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Psychotherapien Corona und psychische Belastungen

Die Corona-Krise hat das soziale Leben verändert. Gerade im Lockdown waren viele Menschen auf sich alleine gestellt und hatten wenig soziale Kontakte. Welchen Einfluss hat Corona da auf die psychische Gesundheit?

Von: Elke Hardegger

Stand: 06.10.2020

Frau mit Maske blickt aus dem Fenster.  | Bild: picture-alliance/dpa

Das Leibniz-Institut für Resilienzforschung in Mainz startete im April 2020 eine Online-Befragung zu den psychischen Reaktionen während der Corona-Krise. Die ersten Ergebnisse zeigten: 37 Prozent der Befragten sorgen sich um ihre seelische Gesundheit. Ein Vergleich mit einer Untersuchung von 2017 deutet hier auf eine Verschlechterung hin. Gerade für Menschen, die an Ängsten und Depressionen leiden, ist die Corona-Pandemie und die damit verbundene soziale Isolation eine große Herausforderung. Vor allem für jüngere Menschen wirkt sich die Corona-Pandemie aber noch ganz anders aus.

Junge Menschen leiden an der sozialen Isolation

Viele junge Menschen leiden einer Mannheimer Studie zufolge unter großen Sorgen, Ängsten oder depressiver Stimmung aufgrund der Corona-Krise. 57 Prozent von 666 Befragten jungen Menschen im Alter von 16 bis 25 Jahren fühlten sich demnach psychisch belastet, 38 Prozent mittel bis schwer. Zu diesem Ergebnis kam das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit im August 2020. Den jungen Menschen fehlt der Kontakt zu Freunden und Gleichaltrigen. Je länger Beschränkungen und eine soziale Isolation anhalten, desto höher ist die psychische Belastung.

Mehr Ängste um Angehörige

Auch wenn viele Beschränkungen im Laufe der Zeit gelockert wurden, die Angst und die Folgen einer Viruserkrankung schwingen doch stets mit. Dabei dreht sich nicht alles allein um die eigene Gesundheit, sondern auch um die Sorge, Eltern oder Großeltern könnten sich mit Covid-19 infizieren.

"Je länger Krisen, Konflikte und lebensgefährdende Ereignisse dauern, desto eher sind die psychischen Widerstands-und Regenerationskräfte (Resilienz) überfordert und es kann zu psychischen Erkrankungen kommen."

BPtK-Hintergrund, Corona-Pandemie und psychische Erkrankungen

Die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) betont in Hinblick auf erste Forschungsergebnisse: Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Corona-Pandemie vor allem psychische Erkrankungen verstärkt oder auch auslöst, wenn bereits eine psychische Verletzbarkeit besteht. Neben Depressionen und Angststörungen, akuten und posttraumatischen Belastungsstörungen können auch Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit, Zwangsstörungen und Psychosen zunehmen. Noch ist die Studienlage aber nicht ausreichend, um eindeutige Aussagen zu treffen.


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