführung in die medizinische Biologie
  • Single Molecule Methods
  • Applied Molecular Biology


Auch im Masterstudiengang kannst du drei Wahlmodule aussuchen. Die Universität Duisburg-Essen, an der auch Amélie studiert, bietet diese an:

  • Biotechnologie für Molekularbiologen
  • Computational Drug Design
  • Methods in Cancer Research
  • Moderne Mikroskopieverfahren der biomedizinischen Forschung: Theorie und Anwendung
  • Molecular Ecology
  • Molekulare Mechanismen der Organentwicklung
  • Mikrobiologie und Zellbiologie
  • Spezielle Bioinformatik


Das dritte Semester besteht ausschließlich aus Laborpraktika. Im vierten Semester schreibst du die Masterarbeit.

In der Molekularbiologie geht es viel um Forschung

Amélie Sobek studiert im 4. Semester, Bachelor Molekularbiologie an der Universität Duisburg-Essen | Bild: BR/Gregor Simbruner

"Forschung fasziniert mich besonders, weil es darum geht, im kleinsten Detail Antworten zu finden. Man stellt sich Fragen, auf die keiner eine Antwort hat und dann kann man selber hingehen und durch die Forschung irgendwann herausfinden, daran liegt das und das hat den und den Grund und das finde ich total faszinierend, dass man damit etwas zu tun hat, was vielleicht noch kein Mensch auf der ganzen Welt herausgefunden hat und dann ist man quasi Vorreiter und kann seine eigenen Rätsel lösen."

Amélie Sobek studiert im 4. Semester, Bachelor Molekularbiologie an der Universität Duisburg-Essen

Diese Skills brauchst du für das Studium der Molekularbiologie

  • Begeisterung für Naturwissenschaften
  • Analytisches Denken
  • Verständnis für biotechnologische Forschungsmethoden
  • Präzision und Genauigkeit
  • Geduld am Mikroskop
  • Durchhaltevermögen
  • Gute Englischkenntnisse (Sehr viel Fachliteratur ist in Englisch verfasst)

Molekularbiologisch arbeiten bedeutet: Vieles gleichzeitig denken.

Amélie Sobek studiert im 4. Semester, Bachelor Molekularbiologie an der Universität Duisburg-Essen | Bild: BR/Gregor Simbruner

"Multi-Tasking ist eine Sache, die man braucht im Labor. Man muss die Experimente verschachteln und mal hier, was machen, mal da, was machen. Das ist im Anfangsprozess ein bisschen anstrengend, aber ich denke, das haben schon ganz andere Menschen geschafft, dann schafft man das auch."

Amélie Sobek studiert im 4. Semester, Bachelor Molekularbiologie an der Universität Duisburg-Essen

Beruf und Karriere - der höhere Abschluss eröffnet bessere Chancen

Molekularbiologinnen und Molekularbiologen werden zunehmend gesucht, vor allem für die medizinische Forschung und die Biotechnologie. Molekularbiologen und Molekularbiologinnen braucht man vor allem in diesen Arbeitsfeldern:

  • Forschungseinrichtungen für Biomedizin
  • Pharmaindustrie
  • Grundlagenforschung an Universitäten und in Forschungsgesellschaften
  • Produktentwicklung und -forschung im medizinischen und biologischen Anwendungsbereich
  • Überwachungsbehörden für die öffentliche Gesundheit bei Bund und Ländern, Gewässerüberwachung, Lebensmittelkontrolle etc.
  • Untersuchungs-, Analyse- und Überwachungslabore von öffentlichen und privaten Einrichtungen
  • Lebensmittelindustrie
  • Wissenschaftsjournalismus
  • Öffentliche und private Gesundheitseinrichtungen


Mit einem abgeschlossenen Bachelorstudiengang kannst du zwar direkt in den Beruf starten.Wenn du aber nach dem Bachelorabschluss direkt in den Beruf startest, bedeutet das meist zuarbeitende Laboranalyse und dazu begrenzte Verdienstmöglichkeiten. Die meisten Absolventinnen und Absolventen hängen deshalb nach dem Bachelorstudium ein Masterstudium an, um sich breitere Beschäftigungsmöglichkeiten und vor allem auch bessere Karrierechancen zu sichern. Mit einem Masterabschluss steigen für gewöhnlich auch die Aufstiegschancen. Doktortitel helfen, besonders in größeren Unternehmen und Einrichtungen, auch in gestaltende Führungspositionen zu kommen.

Gehalt

Molekularbiologinnen und Molekularbiologen verdienen zum Berufseinstieg durchschnittlich 4.274 Euro brutto im Monat. Je nach Größe des Unternehmens, oder der Forschungseinrichtung variiert dieser Betrag. Mit steigender Berufserfahrung sind 6.688 Euro brutto im Monat und mehr möglich. Voraussetzung: Die Aufstiegschancen im Unternehmen, der Institution oder der Forschungseinrichtung müssen das auch hergeben. Internationale Pharmakonzerne und auch die Lebensmittelindustrie zahlen besser.

Quelle: Bundesagentur für Arbeit

Molekularbiologie studieren ist anspruchsvoll

Amélie Sobek studiert im 4. Semester, Bachelor Molekularbiologie an der Universität Duisburg-Essen | Bild: BR/Gregor Simbruner

"Das Studium ist schon sehr fordernd. Es gibt Phasen, wie die Klausurenphase, da ist es sehr stressig, und man hat vielleicht nicht mehr so viel Freizeit. Besonders am Anfang, in den ersten zwei Semestern, ist es stressig, weil man erst seinen Rhythmus finden muss und sich organisieren muss. Aber ich denke, das ist machbar."

Amélie Sobek studiert im 4. Semester, Bachelor Molekularbiologie an der Universität Duisburg-Essen