5. Formulieren und mitreden 5.5. Lektüretipps
Zum Abschluss noch eine Auswahl an Lektüretipps rund um das Thema "Formulieren und mitreden".
Der Deutsche Bundestag
Genauer gesagt die Reden des Bundestagspräsidenten in Schriftform. Dort finden sich nicht nur die Abschriften der Reden des derzeit amtierenden, sondern auch diejenigen ehemaliger Bundestagspräsidenten. Ganz abgesehen von den Reden - schauen Sie sich doch generell mal auf der Homepage des Bundestages um. Was die Leute da machen, betrifft uns nämlich alle. Auf der Seite finden Sie nahezu alles, was Sie schon immer über den Bundestag und seine Abgeordneten wissen wollten: Funktion und Geschichte des Parlaments, Verzeichnis aller Abgeordneter, eine Wissensdatenbank zu politischen Themen und einen Bestellservice für On- und Offline-Informationsmaterial.
Lesen Sie Zeitung
Lernen Sie von den Profis, wie man knackig formuliert. Am besten Sie kaufen sich zumindest einmal in der Woche (wie wär's samstags ?) eine der vier großen überregionalen Tageszeitungen, Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Welt, oder Frankfurter Rundschau. Die journalistische Qualität ist dort einfach sehr hoch und verlässlich auf einem Niveau, dass nicht unbedingt jede lokale Zeitung mit gleicher Regelmäßigkeit bieten kann.
Lesen Sie Bücher
Egal welche. Autoren ebenso wie Journalisten schreiben von Berufs wegen. Wenn's die nicht können, wer dann. Schauen Sie sich etwas ab. Mögen Sie Krimis - dann probieren Sie es doch mit einem von Henning Mankell. Lieber Fantasy? Dann lesen Sie Robert Jordan, Das Rad der Zeit, oder den großen Klassiker von J.R.R. Tolkien, Der Herr der Ringe. Oder lieber einen Roman aus einem fremden unbekannten Kulturkreis? Versuchen Sie es z. B. mit Khaled Hosseinis Drachenläufer, der Geschichte einer Kindheit in Afghanistan. Lieber etwas von einem deutschen Autor? Ich persönlich mag Birgit Vanderbekes Bücher. Oder einen einheimischen Bestseller - Daniel Kehlmann, Die Vermessung der Welt … Sie können sich auch einfach von der Spiegel-Bestsellerliste inspirieren lassen, die sogar in vielen Buchhandlungen aushängt oder sich die gerade aktuelle Liste auf spiegel.de unter kultur/charts ansehen.
Falls Sie ein passendes Zitat suchen: Der Rede-Duden
Sie kennen ihn schon aus Kapitel 4 - er listet auf knapp 300 Seiten Zitate zu Oberbegriffen von Aberglauben bis Zyniker auf. "Ich bin durchaus nicht zynisch", sagte etwa der irische Dramatiker Oscar Wilde, "ich habe nur meine Erfahrungen, was allerdings ungefähr auf dasselbe herauskommt." Apropos Oscar Wilde, einer der größten und amüsantesten Zyniker der Literaturgeschichte insgesamt - wie wäre es mit seinem Roman "Das Bildnis des Dorian Gray", entstanden Ende des 19. Jahrhunderts. Ein Roman über Moral, Kunst und Zügellosigkeit mit ein bisschen Grusel und Magie, denn aus irgendeinem finsteren Grund altert nur noch das gemalte Porträt des Helden und nicht mehr er selbst.
Wolf Schneider: Deutsch für Profis. Wege zum guten Stil.
München: Goldmann, 1999 (knapp 270 S.)
Ein Buch von einem der angesehensten Journalisten Deutschlands für Journalisten, würde ich behaupten. Oder für zumindest sehr sprachinteressierte Normalbürger. Wirklich lehrreich, oft witzig, meist ein wenig von oben herab und teilweise im Stil ein wenig antiquiert wirkend. Aber Schneider hat mit seinen Anmerkungen zum guten Stil halt trotzdem immer Recht.