#deinklimaprojekt Millionen Bäume pflanzen im Bergwaldprojekt

Stand: 02.11.2021

Der Verein "Bergwaldprojekt" hat in fast 30 Jahren mehr als zwei Millionen Bäume in Deutschland gepflanzt. Was bringt das? Wir liefern im Steckbrief die Fakten zum Projekt - und lassen es von einem Experten bewerten.

Im Bergwaldprojekt sind bereits mehr als 2,5 Millionen Bäume gepflanzt worden. | Bild: BR

Was? Darum geht's im Bergwaldprojekt

Das Bergwaldprojekt ist eine multinationale Umwelt- und Naturschutzorganisation, die mit Freiwilligen in Ökosystemen arbeitet. Eines davon ist der Wald.

Warum? Das ist das Ziel des Bergwaldprojekts

Ziel des Vereins ist der Schutz, Erhalt und die Pflege von Ökosystemen, insbesondere des Waldes. Die Freiwilligen helfen zum Beispiel den Staatsforsten dabei, den Wald für den Klimawandel zu wappnen: Fichten-Monokulturen forsten sie mit Mischwald auf. Das Bergwaldprojekt setzt sich aber auch für die Umweltbildung ein und vermittelt Zusammenhänge in der Natur - und wie wir alle davon abhängig sind.

Wer? Die Menschen hinter dem Bergwaldprojekt

Der deutsche Verein hat seinen Sitz in Würzburg und circa 2.500 Förderer. Freiwillige können sich melden und unentgeltlich mithelfen.

Wo? Hier wird das Projekt durchgeführt

In Deutschland setzen sich die Freiwilligen des Bergwaldprojekts an über 70 Orten für mehr Umweltschutz ein. Neben Deutschland gibt es das Projekt in der Schweiz, in Österreich, Liechtenstein, Spanien und in der Ukraine.

Seit wann? So lange gibt es das Bergwaldprojekt schon

In der Schweiz existiert das Bergwaldprojekt bereits seit 1987, in Deutschland seit 1993.

Grösste Hindernisse: Damit kämpft das Bergwaldprojekt

Der Verein finanziert sich über Spenden von Privatpersonen, aber auch von Unternehmen. Diese müssen nachweisen, dass sie damit kein "Greenwashing" betreiben wollen.

Wo noch? Es gibt viele ähnliche Projekte

Es gibt viele Organisationen und Fonds, die Spenden entgegennehmen und dafür Bäume pflanzen. Wichtig ist, sich genau zu informieren, wo die Organisation pflanzt und ob es eine Kontrolle gibt.

Fazit: Das hat das Bergwaldprojekt bislang erreicht

Seit 1991 hat der Verein 2,5 Millionen Bäume gepflanzt, hunderte Hektar Wald und Biotope gepflegt, Schutzwälder saniert, Hochmoore wieder vernässt. Mit Blick auf die Umweltpädagogik: Die Teilnehmenden haben etwas über Ökosysteme gelernt und sind für Natur- und Umweltschutz weiter sensibilisiert worden.

Experteneinschätzung: Das sagt der Experte zum Bergwaldprojekt

Wir haben nachgefragt bei Christoph Schulz, Klimaschutz-Experte von der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF):

Wenn ich beim Bergwaldprojekt mitarbeite und helfe, Wald aufzuforsten - was bringt das?


"Das ist ein Beitrag zum Klimaschutz, aber natürlich nur ein kleiner Baustein und keine Lösung fürs Gesamtproblem.
Das Projekt fördert aber - zum Beispiel mit dem Pflanzen von Weißtannen - die Baumartenvielfalt, sodass der Wald sich an Klimaveränderungen anpassen kann. Mehr Baumarten führen zu einer besseren Risikoverteilung und sichern ab, dass der Wald bei höheren Temperaturen oder Dürren auch in Zukunft der Atmosphäre dauerhaft Kohlendioxid entziehen kann. Um die Gesamtemissionen in Deutschland zu senken, sind allerdings ganz andere Stellschrauben wichtig."

Kann ich mit Bäumepflanzen den CO2-Ausstoß kompensieren?

"Zusätzlich CO2 würde vor allem bei Neuaufforstungen gespeichert. Das Wiederaufforsten im bestehenden Wald hingegen sorgt dafür, dass der Wald diese Leistung auch in Zukunft erbringen kann."

Was wäre also nötig?

"Wenn man tatsächlich CO2-Emissionen durch Aufforstung kompensieren wollte, müssten schon sehr große Flächen bereitstehen. Die Flächen müssten aus der Landwirtschaft kommen - die aber auch andere Leistungen erbringen muss, Nahrungsmittelproduktion zum Beispiel.

Die jährlichen Treibhausgasemissionen Deutschlands liegen aktuell bei 740 Millionen Tonnen. Ein Hektar Wald kann durchschnittlich zehn Tonnen CO2 pro Jahr binden. Dann wären 74 Millionen Hektar Neuaufforstungen nötig, um die Emissionen zu kompensieren. Die gesamte landwirtschaftlich genutzte Fläche Deutschlands erreicht aber nur ein Viertel davon - 18 Millionen Hektar. Realistische Neuaufforstungsflächen dürften wegen der Konkurrenz mit der Nahrungsmittelproduktion allenfalls bei ein paar tausend Hektar pro Jahr liegen.

Das zeigt, dass die CO2-Aufnahme im Wald zwar einen Beitrag leisten kann, aber nicht davon ablenken darf, dass die Verringerung von Treibhausgasemissionen die wichtigste Klimaschutzmaßnahme ist."

Wie mitmachen? Kontaktdaten und weitere Infos zum Bergwaldprojekt

Wer selber mitmachen will, findet alle Infos hier:
www.bergwaldprojekt.de

Alle zusammen: Das sind eure Klimaprojekte

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