Schulfernsehen


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ars poetica Uwe Timm - ein Stilporträt

Er hat uns die Geschichte der Currywurst geschenkt, vom heißen Sommer '68 erzählt, koloniale Großmachtträume entlarvt und die Verführbarkeit durch Ideologien analysiert. Mit Uwe Timm ist Lesen Sprach- und Denkgenuss.

Stand: 06.12.2017

Uwe Timm | Bild: BR

Uwe Timm lesen lohnt sich, immer und ausnahmslos. Er ist nicht nur einer der bekanntesten und erfolgreichsten, sondern ganz sicher auch einer der vielseitigsten deutschen Gegenwartsautoren. Sein beständig anwachsendes Werk umfasst neben Romanen, Erzählungen und Essays auch Drehbücher und Regiearbeiten, Gedichtbände, Hörspiele sowie preisgekrönte Kinder- und Jugendbücher.

Chronist deutscher Befindlichkeiten

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Den Durchbruch erzielte Timm 1974 mit seinem Debütroman "Heißer Sommer", der erstmals die Motive, Hintergründe und Befindlichkeiten der Studentenbewegung erzählerisch aufarbeitet. Seither gilt er als "68er-Schriftsteller", der immer wieder typische Vertreter dieser Generation literarisch porträtiert und ihre Geschichte in die Gegenwart fortschreibt. Die Kritikerin Martina Scherf würdigte ihn deshalb als "Seismographen, der den Verwerfungen der deutschen Geschichte literarisch nachspürt" und dessen Figuren stets "für einen ganz bestimmten Zustand der Gesellschaft stehen". (SZ, 2.10.2008)

Exemplarik existenzieller Themen

Neben politischen Themen wie Revolution, Resignation und dem Scheitern von Utopien stehen jedoch vor allem alltägliche, vitale, existenzielle Themen im Vordergrund: Fragen nach dem Sinn des Lebens, das Altern, Liebe und Tod.

Ein leidenschaftlicher Erzähler

Ein wesentliches Kennzeichen seines Schreibens ist dabei sicherlich die thematische und stilistische Wandlungsfähigkeit eines Autors, der sich auf eine offensichtlich fortwährende Suche nach neuen Schreiberfahrungen und damit auch neuen Schreibwegen begeben hat. So ist Uwe Timm aller gesellschaftlichen und politischen Themen ungeachtet vor allem eins: ein leidenschaftlicher, facettenreicher und immer wieder überraschender, schreiblustiger Erzähler, "ein fantasievoller Erfinder von Geschichten, von originellen Typen, überraschenden Plots, die manchmal etwas gewaltsam aufgefädelt sind, zunächst oft leicht daher kommen, aber letztlich nicht eines ernsten, hintergründigen Sinns, gar philosophischer Nachdenklichkeit, entbehren." (Horst Haase, Neues Deutschland)


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