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Geschichte des Hundes So wurde aus dem Wolf ein Haustier

Wölfe sind die Vorfahren von Hunden. Wie unterscheiden sich Wolf und Hund und wie wurde aus dem Wildtier unser zahmes Haustier und bester Freund? Hier erfahrt ihr mehr über Hunde und ihre Vorfahren, die Wölfe.

Stand: 07.10.2024 |Bildnachweis

Was wir mit Hunden gemeinsam haben, ist, dass wir gerne in Gemeinschaften leben und sehr kommunikativ sind. Auch der Vorfahre des Hundes, der Wolf, ist ein soziales Tier. Es gab also eine gemeinsame Basis, um Freundschaft zu schließen.

Wie entwickelte sich der Wolf zum Hund?

Durch genetische Untersuchungen ist belegt, dass der heutige Haushund, der wissenschaftliche Name lautet Canis lupus familiaris, vom Wolf abstammt. Noch ist allerdings nicht endgültig geklärt, wann der Wolf zum Haustier wurde.

Der Wolf: Alle heutigen Hunde stammen ursprünglich von ihm ab.

Es gibt Forschungen, die zu dem Ergebnis kommen, dass sich Wolf und Mensch vor ungefähr 10.000 bis 15.000 Jahren anfreundeten. Andere Untersuchungen gehen aus, dass dies vor 18.000 bis 23.000 Jahren geschah. Eine weitere Studie, die die DNA von Wölfen und Hunden verglich, datiert die Domestizierung des Wolfes sogar mehr als 100.000 Jahre zurück. Auch wo der Wolf domestiziert wurde, ist noch nicht abschließend erforscht.

Wolf und Hund: Verwandt und doch verschieden

Im Wolfsforschungszentrum im österreichischen Grünau versuchen Wissenschaftler, die Unterschiede zwischen Wölfen und Hunden zu erforschen. In vielem sind sich die Verwandten ähnlich, doch sie unterscheiden sich auch sehr. Wölfe sind Wildtiere und an ein Leben in der Natur angepasst. Sie sind stets misstrauisch und sehr wachsam. Der Hund hingegen verhält sich ganz anders, denn er hat eine ökologische Nische entdeckt: den Menschen. Hunde verstehen es ausgezeichnet, ihre Bedürfnisse mitzuteilen und so den Menschen für ihre Zwecke einzuspannen.

Eine menschlich-tierische Beziehung: Unser Hund

Jagten Mensch und Wolf zusammen und näherten sich so an?

Möglicherweise hat der Wolf die Nähe des Menschen gesucht, um etwas von seiner Beute abzubekommen.

Wie genau die Beziehung zwischen Mensch und Hund begann, ist bisher nicht genau bekannt. Als Grund für die Domestizierung der Wölfe wird die ähnliche Beute von Mensch und Wolf, nämlich große Pflanzenfresser, vermutet. Eventuell folgten die Wölfe vor Zehntausenden von Jahren den Menschen und profitierten von ihren Jagderfolgen und Nahrungsresten. Möglicherweise jagten Wolf und Mensch auch gemeinsam und teilten sich die Beute. Auf diese Weise könnten sich Wolf und Mensch immer näher gekommen sein - bis sie schließlich auch gemeinsam den Platz am Feuer teilten und im Haus lebten und der Mensch auf die Idee kam, junge Wölfe mit der Hand aufzuziehen.

Wie Menschen den Wolf dressierten

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Unsere Vorfahren haben wohl bald gemerkt, dass man kleinen Wölfen auch etwas beibringen kann. Sie begannen deshalb, die Wildtiere zu dressieren. Mit der Zeit gewöhnten sich die beiden aneinander und die Wölfe veränderten sich: Äußerlich sahen sie noch lange wie ihre wilden Vorfahren aus. Doch die Tiere wurden zahmer und fixierten sich immer mehr auf den Menschen.

Wölfe und Hunde reagieren unterschiedlich

Hunde können durch Jaulen auf ihre missliche Lage aufmerksam machen.

Verhaltensforscher stellten einen Teller mit Fleisch in einen Käfig. Weder ein Wolf noch ein Hund können ihn alleine öffnen. Lässt man einen Wolf vor den Käfig, versucht er ihn mit viel Kraftaufwand zu öffnen. Der Hund hingegen wendet sich, sobald er merkt, dass er nicht weiterkommt, an die Menschen. Mit Blicken und Lauten bettelt er darum, die Türe zu öffnen.

Der Hund passte sich an den Menschen an - ein Erfolgsrezept

Ähnliches passiert bei Millionen von Hundebesitzern jeden Tag: Sie öffnen Schränke, Tüten und Dosen für ihren Hund, sie kaufen Futter und tragen es nach Hause. Der Hund bekommt seine Nahrung, ohne etwas dafür tun oder gar etwas riskieren zu müssen. Wenn er krank wird, bringt ihn sein Frauchen oder Herrchen sogar zum Arzt.

Einerseits wird man dekoriert, andererseits muss man für sein Futter nichts mehr tun: Hunde haben eine erfolgreiche Überlebensstrategie gewählt.

Eine evolutionär ungemein erfolgreiche Strategie, die sich auch in Zahlen niederschlägt: Allein in Deutschland leben mehr als zehn Millionen Hunde. Die Zahl der Wölfe bei uns, ist im Vergleich dazu, gering: Im Oktober 2023 befanden sich in Deutschland laut offiziellem Monitoring nur 184 Rudel, 47 Paare und 22 sesshafte Einzeltiere. Das bedeutet: Für den Hund war die Anpassung an den Menschen ein höchst erfolgreicher Schritt in der Evolution.

Wie gut verstehen sich Hunde und Menschen?

Hundebesitzer sind längst davon überzeugt, dass ihr tierischer Freund sie versteht und auf ihre Stimmung reagiert. Tatsächlich scheinen die Tiere nicht nur auf die Tonlage, sondern auch auf den Inhalt zu hören, wenn ein Mensch etwas zu ihnen sagt. Dafür sprechen einige Studien:

Hunde verstehen uns und lernen durch Wiederholung

Hunde können Emotionen wahrnehmen

Tierische Versuchsteilnehmer: Hunde in einem MRT.

Eine Untersuchung von Hunden im Magnetresonanztomografen (MRT) zeigte, dass Hunde ähnlich wie Menschen spezielle Areale für die Verarbeitung von Sprache besitzen: Bei beiden Arten liegen die Spracherkennungsregionen an ähnlicher Position der Hörrinde und scheinen ähnlich zu funktionieren. Und bei beiden gibt es Regionen, die speziell vom emotionalen Gehalt eines Lautes aktiviert werden. Die Forscher gehen deshalb davon aus, dass Hunde durchaus den emotionalen Gehalt, der über die Stimme oder ein Geräusch transportiert wird, wahrnehmen.

Laut einer weiteren Studie der Universität Budapest reagieren Hunde auf Emotionen ihrer Besitzer. Die Nähe zwischen Menschen und Hunden sei auf die jahrhundertelange selektive Zucht zurückzuführen, so die Forscher. Deshalb könnte die Fähigkeit von Hunden, den Schmerz ihrer Menschen zu fühlen, angeboren sein.

Hunde unterscheiden sich in ihrem Charakter

Gibt es Optimisten und Pessimisten unter Hunden?

Hunde können laut einer Studie Pessimisten oder Optimisten sein.

Hunde besitzen Temperament - manche mehr, manche weniger. Das ist ähnlich wie bei uns Menschen. Australische Wissenschaftler der University of Sydney sind weiter gegangen, sie haben Hunde in Optimisten und Pessimisten eingeteilt. Nützlich kann das Wissen über den Charakter eines Hundes bei der Auswahl von Begleithunden sein.

Wie intelligent ist euer Hund?

Hunde erinnern sich

Warum der Hund das macht? Er folgt dem "Mach's mir nach"-Kommando.

Nicht nur Primaten, auch Hunde besitzen wohl ein episodisches Gedächtnis: Sie können sich Ereignisse merken, die zum Zeitpunkt des Geschehens keine Bedeutung für sie hatten. Bei einem "Mach's mir nach"-Experiment beobachten Hunde beispielsweise, wie ein Mensch an einen Schirm tippt. Nach einem "Mach's mir nach"-Kommando tippt der Vierbeiner ebenfalls an den Schirm. Das alleine wäre allerdings noch kein Beweis für ein episodisches Gedächtnis. Daher brachten Forschende den Tieren bei, sich nach jeder menschlichen Aktion hinzulegen. Gaben die Wissenschaftler dann unvermittelt das "Mach's mir nach"-Kommando, erinnerten die Hunde sich an die beobachtete Handlung und imitierten sie. Diesen Test wiederholten die Forscher nach einer Minute und nach einer Stunde. Auch dann hatten die Tiere die Aktion noch im Gedächtnis.

Wann ist der internationale Welthundetag?

Am 10. Oktober, dem Welthundetag, werden die treuen Vierbeiner gefeiert.

Der "Internationale Welttag des Hundes" findet am 10. Oktober statt. Der Tag soll unter anderem auf die besondere Rolle des Hundes für unsere Gesellschaft hinweisen.

Sendungen zum Thema Hund







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