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Schlafforschung Schlummern für die Wissenschaft

Es ist noch gar nicht so lange her, da wurde die wissenschaftliche Lehre vom Schlaf belächelt. Heute ist die Somnologie ein wichtiger Bestandteil der Medizin und immer mehr Kliniken schaffen eigene Abteilungen für Schlafmedizin.

Stand: 24.06.2020

Schild mit der Aufschrift "Schlaflabor" | Bild: picture-alliance/dpa

Die Zahl der Schlaflabore in Deutschland wächst stetig. Nur so können Neurologen, Psychologen und Somnologen Antworten auf ihre Fragen finden, wie: "Was passiert in meinem Kopf, wenn ich schlafe?" oder: "Warum bin ich erschöpft, obwohl ich doch so lange schlafe?"

Die Pioniere der Schlafforschung

Die Geburtsstunde der Schlafforschung liegt im Jahr 1953: In Chicago beobachteten die amerikanischen Schlafforscher Eugene Aserinsky und Nathaniel Kleitmann bei ihren Probanden plötzlich auftretende rasche Augenbewegungen. Diese sogenannten "Rapid Eye Movements" (REM) schlugen sich auch als elektrische Impulse im EEG nieder. Der REM-Schlaf war entdeckt. Sehr bald erkannte man, dass der REM-Schlaf fast regelmäßig von Träumen begleitet wird.

1962 entdeckte der französische Neurobiologe Michel Jouvet die Region im Gehirn, welche die Schlafphasen steuert und die Träume anstößt. Ab dieser Zeit begann sich die Schlafforschung als ernsthafte Wissenschaft zu etablieren. Ende der 1960er-Jahre wurde das erste Schlaflabor von William C. Dement an der Stanford Universität errichtet, 1976 das erste in Deutschland, genauer gesagt im nordhessischen Schwalmstadt-Treysa.

Eckdaten der Schlafforschung

Cheyne-Stokes-Atmung

Zusammen mit seinem Kollegen John Cheyne beschreibt der irische Arzt William Stokes 1845 die Cheyne-Stokes-Atmung: Diese gestörte Atmung ist vergleichbar mit der Schlafapnoe. Die Schlafstörung Apnoe (Atemaussetzer) wird 1965 erstmals vom französischen Neurologen Henri Gastaut in seinen Forschungsergebnissen definiert.

Pickwick Syndrom

Der kanadische Mediziner Sir William Osler benennt 1918 erstmals das Pickwick Syndrom, eine Schlafstörung, ähnlich einer Apnoe, die besonders bei Personen mit starkem Übergewicht auftritt. Die Bezeichnung des Syndroms leitet sich von dem fettleibigen, dauerschlafenden Kutscher Little Fat Joe in Charles Dickens Roman "Die Pickwickier" ab.

EEG

Hans Berger, Professor für Psychatrie an der Universität Jena, führt das EEG zur Messung der Hirnströme in der klinischen Neurologie ein. 1929 veröffentlicht er sein Buch "Über das Elektrenkephalogramm des Menschen".

Schlafstadien

In den 1930-er Jahren definiert der amerikanische Neurologe Charles Loomis zusammen mit seinen Kollegen erstmals eine Einteilung des Schlafes in unterschiedliche Stadien. Sie folgen in etwa einem geordneten, zyklischen Schema.

REM-Schlaf

Eugene Aserinsky und Nathaniel Kleitmann entdecken 1953 an der University of Chicago den REM-Schlaf. Er definiert sich vor allem in schnellen Augenbewegungen (Rapid Eye Movement). In dieser Schlafphase träumen wir am meisten.

Schlaflabor

1976 wird das erste Schlaflabor in Deutschland eröffnet, in der Neurologischen Klinik des Hessischen Diakoniezentrums Hephata. Das Zentrum liegt in der nordhessischen Kleinstadt Schwalmstadt-Treysa.

Atemtherapiegerät

Der australische Professor Colin E. Sullivan hat 1981 die Idee, mithilfe eines Atemgerätes Schlafapnoe-Patienten zu helfen. Heute sind die CPAP (Continuous Positive Airway Pressure) gängige Hilfsmittel für einen erholsamen Schlaf.


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